Geschichte.shtml 12.12.2006

Gründung

Die Geschichte der Sektion Karlsruhe der Deutschen Gesellschaft für Kartographie e. V. (DGfK) zeigt hervorragende Ergebnisse. Im Laufe der Jahre konnten viele Veranstaltungen und Unternehmungen erfolgreich durchgeführt werden, die hier im einzelnen nur kurz gestreift werden können.

Anlässlich der Gründung der DGfK am 9. Juli 1950 wurden einige Persönlichkeiten gebeten, die Gründung von Regionalvereinen zu betreiben. Für Karlsruhe übernahm diese Tätigkeit Verlagsbuchhändler Direktor Josef Michel von der Kunstdruckerei Künstlerbund Karlsruhe GmbH. Prof. Dr. Heinrich Lichte und Heinz Bosse fanden nur wenig später den Weg nach Karlsruhe. Im Jahre 1951 wurden die im heutigen Lande Baden-Württemberg wohnenden zwölf Mitglieder von der „Landesgruppe Baden-Württemberg“ erfasst, die unter der Leitung von Bosse, später Präsident der DGfK, gebildet wurde. Es zeigte sich bald, dass bei der weiträumigen Verteilung der kartographischen Stellen in Südwestdeutschland ein erfolgreiches Arbeiten nur entstehen würde, wenn sich die Bemühungen auf einige bestimmte Orte konzentrierten. So sah die Landesgruppe ihre Aufgabe darin, einige Regionalvereine der DGfK zu schaffen. Der föderative Aufbau der Gesellschaft begann mit der Entstehung des Ortsvereins Stuttgart. Im Jahre 1954 führte das gleiche Bestreben durch Bosse zur Gründung des Ortsvereins Karlsruhe. Hier schlossen sich neun ordentliche Mitglieder und ein förderndes Mitglied der DGfK zur gemeinsamen Arbeit zusammen.

Die Gründungsversammlung des Ortsvereins tagte am 2. Februar 1954 in der Gaststätte Zum Blumenfels in der Blumenstraße in Karlsruhe. Dieses Lokal ist vor Jahrzehnten der Spitzhacke zum Opfer gefallen. Den Eröffnungsvortrag hielt Dr. Berthold Carlberg am 9. April 1954. Der „Ortsverein Karlsruhe“ wurde 1999 in „Sektion Karlsruhe“ umbenannt.

Mit dem 2001 verstorbenen Prof. Heinz Bosse hatte die Sektion einen Ehrenpräsidenten der DGfK in ihren Reihen. Der ehemalige Ortsvereinsvorsitzende Henning Wocke ist Ehrenmitglied der DGfK. Als einziger gehört Dipl.-Ing. Karl-Heinz Müller der DGfK bereits seit mehr als 50 Jahren an, da er der Gesellschaft schon vor Ortsvereinsgründung beigetreten ist. Seit mehr als 40 Jahren dabei sind Peter Huber, Henning Wocke, Helmut Lehmann und Hans-Jürgen Zylka. Die Liste der „Fünfundzwanzigjährigen“ ist erfreulich lang. Ebenfalls nach Eintrittsdatum geordnet, stellt sich diese wie folgt dar: Prof. Dr. Joachim Neumann, Volker Mann, Helmut Kühn, Herbert Kratz, Dipl.-Ing. Karl Kollmer, Siegfried Erler, Lothar Klaumünzner, Prof. Dr. Wolfgang Denk, Thomas Grünert, Carola Däschner, Prof. Dr. Richard Ohnemus, Prof. Hans Kern, Franz Pietruska und Prof. Dr. Herbert Harcke.

Aktivitäten

Von der Aktivität der jeweiligen Vorstände zeugt eine Vielzahl durchgeführter Veranstaltungen. Die anlässlich des 40-jährigen Bestehens des Ortsvereins herausgegebene Festschrift 4.) „40 Jahre Kartographie in Karlsruhe“, umfasst die Entwicklung bis 1994 und enthält alle Veranstaltungen. Beim Durchblättern fällt die breite Veranstaltungspalette auf, zu der die Mitglieder eingeladen worden sind. Bis Ende Januar 1994 waren dies 259 Veranstaltungen, die teilweise ganz in eigener Verantwortung durchgeführt werden konnten, teilweise in guter Zusammenarbeit mit anderen Trägern. Enthalten sind auch 64 Einladungen zu Veranstaltungen befreundeter Institutionen. Diese Zahlen haben sich seitdem beträchtlich erhöht. Zu den einzelnen Veranstaltungen ergehen aus Kostengründen und wegen der zusätzlichen Mehrarbeit grundsätzlich keine extra Einladungen mehr. Zu den Kartographischen Kolloquien, die weiterhin gemeinsam mit der FH, Fachbereich Vermessungswesen und Kartographie, seit 1993 Fachbereich Geoinformationswesen, veranstaltet werden, gibt es entsprechend gemeinsame Sammeleinladungen für das ganze Winterprogramm. (Die aktuellen Veranstaltungen sind unter den Links „Aktuelles“ bzw. „Berichte“ aufrufbar.)

Die Mitglieder wurden regelmäßig zu Veranstaltungen anderer Träger eingeladen. So lud die Universität zum „Geodätischen Kolloquium“ ein. Auch in dieser Reihe sind immer wieder einzelne Vorträge aus kartographischer Sicht interessant gewesen. Das FH-Rektorat veranstaltet hin und wieder fachübergreifende Vorträge, um die einzelnen Fachbereiche vorzustellen. Wiederholt sprachen in dieser Reihe auch Angehörige des Fachbereichs Geoinformationswesen, über aktuelle oder kartengeschichtliche Themen. Auch hat der Fachbereich hat zu eigenen Fachveranstaltungen eingeladen. Die FH lädt einmal jährlich zum Tag der offenen Tür ein. 1996, 1998 und 2000 nutzte der Studiengang Kartographie die Gelegenheit, um den aktuellen Stand der Kartographie vorzuführen. Der Fachbereich VK der FH begann 1990 in Verbindung mit dem Freundeskreis Vermessungswesen mit einer Vortragsreihe über karten- und vermessungsgeschichtliche Themen, den „Vermessungs- und Kartographiegeschichtlichen Kolloquien“. Zu den Veranstaltungen waren die Mitglieder des Ortsvereins stets eingeladen. Von 1990 bis 1999 fanden 33 Veranstaltungen statt. Auch über den engen Kreis der Kartographen und Geodäten hinaus waren Kollegen aktiv. So sprachen 1999 Prof. Dr. Joachim Neumann vor der Museumsgesellschaft Ettlingen und die Professoren. Dr. Tilman Müller und Dr. Christian Herrmann im Rahmen einer Ausstellung des Landesgewerbeamts Baden-Württemberg, Direktion Karlsruhe.

Mitgliederversammlungen

Der Ortsverein bzw. die Sektion hielt jährliche Mitgliederversammlungen ab. Diese dienten der Information der Mitglieder über die zurückliegende oder zukünftige Vereinsarbeit und zur Durchführung von Vorstandswahlen. Zur Auflockerung wurden teilweise Filme und Lichtbilder von zurückliegenden Veranstaltungen vorgeführt. Auch hatte man im Anschluss an die Mitgliederversammlungen Gelegenheit, Berichte unserer Mitglieder von Auslandsreisen in Wort und Bild zu erleben.

Sektionsleitungen

In der Gründungsversammlung des Ortsvereins wurde Kurt Weinhold zum Vorsitzenden und Karl Pöhls zum Schriftführer gewählt. Letzterer trat 1955 zurück und übergab Weinhold diesen Posten zusätzlich. 1956 übernahm Prof. Dr. Heinrich Lichte das Amt des 1. Vorsitzenden, Heinz Bosse das des Stellvertreters. Weinhold blieb Schriftführer und Kassenwart. Prof. Dr. Lichte übergab die Vorstandsgeschäfte 1959 an Prof. Dr. Ruthard Oehme. Weinhold hat seitdem nur noch die Kassengeschäfte weitergeführt. Die Schriftführertätigkeit übernahm Hans Richter. Zur Mitgliederversammlung 1964 trat Prof. Dr. Oehme zurück. Auch Bosse und Richter schieden aus. Die Versammlung wählte Henning Wocke zum neuen Vorsitzenden, Helmut Lehmann zum Schriftführer und bestätigte Weinhold als Kassenwart. Aus gesundheitlichen Gründen musste dieser jedoch bald aus dem Vorstand ausscheiden. Seit 1966 wurde die Kasse durch Karlheinz Müller betreut. Die Vorstandswahl 1968 bestätigte die Ämter des Vorsitzenden, des Schriftführers und des Kassenwarts. Im Jahre 1973 wurde dieser Vorstand wiedergewählt und durch zwei Beisitzer ergänzt. Hierzu stellten sich Reinhold Füg und Volker Mann zur Verfügung. 1979 schied Müller als Kassenwart aus. Nachfolger wurde Günter Zwirner. Die übrigen Vorstandsposten blieben unverändert besetzt. Die Mitgliederversammlung 1983 bestätigte Wocke als Vorsitzenden und Lehmann als Schriftführer. Kassenwart wurde Johannes Kuhs, Beisitzer Prof. Dr. Kurt Brunner und Reinhold Füg. Kuhs und Füg schieden vorzeitig aus dem Amt aus. Frank Ruppenthal übernahm deshalb 1984 die Kasse kommissarisch. Nachdem Wocke 1986 nach 22 Jahren auf eine erneute Kandidatur verzichtet hatte, übernahm Prof. Dr. Joachim Neumann das Amt des Vorsitzenden. Im übrigen brachte die Vorstandswahl 1986 folgendes Ergebnis: Schriftführer blieb Lehmann, als Kassenwart wurde Ruppenthal bestätigt. Erstmals wählte man drei Beisitzer und zwar Dipl.-Ing. (FH) Angelika Schmitt, geb. Zibat, Lothar Klaumünzner und Franz Pietruska. Dieser Vorstand wurde 1991 bestätigt. Dank Prof. Dr. Neumanns unermüdlichen Einsatzes erlebte der Ortsverein einen erfreulichen Aufschwung. Weil Prof. Dr. Neumann 1999 wegen seines bevorstehenden Eintritts in den Ruhestand und des damit verbundenen Wegzugs, nicht mehr als Vorsitzender zur Verfügung stand, übergab die Mitgliederversammlung 1999 die Geschicke des Vereins an Prof. Hans Kern.

Sektionsleitungen bzw. Ortsvereinsvorstände

Datum
der Wahl

Vorsitzender
Stellvertreter

Schriftführer
Kassenwart
Beisitzer

02.02.1954

Kurt Weinhold

Karl Pöhls
Kurt Weinhold

10.03.1955

 

Rücktritt von Karl Pöhls,
Übergabe an Kurt Weinhold

18.01.1956

Prof. Dr. Heinrich Lichte
Heinz Bosse

Kurt Weinhold
Kurt Weinhold

In 1959

Prof. Dr. Heinrich Lichte
„übergab das Amt“ an
Prof. Dr. Ruthardt Öhme
Heinz Bosse

Hans Richter
Kurt Weinhold

20.06.1962

Prof. Dr. Ruthardt Öhme
Heinz Bosse

Hans Richter
Kurt Weinhold

18.02.1964

Henning Wocke

Helmut Lehmann
Kurt Weinhold

In 1966

 

Rücktritt von Kurt Weinhold,
Kassenübergabe an Karlheinz Müller

07.11.1968

Henning Wocke

Helmut Lehmann
Karlheinz Müller

23.10.1973

Henning Wocke

Helmut Lehmann
Karlheinz Müller
Reinhold Füg
Volker Mann

25.04.1979

Henning Wocke

Helmut Lehmann
Günter Zwirner
Reinhold Füg
Volker Mann

24.03.1983

Henning Wocke

Helmut Lehmann
Johannes Kuhs
ab 9. November 1984 kommissarisch Frank Ruppenthal
Prof. Dr. Kurt Brunner
Reinhold Füg

27.11.1986

Prof. Dr. Joachim Neumann

Helmut Lehmann
Frank Ruppenthal
Lothar Klaumünzner
Franz Pietruska
Angelika Schmitt

16.10.1991

Prof. Dr. Joachim Neumann

Helmut Lehmann
Frank Ruppenthal
Lothar Klaumünzner
Franz Pietruska
Angelika Zibat, geb. Schmitt

06.07.1995

Prof. Dr. Joachim Neumann

Helmut Lehmann
bis 7. Oktober 1998 Frank Ruppenthal
ab 7. Oktober 1998 interimistisch
Prof. Dr. Joachim Neumann,
ab 23. April 1999 kommissarisch Peter Huber
Lothar Klaumünzner
Franz Pietruska
Tanja Schwarz

02.07.1999

Prof. Hans Kern

Helmut Lehmann
Peter Huber
Prof. Dr. Joachim Neumann
Tanja Schwarz

27.03.2000

 

Nachwahl von Lothar Klaumünzner
Nachwahl von Frank Ruppenthal

05.04.2001

 

Rücktritt von Frank Ruppenthal
Rücktritt von Tanja Schwarz

07.11.2002

 

Nachwahl von Christian Stern

07.05.2003

Prof. Hans Kern

N.N.
Peter Huber
Helmut Lehmann (Schriftleiter)
Christian Stern (Mitgliederverwalter)
Lothar Klaumünzner
Prof. Dr. Joachim Neumann
Marco Lukec

Besichtigungen

Die unternommenen Firmen- und Institutsbesichtigungen waren gut besucht. Ein gelegentlicher Blick in einen anderen Betrieb oder auch in eine Ausstellung wurde stets freudig begrüßt und gerne wahrgenommen. Schon im Gründungsjahr 1954 fand eine Besichtigung der Produktionsanlagen der Papierfabrik Gebrüder Buhl KG in Ettlingen statt, welche im Jahr 1973 noch einmal wiederholt werden konnte. Die Technische Hochschule ermöglichte 1965 eine Führung durch das Institut für Photogrammetrie und Topographie. Kartographisch interessant war ein Gang durch die ständige Ausstellung der Außenstelle Karlsruhe des Landesvermessungsamtes Baden-Württemberg im Jahre 1966. Als aufschlussreich erwies sich die Besichtigung der Flussmodelle der in Karlsruhe ansässigen Bundesanstalt für Wasserbau im gleichen Jahr. Die Betriebsbesichtigung von 1967 bei den Badischen Neuesten Nachrichten, einer der fünfzehn größten Tageszeitungen der Bundesrepublik, wurde 1980 noch einmal wiederholt.

Auch zu Führungen im Landesgewerbeamt wurde zweimal eingeladen. 1971 besichtigte man die Ausstellung „Landes- und Regionalplanung in Baden-Württemberg, Stadtplanung in Karlsruhe“. Ein Jahr später zeigte das Generallandesarchiv Karlsruhe im Landesgewerbeamt anhand alter und neuer Karten und Pläne die Geschichte oberrheinischer Städte in Vergangenheit und Gegenwart. 1980 war Gelegenheit, das Institut für Photogrammetrie und Kartographie am Fachbereich Vermessungswesen und Kartographie der Fachhochschule zu besichtigen. In der Badischen Landesbibliothek gab es drei Ausstellungen zu sehen, jeweils von Prof. Dr. Joachim Neumann sachkundig geführt: 1981 „Die Oberrheinlande in alten Landkarten - Vom Dreißigjährigen Krieg bis zu Tulla“, 1988 „Der Neckar in alten Landkarten“ und vor einem Jahr die Weltkarten-Ausstellung „IMAGO MUNDI MODERNA“. Bereits 1990 (oder 1991?) besuchten wir die Heinrich-Hübsch-Schule. In dieser Veranstaltung bekamen wir „Informationen zur Berufsschulausbildung von Kartographen“ und besichtigten die Reproduktionseinrichtung. 1993 folgte die Weltkartenausstellung „IMAGO MUNDI MODERNA, Weltkarten des zweiten Entdeckungszeitalters“ in der Landesbibliothek.

1988 sind unsere Mitglieder zur Eröffnung der Ausstellung „Der Neckar in alten Karten“ eingeladen worden. Veranstalter waren die Badische Bibliotheksgesellschaft und die Badische Landesbibliothek, in deren Räumen die Ausstellung stattfand. Im vergangenen Jahr zeigte die Badische Landesbibliothek schließlich die öffentliche Landkartenausstellung „IMAGO MUNDI MODERNA - Weltkarten des zweiten Entdeckungszeitalters“.

An einer ATKIS-Vorführung bei der Außenstelle des Landesvermessungsamts Baden-Württemberg gab 1994 Werner Meinzer eine Einführung in das Amtliche Topographisch-Kartographische Informationssystem. Anschließend zeigte Dipl.-Ing. (FH) Peter Bühler die praktische Erfassung an interaktiven Arbeitsplätzen. 1995 wurde in der Hochschulbibliothek die in Zürich zusammengestellte „Eduard-Imhof-Ausstellung“ gezeigt. Ausgestellt waren Imhofs Karten und Atlanten, seine Karten- und Landschaftsaquarelle sowie Gemälde. „Auf dem Wege zur Großstadt, Karlsruhe in Plänen, Karten und Bildern von 1834 bis 1915“ hieß eine Ausstellung, die anlässlich des Geodätentages 1997 im Neuen Ständehaus aufgebaut war. Wir hatten Gelegenheit, an einer Führung durch Prof. Dr. Joachim Neumann teilzunehmen. Aus gleichem Anlass wurde im Generallandesarchiv die Ausstellung „Kulturlandschaften am Oberrhein in alten und neuen Karten“ gezeigt. Diese Ausstellung war in Zusammenarbeit mit dem Landesdenkmalamt und der FH entstanden. Für den Ortsverein fand eine Führung durch Dr. Marie Salaba statt. 1999 veranstaltete die Hochschulbibliothek mit Unterstützung des Ortsvereins die Ausstellung „Europäische Schulatlanten des 19. und 20. Jahrhunderts“. Von wenigen Ausnahmen abgesehen stammten die Exponate aus der Privatsammlung von Eberhard Hayn. Den Eröffnungsvortrag hielt Dr. Heinz Peter Brogiato, Trier.

Exkursionen

Der Ortsverein führte von Anfang an gut besuchte Exkursionen und Erkundungsfahrten durch. Den Auftakt bildete 1956 eine Fahrt mit dem Sonderzug „Fideler Sonntagsbummler“ nach Ottenhöfen mit einer Wanderung zur Hornisgrinde, der höchsten Erhebung des nördlichen Schwarzwaldes. Dr. Rolf Stellrecht gab 1964 während einer Exkursion in die Pfalz interessante Einblicke in den geologischen Aufbau des Oberrheingrabens. Gelungen war auch 1966 eine Omnibus-Exkursion nach Mainz mit Besuch des Gutenberg-Museums, einer würdigen Verwahrungsstätte für die zusammengetragenen Schätze und Erinnerungsstücke der Buchdruckerkunst. Der weinfrohe Aufenthalt in Oppenheim bei der Rückfahrt ist den Teilnehmern noch in bester Erinnerung.

Eine Omnibus-Exkursion brachte die Mitglieder 1967 zum Bibliographischen Institut nach Mannheim zu einem Besuch des Duden-Verlages und des Kartographischen Instituts Meyer. Am Nachmittag dieses Tages wurde die Landessternwarte Heidelberg-Königsstuhl besucht. Sehr interessant verlief 1970 eine Werksbesichtigung bei Carl Zeiss in Oberkochen, mit Einführung in die Herstellung der Vermessungsinstrumente und photogrammetrischen Geräte des weltbekannten Unternehmens. Eine weitere Omnibus-Exkursion ging 1971 nach Bietigheim (Württemberg) zum Besuch der Druckmaschinenfabrik Mailänder. Anschließend fand eine Stadtführung statt. 1972 war der Ortsverein noch einmal in Mainz und nahm am Festakt der DGfK zum 100jährigen Geburtstag von Hermann Haack teil. Am Nachmittag des gleichen Tages konnte das Institut für Angewandte Geodäsie in Frankfurt am Main besichtigt werden. Mit der Albtalbahn fuhren wir 1975 nach Marxzell. Dort begann eine Herbstwanderung über Bernbach und den Mautzenstein nach Bad Herrenalb, die unter der Leitung von Studienprofessor Dr. Peter Hartleb stand.

Eine besondere Spezialität des Ortsvereins waren die Orientierungsfahrten. Die erste Auto-Rallye wurde 1972 als „Unternehmen Sichere Zündung“ durch den Kraichgau mit Durlach als Start- und Zielort durchgeführt. Sieger war das Team Knörle/Bosse.

1977 kamen die Radfahrer auf ihre Kosten, als zur „Fahrrad-Rallye“ aufgerufen wurde. Eine abwechslungsreiche Route musste herausgefunden werden. Unterwegs gab es allerhand knifflige Fragen zu beantworten.

Die zweite Auto-Rallye wurde 1980 durch den Albgau gelegt.

Dipl.-Ing. (FH) Ludwig F. Muser, Freiburg im Breisgau, führte den Ortsverein 1981 in den Kaiserstuhl. Der große Omnibus benutzte die kleinsten Wege durch die Rebanlagen, um zu den interessantesten Stellen der Rebflurbereinigungen zu gelangen.

1982 ging eine Omnibus-Exkursion nach Kemnat zur Betriebsbesichtigung bei Mairs Geographischem Verlag. Ein Jahr später führte Prof. Dr. Rolf Stellrecht eine geologische Exkursion durch die Gegend von Maulbronn, Klosterbesichtigung eingeschlossen.

Die Basler Papiermühle und eine Besichtigung der römischen Siedlung AUGUSTA RAURICA in Augst standen 1983 auf dem Programm einer Omnibus-Exkursion.

Eine zweite und vorerst letzte Fahrrad-Rallye gab es im Jahre 1984. Im Mai 1987 besuchten wir die Firma Franz Pietruska, Rülzheim, verbunden mit einer Führung bei einer Winzergenossenschaft.

1987 wurde die Firma Franz Pietruska in Rülzheim erneut besucht. Anschließend ging es zu einer Besichtigung der Gebiets-Winzergenossenschaft Deutsches Weintor in Ilbesheim/Südliche Weinstraße mit Weinprobe. Eine geschichtlich-landeskundliche Wanderung führte noch im gleichen Jahr durch den Naturpark Nordvogesen - Pfälzer Wald.

1988 brachte ein Motorschiff den Ortsverein nach Speyer zur Besichtigung des Kaiserdoms. Die Führung hatte Prof. Dr. Günther Stein aus Speyer übernommen.

1989 erfolgte ein Herbstausflug per PKW zu einer Tunnelbaustelle an der Schnellbahntrasse Frankfurt/Stuttgart. Ein weiteres Ziel war Marbach. Dort galt unsere Reverenz Tobias Mayer, dem „Vermesser des Meeres, der Erde und des Himmels“. Marbach am Neckar mit Besuch des Mayer-Museums.

Den vorläufigen Abschluss bildete 1989 eine Omnibus-Exkursion in die Pfalz mit Betriebsbesichtigung bei der Pietruska Verlagsgesellschaft in Rülzheim mit Besichtigung der konventionellen und digitalen Kartographie. Es folgte eine originelle Wein- und Sektprobe bei Weinbau Willi Jung in Kandel.

1993 folgte eine Pfalz-Exkursion. In Rülzheim wurde nochmals die Pietruska Verlagsgesellschaft besichtigt, anschließend ging es zur Wein- und Sektprobe nach Kandel.

Eine Busfahrt in die Kurpfalz wurde 1995 mit Besuch des Mannheimer Reißmuseums durchgeführt, wo ein „kartographischer“ Rentierknochen zu sehen war, die möglicherweise älteste kartographische Darstellung in Deutschland. Nachmittags erhielt man in Ladenburg einen Einblick in die Bearbeitung eines archäologischen Stadtplans. Den Abschluss bildete ein Spaziergang durch den berühmten Schwetzinger Schlossgarten. 1996 fuhr der Ortsverein in den Pfälzerwald zur Stadtführung in Bad Bergzabern und zu einer Wanderung nach Dörrenbach.

Fachvorträge

Von 1954 bis Ende Januar 1994 hat der Ortsverein zu insgesamt 148 Fachvorträgen eingeladen. Hiervon konnten 43 selbständig, 22 in Verbindung mit der Universität Karlsruhe (TH) als Kartographisches oder Geodätisches Kolloquium durchgeführt werden. Seit 1969 finden keine gemeinsamen Kolloquien mit der Universität mehr statt. Zu den Uni-Veranstaltungen mit kartographischen Themen ergehen jedoch Einladungen. Eine fruchtbare Zusammenarbeit hat sich inzwischen mit der Fachhochschule Karlsruhe (FH) ergeben. Seit dem Winterhalbjahr 1982/83 wurden 41 Kartographische Kolloquien gemeinsam mit den Fachbereich Vermessungswesen und Kartographie (V/K), der FH durchgeführt. Dieser Fachbereich wurde 1993 in „Geoinformationswesen“ umbenannt. Insgesamt hat der Ortsverein bis Januar 1994 106 Kolloquien veranstaltet bzw. mitveranstaltet. Zu 42 Kolloquien oder Fachvorträgen anderer Veranstalter wurden unsere Mitglieder eingeladen.

Je Winterhalbjahr werden meist vier Kartographische Kolloquien durchgeführt. Die Auswahl der Themen aus vielen Bereichen der Kartographie und ihren Nachbargebieten vermittelte den Teilnehmern der Veranstaltungen einen guten Einblick in die Vielfältigkeit kartographischen Schaffens. Seit 1981 finden die Kolloquien in der FH statt und zwar bis 1992 im Kartographiegebäude, danach meist in den Großen Hörsälen Elektrotechnik oder Bauingenieurwesen. Zu den regelmäßigen Nachsitzungen traf man sich jahrelang Jahren im „Goldenen Kreuz“, in letzter Zeit im „Badisch Brauhaus“. Die Teilnehmer konnten hier vielfältige Kontakte mit den Gastrednern und auswärts wohnenden Kollegen knüpfen.

Es wurde immer wieder versucht, die jährlichen Veranstaltungsreihen der Kartographischen Kolloquien unter ein Generalthema zu stellen. 1990/91 wurden hauptsächlich Vortragsthemen aus den neuen Bundesländern angeboten. Das Generalthema 1991/92 hieß „Geoinformationssysteme“. Prof. Dr. Eduard Imhof wäre 1995 einhundert Jahre alt geworden. Dem großen Schweizer Kartographen war deshalb das Programm 1995/96 gewidmet. Es sprachen Prof. Dipl.-Ing. Ernst Spiess, Zürich, über die „Entwicklung der Kartengraphik für thematische Karten am Beispiel des Atlas der Schweiz“. Viola Imhof, Erlenbach/Zürich, würdigte Leben und Werk ihres Mannes anlässlich der Eröffnung einer Imhof-Ausstellung. Prof. Dr. Gerhard Pöhlmann, Berlin, sah im Schweizer Mittelschulatlas ein Gesamtkunstwerk, als er mit dem Thema „Die kleinmaßstäbige Schweizer Reliefkarte (Mittelschulatlas)“ zu Besuch war. Am Ende der Vortragsreihe zeigte Prof. Dr. Ulrich Freitag, Berlin, auf, wo Imhof seinen Platz in der Geschichte der kartographischen Geländedarstellung gefunden hat. Unter dem Generalthema „Wandel in der Kartographie“ wollten die Kolloquien 1997/98 die Situation in der Kartographie unter den neuen Bedingungen der Europäisierung bzw. Globalisierung beleuchten. Es sprachen Prof. Dr. István Klinghammer, Budapest, Prof. Dr. h. c. Ernst Spiess, Zürich, DGfK-Präsident Prof. Dr. Theodor Wintges, München und Prof. Dr. Lorenz Hurni, Zürich. Die Reihe 1998/99 hatte sich zum Ziel gesetzt, den Stand der neuesten kartographischen Herstellungstechniken und Darstellungsmethoden aufzuzeigen. Unter anderem sprachen Prof. Dr. Hartmut Asche, Potsdam, über „Kartenmodelle für Umweltinformationssysteme“ und Prof. Dr. Jean-Claude Müller, Bochum, über „Interaktive multimediale Kartographie, Neuentwicklungen und Forschungsagenda“.

Im folgenden Überblick wird versucht, die Kolloquien nach zusammengehörenden Themenkreisen zu ordnen. Hierbei kann es nicht ausbleiben, dass einzelne Veranstaltungen noch einmal in einer anderen Rubrik erscheinen. Außerdem sind im Zusammenhang mit Mitgliederversammlungen gehaltene Vorträge und Berichte eingefügt.

Atlaskartographie

Die Vorträge zum Themenbereich „Atlaskartographie“ begannen 1969 mit einer Arbeit von Dr. Oskar Stollt, Braunschweig, über neue Atlanten des In- und Auslandes. Gleich der nächste Vortrag widmete sich den Schulatlanten. Er wurde vom Karlsruher Spezialisten auf diesem Gebiet, Prof. Dr. Friedrich Pfrommer, gehalten. Der Leiter des Geographisch-Kartographischen Instituts Meyer, Dr. Adolf Hanle, sprach 1977 über „Atlaskartographie, Redaktion und Technik“. Einen Einblick in die Atlaskartographie in der Dritten Welt vermittelte 1978 der spätere Präsident der DGfK, Prof. Dr. Ulrich Freitag aus Berlin, mit Ausführungen über den Wirtschaftsatlas von Thailand. Im Winterprogramm 1982/83 stellte Dr. Helmut Schulze aus Stuttgart den „Alexander-Weltatlas“ und Dr. Walter Thauer, Bielefeld, den „Atlas Unsere Welt“ vor. 1984 sprach Dipl.-Volkswirt H. J. Schäfer von der Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit in Eschborn über „Grundlagenbeschaffung für einen Planungs- und Entwicklungsatlas im Rahmen der Entwicklungshilfe für Liberia“. Dr. Wolfgang Plapper aus Berlin gab im gleichen Jahr einen Tätigkeitsbericht des Arbeitskreises Schulkartographie zur Wahrnehmbarkeit von Signaturen in Schulatlanten. 1990 berichtete Dr. Werner Stams, Dresden, aus seiner reichen Erfahrung über „Konzeption und Gestaltungsprinzipien im Atlas DDR“.

Geländedarstellung

Die kartographische Geländedarstellung bildete ein klassisches Problem der Kartographie. Mit acht Veranstaltungen nahm dieser Themenkreis von 1959 bis 1970 einen verhältnismäßig breiten Raum ein. Seitdem ist dieses Thema offensichtlich erschöpft. Dürfte doch zu dem, was unter anderem die hervorragendsten Spezialisten Imhof und Hölzel in Karlsruhe hierzu sagten, nicht mehr viel hinzuzufügen sein.

1959 lag einem Vortrag von Erich Toschinski, Koblenz, das Thema „Geländegeneralisierung topographischer Karten“ zugrunde. Gerhard Pöhlmann, Stuttgart, referierte im gleichen Jahr über „Neuere Entwicklungen in der Geländedarstellung“. 1962 sprach der Wissenschaftliche Kartograph und Geograph Dr. Fritz Hölzel aus Rheda in Westfalen über „Generalisierungsprobleme bei der Geländeschummerung“. Prof. Dr. Eduard Imhof, der Schweizer Altmeister der Kartographie aus Zürich-Erlenbach, dozierte 1963 in der ihm eigenen eindrucksvollen Weise im Geodätischen Institut der TH über „Abstraktion und Naturalismus in der kartographischen Geländedarstellung“.

„Vogelschaukarten“ galt 1966 ein Vortrag von Dr. Joseph Klein. Dem Kolloquium der TH stellte sich 1968 Dr. Leonhard Brandstätter aus Wolfsberg in Kärnten/Österreich mit seinem Thema: „Fels- und Geländedarstellung auf photogrammetrischer Grundlage“. Prof. Dr. Vencenz Harvalik, Prag/Tschechoslowakei, löste das Problem der Darstellung der dritten Dimension auf seine Art, indem er die Anfertigung von kleinmaßstäbigen Geländereliefs im Tiefziehverfahren auf Polymerisatfolien schilderte. Unvergessen blieben seit 1970 die reich illustrierten Ausführungen von Dr. Fritz Hölzel über „Die Reliefdarstellung in modernen Karten“.

Erst mit der Einführung der rechnergestützten Kartenbearbeitung taucht die „Geländedarstellung“ wieder auf. Prof. Dr. Christian Herrmann sprach 1984 in einem FH-Vortrag über das Thema „Wie kommen die Berge in die Landkarte? Vom Kupferstich zum digitalen Geländemodell“.

Generalthemen

Große Beachtung bei den Mitgliedern und Freunden des Vereins, aber auch in der Öffentlichkeit, fand Prof. Dr. Eduard Imhof, Zürich-Erlenbach/Schweiz, als er 1972 im voll besetzten Heinrich-Meidinger-Saal des Landesgewerbeamtes in Karlsruhe über die Stellung der Kartographie zwischen Kunst und Wissenschaft sprach. Ein weiteres generelles Thema lag dem Vortrag von Heinz Bosse zugrunde, der 1978 über den Stand der deutschen Kartographie referierte. 1982 sprachen beide Herren anlässlich einer Festveranstaltung in der Fachhochschule: Prof. Dr. Imhof berichtete aus seiner kartographischen Werkstatt und Bosse erläuterte die „Entwicklungen der Kartographie in der Bundesrepublik“.

Kartographiegeschichte

In den ersten 32 Jahren standen neun kartographiegeschichtliche Themen auf den Einladungen des Ortsvereins. Über Martin Waldseemüller, den Gründer der wissenschaftlichen Kartographie, sprach 1958 Prof. Dr. Ruthardt Oehme. Ein sicherlich interessantes Gebiet griff im gleichen Jahr der damalige Präsident der DGfK, Dr. Theodor Siewke aus Frankfurt am Main mit seinen „Erinnerungen eines Kolonialkartographen“ auf. Die ältesten Landkarten Tirols und die frühesten kartographischen Darstellungen der Gletscher behandelte 1966 Prof. Dr. Hans Kinzl aus Innsbruck/Österreich im Geographischen Kolloquium der Universität. Zwei Vortragsveranstaltungen hatte Dr. Alfons Schäfer vom Generallandesarchiv Karlsruhe übernommen. 1969 ging es um die wirtschaftliche Bedeutung und rechtliche Stellung des Rheins anhand alter Rheinkarten und 1974 sprach Dr. Schäfer über Karten und Pläne zur Entwicklung der Kartographie im Oberrheingebiet. 1979 bekamen wir eine Einladung in das Landesgewerbeamt zu einem Vortrag über „Die Darstellung südwestdeutscher Landschaften in alten Karten“. Es sprach Dr. Eugen Reinhard. Prof. Heinz Bosse zeigte 1980 „Die Bedeutung der Stadt Gotha für die Kartographie“ auf. 1986 referierte wieder Prof. Dr. Reinhard über „Karten vom Oberrhein aus vier Jahrhunderten“. Über seine „Numerischen Untersuchungen zur Genauigkeit der Küstendarstellung in Portulankarten des 14. und 15. Jahrhunderts“ berichtete im gleichen Jahr Prof. Dr.-Ing. Peter Mesenburg, Essen.

Ende 1986 begann die „Epoche Neumann“. Sie brachte in nur sieben Jahren 22 Veranstaltungen über geschichtliche Themen. Hier dürfte ein wenig zu Ausdruck kommen, dass der langjähriger Vorsitzende Prof. Dr. Joachim Neumann, Kartenhistoriker ist. In der ersten Veranstaltung zeigte 1987 Prof. Dr. Uwe Girndt seine Ton-Dia-Schau „Vermessung und Kartographie bei den alten Römern“. Zu einer Veranstaltung der Badischen Landesbibliothek und der Bibliotheksgesellschaft waren wir 1988 eingeladen. 1989 sprach Prof. Dr. Peter Herz aus Mainz über „Landbesitz und Kataster im römischen Ägypten“. Im gleichen Jahr kam Prof. Dr.-Ing. Kurt Brunner mit seinen Ausführungen über „Die Bairischen Landtafeln des Philipp Apian“ aus München zu uns. 1990 gab es ein Kartographisches Kolloquium zum Thema: „Grenzzeichen, Untergänger und geheime Zeugen“. Es sprach Karl-Heinz Hentschel.

Die folgenden Veranstaltungen gehören zu mehreren Reihen Vermessungs- und Kartographiegeschichtlicher Kolloquien des Fachbereichs V/K der Fachhochschule, zu denen unsere Mitglieder stets eingeladen worden waren. Im Wintersemester 1990/91 gestaltete Prof. Dr. Joachim Neumann gleich zwei Veranstaltungen zum Thema: „Karten als Zeugnisse mittelalterlicher Weltanschauung“ (Teil I und Teil II). Dipl.-Ing. Walter Leibbrand, Kernen im Remstal, erklärte die „Holzschnittechnik in der Kartographie“ sehr anschaulich und Prof. Dr. Richard Ohnemus erläuterte „Das erste Markgräflich-Badische Liegenschaftskataster im 18. Jahrhundert“.

In der gleichen Reihe stellte im Wintersemester 1991/92 zunächst Prof. Dr. Uwe Girndt die Frage: „Wie weit ist es zur Ostküste Asiens?“, um dieses Problem des Columbus anschließend anhand zeitgenössischer Dokumente und Karten zu untersuchen. Der „Rohrnetzplan des Priors Wibert von Canterbury und die Wasserversorgung im Mittelalter“ beschäftigte Dipl.-Ing. Klaus Grewe aus Bonn. Es folgte noch einmal Prof. Dr. Mesenburg mit seinen inzwischen erweiterten Ausführungen über die Portulankartenanalyse. Zum Abschluss sprach Dipl.-Ing. Karl Kollmer über das Thema: „Die Dimension der Erde - Kleine Geschichte der Gradmessungen“.

Innerhalb der fachübergreifenden Vortragsreihe der Fachhochschule zum Kolumbus-Jahr 1992 erklärte Prof. Dr. Joachim Neumann „Das Weltbild der Antike und des christlichen Mittelalters“. Prof. Uwe Girndt modifizierte ein schon einmal angeschnittenes Thema wie folgt: „Der Westweg nach Asien - Ein Problem aus der Zeit des Columbus“. Sehr lebendig führte uns Prof. Dr. Gerhard Barth „Die Abenteuer des Christoph Columbus“ vor Augen.

Weitere Vermessungs- und Kartographiegeschichtliche Kolloquien brachte das Wintersemester 1992/93. Zunächst sprach Prof. Dr. Kurt Brunner, München, über die ersten Karten Ostafrikas. Hierbei handelte es sich um einen Beitrag zur Forschungs- und Kolonialkartographie um die Jahrhundertwende. „Aufnahmen der französischen Militärkartographie am Oberrhein vom Ende des 17. bis Anfang des 19. Jahrhunderts“ hieß das Thema von Prof. Dr. Musall bei der nächsten Veranstaltung.

Im Kartographischen Kolloquium sprach im vergangenen Jahr Dipl.-Ing. Hans Brunner aus Dresden über „Otto von Odeleben - Ein Kartograph zwischen Napoleon und Sächsischer Schweiz“.

Bei den Vermessungs- und Kartographiegeschichtlichen Kolloquien des Wintersemesters 1993/94 tendierten die Themen teilweise in Richtung Vermessungsgeschichte. Der Jurist Dr. Albrecht Cordes von der Universität Freiburg im Breisgau sprach anhand konkreter Prozessbeispiele über „Grenzzeichen und Grenzschutz im Spätmittelalter und in der frühen Neuzeit“. Prof. Dr. Günter Schilder, Universität Utrecht/Niederlande, ließ „Das goldene Zeitalter der Niederländischen Kartographie“ wieder auferstehen und Dipl.-Ing. Karl Kollmer erläuterte den „Gebrauch des Astrolabiums“. Wie man erkennen kann, wird ein Großteil der sich auf historische Themen beziehenden Veranstaltungen durch Karlsruher Persönlichkeiten gestaltet. Offensichtlich ist es auch mit Hilfe unseres Vorsitzenden gelungen, einen Kreis kartographiegeschichtlich interessierter Persönlichkeiten für diese Themengruppe zu aktivieren.

Kartenkunde

Dem kartenkundlichen Bereich lassen sich nur relativ wenig Vorträge zuordnen. Walter Weber referierte bereits 1957 über die Gauß-Krüger-Meridianstreifenabbildung. Ein Jahr später leitete Dipl.-Ing. Rolf Böhme, Frankfurt am Main , einen „Gang durch eine Kartensammlung“. Chefkartograph Heinrich Schiede, München, sprach 1962 über die „Ordnung und Anwendung der Farben in der Kartographie“. 1967 wusste Schiede interessantes aus seinen Erfahrungen als „Kartograph und Wanderer in den Bergen“ zu berichten.

Wieder mehr wissenschaftlich ausgerichtet war das Thema von Prof. Dr. Fritz Fezer aus Heidelberg anlässlich einer Ausstellungseröffnung in der Badischen Landesbibliothek im Jahre 1988: „Von Schwenningen nach Mannheim - Erdgeschichtliche Interpretation von Karten des Neckargebiets“.

Karten- und Vermessungswesen

Die Vorträge über das Karten- und Vermessungswesen begannen im Gründungsjahr 1954 mit Prof. Dr. Heinrich Lichtes Ausführungen über „Kartographie und Vermessungswesen in Liberia“. Allerdings sollte dieser Vortrag laut Mitteilung des Referenten mehr als Plauderei innerhalb der Gesellschaft gedacht sein. Schließlich wurde jedoch eine gemeinsame Veranstaltung mit dem Deutschen Verein für Vermessungswesen daraus. „Die schweizerische Landestopographie“ war 1957 das Thema von Prof. Dr.-Ing. Simon Bertschmann, Wabern/Schweiz. Ein weiterer Blick ins Ausland erfolgte 1964 mit Dr. Karel Kuchar aus Prag auf die topographische und thematische Kartographie der Tschechoslowakei. Hans Ermel, Hamburg, behandelte 1977 die „Internationale ozeanische Kartographie“, nachdem er schon im Jahre 1958 aus seiner reichen Erfahrung über das deutsche Seekartenwesen gesprochen hatte.

Das Karten- und Vermessungswesen der Stadt Karlsruhe stand zweimal auf dem Programm: 1961 referierte Prof. Dr.-Ing. Fridolin Beck und 1972 Ing. (grad.) Karlheinz Müller, damals Kassenwart des Ortsvereins. Gleichfalls doppelt wurde die Bundesbahnkartographie angesprochen. So konnten 1957 Dr.-Ing. Botho Lorke aus Wuppertal und 1968 Heiner Schapitz für jeweils einen Vortrag gewonnen werden. Die amtliche Kartographie beanspruchte weiten Raum innerhalb der Ausführungen Dr.-Ing. Gerhard Hampels, Stuttgart, der 1977 aus der Arbeit des Landesvermessungsamts Baden-Württemberg berichtete. Die „Aufgaben der Forstvermessung in der Landesvermessung“ würdigte 1962 Dipl.-Ing. Richard Wander aus Freiburg im Breisgau

In einer Veranstaltung des Landesvermessungsamts sprach 1979 Dr.-Ing. Dieter Schmid, Stuttgart, über „Die amtliche Kartographie in Baden-Württemberg in der Gegenwart“. Dipl.-Ing. Klaus Röckel aus Ludwigsburg behandelte 1981 im Geodätischen Kolloquium das Thema „Rebflurbereinigung am Kaiserstuhl - pro und contra“. In der gleichen Reihe berichtete 1982 Dipl.-Ing. ETH Ernst Huber, Wabern/Schweiz, „Aus der Arbeit des Bundesamts für Landestopographie“.

1982 kam noch einmal Dipl.-Ing. Wander mit einem Vortrag über das „Forstliche Vermessungs- und Kartenwesen in Baden-Württemberg“ zu Wort, diesmal innerhalb der Kartographischen Kolloquien. In einem Uni-Kolloquium befasste sich 1987 Dipl.-Ing. Horst Berberich, Stuttgart, mit der Entwicklung und dem Stand des Automatisierten Liegenschaftskatasters. Erst 1987 folgte mit Prof. Dr. Werner Böser wieder ein Blick in das Ausland. Er berichtete über seine Vermessungsarbeiten bei archäologischen Ausgrabungen in Jordanien. Dipl.-Ing. Viktor Eisele, Stuttgart, stellte 1990 die „Vermessungsverwaltungen auf dem Weg in eine digitale Zukunft“ vor. 1990 sprach Dr. Gottfried Souchy aus Heidelberg über „40 Jahre kartographisches Schaffen im VEB Hermann Haak Gotha“. Das Thema von Dipl.-Ing. Eberhard Herdeg, Stuttgart, im Geodätischen Kolloquium 1993 lautete: „Die amtliche Kartographie zwischen analoger und digitaler Karte“. Im Kartographischen Kolloquium war im gleichen Jahr ein Vortrag der ehemaligen DDR gewidmet. Dr. Werner Stams, Dresden, sprach über die „Karta Mira, World Map 1:200 000 - Das Weltkartenwerk der sozialistischen Länder“.

Luft- und Weltraumbilder

Das Luftbild trat 1957 erstmals in den Gesichtskreis des Ortsvereins. In der Technischen Hochschule wurde der Film „Vom Flugbild zur Karte“ vorgeführt. 1965 sprach Dr. Ernst Schmidt-Kraepelin aus Bonn im TH-Kolloquium über „Das Luftbild als Dokument säkularer und kurzfristiger Landschaftswandelungen“. Dr.-Ing. Rudolf Schweißthal, Recklinghausen, behandelte 1970 das Thema „Luftbildkartographie“. Noch etwas höher hinaus ging 1970 Dr. Fritz Hölzel aus Rheda in Westfalen mit seinem Vortrag über die Bedeutung der Weltraum-Luftbilder der Erde für die Kartographie. Diese Veranstaltung gehörte zu den am besten besuchten des Ortsvereins. Die Luftbildauswertung für Vegetationskarten erklärte Dr. Gerhard Lang von den Landessammlungen für Naturkunde in Karlsruhe noch im gleichen Jahr und der Dipl.-Geologe Dr. Rolf Stellrecht, dem Ortsverein als Exkursionsleiter bestens vertraut, erläuterte 1971 die „Geologisch-morphololgische Luftbildinterpretation“.

Anlässlich der Gründung des Instituts für Photogrammetrie und Kartographie am Fachbereich Vermessungswesen und Kartographie der FH sprach 1980 Prof. Dr. Manfred Döhler über das Thema: „In 80 Jahren vom einfachen Stereokomparator zum rechnergestützten photogrammetrischen Auswertegerät“. Im gleichen Jahr lud die Universität zum Vortrag „Kartographische Erschließung der Erde von Satelliten aus - Möglichkeiten und Grenzen“ von Dr.-Ing. habil. Hans-Peter Bähr aus Hannover ein. 1981 betrachtete Dr.-Ing. Jörn Sievers, Frankfurt am Main, Luftaufnahmen aus großer Höhe. Im Kartographischen Kolloquium sprach 1982 Prof. Dr. Ferdinand Mayer, Trier, zur „Nutzung von Satellitendaten für die Kartographie“. 1985 folgte im Uni-Kolloquium Dr.-Ing. Karl-Heinz Bastian, Koblenz, zum Thema „Aspekte zur Luftbildkartenherstellung“. 1990 sprach schließlich Prof. Dr. Berthold Pfeiffer über „Entschleierte Erde - Bildverarbeitung in Photogrammetrie und Fernerkundung“.

Randgebiete

Auch nicht alltägliche Randgebiete der Kartographie kamen im Laufe der Jahre zu Wort. So beeindruckte Heinz Bosse 1968 in seinem Lichtbildervortrag „Kartographie auf Briefmarken“ mit einer eindrucksvollen Auswahl aus seiner Briefmarkensammlung kartographischer Motive. 1987 trug Siegfried Bischoff „Wünsche und Anregungen des Buchhandels an den Kartenhersteller“ heran. Ein anderes Thema bildet die Kartographie in der Werbung, welches 1990 von Dr. Wolfgang Plapper behandelt wurde. Im vergangenen Jahr sprach Prof. Dr. Wolfgang Scharfe aus Berlin über „Karten in Massenmedien“. Diese von den Kartographen wenig beachtete Sparte der Kartographie, produziert jährlich größere Auflagenhöhen, als alle anderen kartographischen Bereiche zusammen.

Rechnergestützte Kartographie

Mit der rechnergestützten Kartenherstellung befassen sich die Kartographischen Kolloquien seit 1972. In der Kartographie wurden Bedeutung und Möglichkeiten der elektronischen Datenverarbeitung frühzeitig erkannt. Auf diesem Gebiet meldeten sich seitdem in Karlsruhe in verschiedenen Veranstaltungsreihen hervorragende deutsche und internationale Fachleute zu Wort. Als erster referierte Dr. Heinz Schmidt-Falkenberg über „Kartographie und Automation“. Mit einem ähnlichen Thema kam 1974 Prof. Dr. Alois Heupel aus Bonn in die Fächerstadt. Fred Christ berichtete 1977 über Untersuchungen des Instituts für Angewandte Geodäsie in Frankfurt am Main zur automatischen Generalisierung. Zum gleichen Thema sprach 1982 Dr.-Ing. Wigand Weber, ebenfalls aus Frankfurt am Main.

Weitere Veranstaltungen auf dem Gebiet der kartographischen Automation folgten und wurden immer zahlreicher. Dipl.-Ing. Wilhelm Pfrommer stellte 1984 „Forschungsarbeiten zur automatisch gestützten Herstellung kleinmaßstäbiger Karten beim Institut für Angewandte Geodäsie“ vor. Mit „Manipulationsprozessen in der kartographischen Darstellungsverarbeitung“ befasste sich 1985 Prof. Dr. Kurt Brassel aus Zürich. Im gleichen Jahr war Prof. Dr. Pinhas Yoéli aus Tel Aviv/Israel auf Einladung der FH zu Gast. Yoéli sprach über „Rechnergestützte Methoden der Geländedarstellung in Karten“. Das Thema von Dipl.-Ing. Helmut Kuhn aus Bonn-Bad Godesberg lautete 1988 „Bildkartenherstellung - Eine Anwendung der digitalen Bildverarbeitung“. Prof. Hans Kern stellte 1989 auf einer Veranstaltung der FH die „Landkartenherstellung mit CAD“ vor.

Mit Prof. Dr.-Ing. Gerhard Schweinfurth begannen 1991 die Kolloquien über Geoinformationssysteme (GIS). Schweinfurths Thema hieß „Geoinformationssysteme aus kartographischer Sicht“. Im gleichen Jahr sprach Dr.-Ing. habil. Dieter Fritsch aus München über „Datenstrukturen in Geoinformationssystemen“. Über „Trends und neue Entwicklungen bei Geoinformationssystemen“ berichtete ebenfalls 1991 in der Universität Dr.-Ing. Ralf Bill aus Stuttgart. 1992 hatten FH und Ortsverein Prof. Dr. Hans-Peter Bähr eingeladen. Sein Thema: „GIS als Fortsetzung der Kartographie mit anderen Mitteln“. Im vergangenen Jahr sprach Prof. Dr.-Ing. Dietmar Grünreich aus Hannover über den Beitrag der Kartographie zum Aufbau und zum Einsatz von Geoinformationssystemen. Den vorläufigen Schlusspunkt setzte im Dezember 1993 Prof. Dr. Ferjan Ormeling von der Reichsuniversität Utrecht/Niederlande mit Ausführungen über „Die Rolle des Kartographen in Geographischen Informationssystemen“. Heute kann man feststellen, dass am Themenkreis Rechnergestützte Kartographie das größte Publikumsinteresse besteht.

Technologie

Schon 1957 begannen die Kartographischen Kolloquien zu technologischen Themen. Als erster sprach Walter Leibbrand über die Anwendung des Siebdrucks in der Kartographie. Den nächsten Vortrag hielt 1958 Wilhelm Stahl über „Die Schichtgravur in der Kartenherstellung“. Die reprotechnische Bearbeitung von Bauleitplänen schilderte 1974 Heinrich Schmidt vom Vermessungsamt Hamburg. Heinz Bosse, der viele Jahre lang den Arbeitskreis Praktische Kartographie der DGfK geleitet hat, sprach 1975 über die praktische Kartographie in der Entwicklung und wusste viel aus seiner persönlichen Erfahrung heraus zu berichten. Aus Koblenz reiste 1979 Hans-Peter Matuschek an, um vor dem Ortsverein über die neuesten „Entwicklungen in den manuellen kartographischen Techniken“ zu referieren, wie er es schon auf dem Arbeitskurs Niederdollendorf der DGfK im Herbst 1978 getan hatte.

Über die „Originalbearbeitung der Deutschen Grundkarte 1:5 000 in Baden-Württemberg“ sprach 1981 Dipl.-Ing. (FH) Helmut Lehmann im Jahre 1981. Ein Jahr später folgte Ing. (grad) Walter Beck, Stuttgart, mit der „Fortführung der Topographischen Karte 1:50 000 beim Landesvermessungsamt Baden-Württemberg“. 1986 kam Prof. Dr.-Ing. Dieter Morgenstern aus Bonn zu uns. Sein Thema: „Kartographische Reproduktionstechnik mit elektronischen Systemen“. Dipl.-Ing. Frieder Gebhardt, Darmstadt, schilderte „150 Jahre Tradition in der Herstellung von Schulwandkarten - Vergangenheit und Gegenwart“. Nach Öffnung der innerdeutschen Grenze kam Dr. Ingeborg Wilfert aus Dresden mit „Farbig gedruckten Landkarten“ nach Karlsruhe.

Zum Themenkreis Technologie gab es neben den Kolloquien noch zwei Fachinformationen mit praktischen Vorführungen im Labor des Studiengangs Kartographie der Fachhochschule. 1982 kam Dr. Helmut Kremling aus München (Keuffel & Esser) zur Vorführung „Moderner Verfahren in der kartographischen Reproduktion“ und 1988 zeigte die Firma Renker ihre Produkte im praktischen Einsatz. Beide Veranstaltungen fanden am gleichen Tag zweimal statt, vormittags für die Studenten, nachmittags für den Ortsverein.

Thematische Kartographie

Neben der topographischen Kartographie durfte selbstverständlich die sich im Aufwind befindliche thematische Kartographie nicht zu kurz kommen. Es begann bereits 1954 beim Eröffnungsvortrag mit Dr. Berthold Carlberg, der über „Die russische Methode der komplexen Karte“ sprach. Zu diesem Vortrag, zwei Monate nach Gründung des Ortsvereins, seien hier einige Anmerkungen gestattet. Dr. Carlberg wirkte seinerzeit in Bern und war mit einem früheren Zug als geplant in Richtung Norden gefahren. Als dieser Zug zur richtigen Ankunftszeit hielt, stieg der Redner aus und stand auf dem Bahnhof von Neustadt an der Weinstraße. Die Rückkehr nach Karlsruhe nahm einige Zeit in Anspruch, so dass Heinz Bosse dem wartenden Auditorium die Zeit bis zum verspäteten Beginn des Vortrages durch einige Ausführungen über die Ziele und Aufgaben der DGfK etwas verkürzen musste. Doch zurück zur Thematischen Kartographie: Über „Probleme der Kartographie des Meeresbodens“ referierte 1959 Prof. Dr. Theodor Stocks aus Hamburg. Einen guten Überblick über die „Methoden der thematischen Kartographie“ lieferte 1963 Dipl.-Ing. Rudolf Schweißthal, Karlsruhe. „Die thematische Karte als Mittel geographisch-kartographischer Information“ behandelte 1970 Dr. Adolf Hanle, seinerzeit Vorsitzender des Ortsvereins Mannheim der DGfK.

Die weiteren Themen waren speziellerer Art. Unser Ortsvereinsmitglied Prof. Dr. med. Helmut Jusatz, Heidelberg, sprach 1971 „Zur Problematik der Herstellung medizinischer Karten als Aufgabe der angewandten Kartographie“. Anlässlich einer Ausstellung des Landesgewerbeamtes in Karlsruhe hat der Ortsverein Dr. Ernst-Günter Kannenberg aus Stuttgart eingeladen, um über „Ausgewählte Beispiele aus der Bearbeitung des Landesplanungsatlasses von Baden-Württemberg“ zu berichten. Ebenfalls aus Stuttgart kam 1973 Jürgen Baisch. Der Vortrag dieses Abends lautete: „Netzknoten- und Bauwerkskarte 1:25 000 von Baden-Württemberg“. Das Thema des zweiten Vortrages von Dr. med. Jusatz lautete 1977: „Die Erde als Krankheitsraum des Menschen - Ergebnisse medizinischer Forschung aus 25 Jahren“. 1978 hörte man zum Thema „Grundwassererkundung in Baden-Württemberg“ über die Herstellung von hydrologischen Karten von Dipl.-Ing. Othmar Huppmann.

Prof. Dr. Heinz Pape, Dortmund, sprach 1979 über die „Stadtplanung und ihre kartographischen Voraussetzungen“. Die „Zukunftsperspektiven der thematischen Kartographie“ untersuchte Prof. Dr. Dietrich O. Müller 1980. Ein gemeinsames Kolloquium mit dem Bezirksverband Freiburg der DGfK fand 1981 in Karlsruhe statt. Wolfgang Behr aus Ueberstorf/Schweiz und Ing. (grad.) Adolf Benjes, Schallstadt-Mengen, sprachen über „Die Entwicklung einer preisgekrönten Autokarte - Erster Preis im ADAC-Wettbewerb 1972“. Prof. Dr. Müller referierte 1983 zum zweiten Mal vor dem Ortsverein. Jetzt lautete sein Thema: „Das Afrikakartenwerk der Deutschen Forschungsgemeinschaft 1963 -1983“. „Bewusste Kartenbildverzerrungen bei der Herstellung spezieller thematischer Karten“ untersuchte 1984 Prof. Dr.-Ing. Werner Lichtner, Darmstadt. Über die „Herstellung der thematischen Karten des Landesvermessungsamts Baden-Württemberg“ berichtete 1986 Dipl.-Ing. (FH) Heinz Morhardt, Stuttgart.

Topographische Kartographie

Dreizehn Fachvorträge behandelten Themen aus dem Bereich der topographischen Kartographie. In den Jahren der Neugestaltung und der Herstellung der Topographischen Karte 1:50 000 waren Vorträge über diese Karte besonders interessant. Zunächst konnte der Ortsverein 1956 Dr.-Ing. Werner Kost aus Hannover mit seinen „Gedanken zur Neugestaltung der Topographischen Karte 1:50 000“ begrüßen. 1960 sprach Friedrich Kranz, Frankfurt am Main, über „Die amtlichen Kartenwerke und ihre neuzeitlichen Darstellungsmethoden“. Erich Toschinski, Koblenz, kam 1961 als Redner: „Die Topographische Karte 1:50 000 und ihre Herstellung“ hießen seine Ausführungen. Sehr spezielle Forderungen an die topographische Kartographie stellte 1968 Martin Zippel, Ulm, in seinen Ausführungen über „Militärgeschichtliche Eintragungen in topographischen Karten“.

Das Jahr 1970 brachte einen Höhepunkt, als Prof. Dr. Erik Arnberger anlässlich der Eröffnung der Wiener Landkartenausstellung zum Thema Hochgebirgskartographie angereist war. Das Kartenprobenwerk 1:25 000 des Westermann Verlages behandelte Prof. Dr. Walther Hofmann im Jahre 1976. Prof. Dr.-Ing. Heinz Schmidt-Falkenberg, Frankfurt am Main, sprach 1978 in der Universität zum Thema: „Gestalten und Generalisieren beim Erstellen von topographischen Kartenwerken“. Ebenfalls im Uni-Kolloquium sprach 1980 Prof. Dr. Günter Hake aus Hannover über „Vermessung und kartographische Darstellung von Wattgebieten“. Im gleichen Jahr kam Prof. Dr. Joachim Neumann, Wachtberg-Pech, zum Kartographischen Kolloquium und berichtete über seine „Untersuchungen zur Bebauungs- und Straßengeneralisierung“. Ing. (grad.) Ralf Rüdiger Asmus, Wachtberg-Ließem, sprach gleichfalls noch 1980 „Zur Frage der Siedlungsdarstellung in topographischen Karten“.

1981 und 1984 ging es ins Hochgebirge. Prof. Dr.-Ing. Kurt Brunner referierte zur „Darstellung von Gletschern in großmaßstäbigen Karten“ und Prof. Peter Mellmann, München, hatte das Thema „Fortführung von Alpenvereinskarten“ im Rucksack. Den letzten Vortrag zu diesem Komplex hielt 1991 Dipl.-Geogr. Roland Hauptmann aus Erfurt über „Die topographischen Karten der DDR“.

Umweltschutz

Über diesen Themenkreis macht sich der Ortsverein offensichtlich noch nicht allzu lange Gedanken. Erst 1991 tauchte die Frage „Papiererzeugung - Papierrecycling - Ein umweltfreundlicher Regelkreis?“ auf. Es sprach Dipl.-Ing. Heinrich Schmidt aus Hamburg. „Abwasser- und Abfallprobleme“ standen ein Jahr später an, als Dr. Arnim Laber zu Gast war. Mit seinen Ausführungen über „Rüstungs- und kriegsbedingte Altlasten - Erfassungsverfahren und Ergebnispräsentation“ wies im vergangenen Jahr Prof. Dr. Jürgen Dodt aus Essen nach, welche Bedeutung die Kartographie für die Beseitigung von Altlasten hat.

Weite Welt

Die geographisch ausgerichteten Vorträge des Ortsvereins reichten vom Nordkap bis zum Südpol. 1956 begann der frühere DGfK-Präsident, Verleger Kurt Mair, Stuttgart. Er berichtete über „Eindrücke von einer Reise zum Nordkap“.

In Verbindung mit den Mitgliederversammlungen und Kartographenabenden gaben Klaus Breiter Reiseberichte über Finnland (1968) und Ing. (grad.) Hartmut Gerner über die Türkei (1969). Nach Südamerika ging es 1971 mit dem damaligen Ortsvereinsvorsitzenden Henning Wocke. Sein Thema: „Hochland und Tiefland - Bunte Eindrücke aus Bolivien“. Auf den Spuren Alexander von Humboldts wandelte der bekannte Buch- und Filmautor Martin Schließler aus Baden-Baden 1972 ebenfalls durch Südamerika. Prof. Dr.-Ing. Walther Hofmann schaffte es noch weiter nach Süden und sprach 1973 über den Kontinent am Südpol.

Es folgten wieder Reiseberichte unserer Mitglieder und zwar 1979 von Emil Schaller mit einer Filmvorführung über Kenia, 1981 von Henning Wocke mit dem Westen Kanadas und 1983 Dipl.-Ing. (FH) Bernd Hilberer mit Australien. 1986 war Wocke auf „Fotosafari in Kenia“ und 1988 reiste Dipl.-Ing. (FH) Angelika Schmitt durch die Nationalparks im Westen der USA. 1988 sprach Prof. Dr. Hartmut Asche, Berlin, über „Omans Sprung vom Mittelalter in die Neuzeit - Der Entwicklungsweg eines arabischen Erdölförderlandes in Karte und Luftbild“.

Festliche Veranstaltungen

Anlässlich des fünfzehnjährigen Bestehens des Ortsvereins traf man sich 1969 zu einer bescheidenen Feier im Hotel „Hasen“ in der Oststadt. Ing. (grad.) Hartmut Gerner aus Schwetzingen führte an diesem Abend seine Lichtbilder von einer Urlaubsreise durch die Türkei vor. 1971 waren unsere Mitglieder zu einem kleinen Empfang eingeladen, den Stadtrat Günter Calmbach in der Badischen Landesbibliothek gab, als er dieser eine von ihm gestiftete Faksimile-Ausgabe des Atlasses des Großen Kurfürsten überreichte. Die Jubiläumsveranstaltung des Ortsvereins anlässlich seines fünfundzwanzigjährigen Bestehens fand 1979 im Hotel „Kaiserhof“ am Marktplatz statt. Als Ehrengäste waren anwesend DGfK-Präsident Heinz Bosse und Vizepräsident Prof. Dr. Alois Heupel. Gereicht wurde ein Feinschmeckerteller mit geräuchertem Fisch, Bündner Fleisch und natürlich Badischer Wein.

1982 erhielten wir eine Einladung der Fachhochschule zu einer Festveranstaltung in der FH-Aula aus Anlass des inzwischen acht Semester laufenden Studiengangs Kartographie und der Übergabe der Reproduktions- und Drucklaboratorien.

Anlässlich des 1988 in Karlsruhe tagenden 4. Kartographiehistorischen Colloquiums gab der Ortsverein einen Empfang in der Badischen Landesbibliothek zur Förderung fachlicher Gespräche zwischen den Freunden und Erforschern alter Karten und den Karlsruher Kartographen.

Im gleichen Jahr hat die Fachhochschule Karlsruhe (FH) auch unsere Mitglieder zu einer Festveranstaltung anlässlich der Wiederkehr der Gründung des Studiengangs Vermessungswesen vor 50 Jahren und des Studiengangs Kartographie vor zehn Jahren eingeladen. Prof. Dr. Werner Böser stellte die Studiengänge vor. Der Festvortrag stammte von Prof. Dr. Günter Hake, Hannover, zum Thema „Studieren heute für den Beruf von morgen - Betrachtungen zu den Studiengängen Vermessungswesen und Kartographie“. Im Anschluss an den Festakt fand ein Stehempfang statt. Außerdem bestand Gelegenheit zur Besichtigung der Einrichtungen der Studiengänge.

Ortsverein und Fachbereich der FH feierten 1989 in Anwesenheit des Präsidenten der DGfK, Prof. Dr. Ulrich Freitag, gemeinsam den 80. Geburtstag von Prof. Heinz Bosse mit einer Festveranstaltung. Die Festrede hielt Stephan Perthes vom Justus Perthes Verlag.

In guter Erinnerung ist noch die Einladung der Pietruska Verlagsgesellschaft in Rülzheim anlässlich der Eröffnung des neuen Betriebsgebäudes im Jahre 1990. Den mehr als 300 erschienenen Gästen stand das ganze Haus mit seinen kartographischen Arbeitsplätzen und technischen Einrichtungen offen. Das anschließende Festbankett wurde feierlich musikalisch umrahmt. Ein erlesenes Büfett sorgte für das leibliche Wohl.

1994 feierte der Ortsverein sein 40-jähriges Bestehen. In seiner Festansprache begrüßte Prof. Dr. Joachim Neumann eine Reihe hervorragender Persönlichkeiten. Auch war eine 50-köpfige Reisegruppe aus Dresden zu Gast. DGfK-Präsident Prof. Dr. Ulrich Freitag, Berlin, verband seine Glückwünsche mit dem Vortrag „Die Welt in unseren Köpfen: Kognitives Kartieren in Alltag und Wissenschaft“. Zum Jubiläum hat der Ortsverein die Festschrift „40 Jahre Ortsverein Karlsruhe der Deutschen Gesellschaft für Kartographie e. V.“ herausgegeben. Diese enthält einen Beitrag über die Entwicklung des Vereins und einen Veranstaltungskalender. Zusätzlich wurden Berichte über den Ortsverein reproduziert. Enthalten ist ferner ein Pressespiegel sowie Artikel über die ortsansässigen Einrichtungen und Betriebe auf dem Gebiet der Kartographie. Darüber hinaus wurde der Stand der kartographischen Berufsschulausbildung in Karlsruhe geschildert.

1998 wurden in einer besonderen Veranstaltung der ehemalige Vorsitzende des Ortsvereins, Henning Wocke und der Schriftführer Helmut Lehmann, der seit 1964 im Amt ist, jeweils für ihre 40-jährige Mitgliedschaft geehrt.

Kartographenabende

Mehr dem geselligen Beisammensein vorbehalten waren einige Kartographenabende. Der erste fand 1967 in der Marxzeller Mühle statt. 1971 stand die Vorführung des Tonfilms „Vom Flugbild zur Karte“ auf dem Programm eines Abends. Anlässlich eines weiteren Kartographenabends erklärte Ing. (grad.) Peter Schönherr 1974 der Jugend die Papierherstellung und führte den Film „Herstellen - Ausrüsten - Veredeln von Papier“ vor. Auf Wunsch der Kartographen wurde aschließend Martin Schließlers Fernsehfilm „Auf den Spuren Alexander von Humboldts“ gezeigt, womit das Thema eines vorangegangenen Vortrages noch einmal aufgegriffen werden konnte. 1981 berichtete Henning Wocke im Kolpinghaus über „Eine Reise durch den Westen Kanadas“.

Kartographentage und Landkartenausstellungen

Ein Besonderer Höhepunkt der Veranstaltungen und fruchtbar in seinen Auswirkungen war der 16. Deutsche Kartographentag in Karlsruhe vom 7. bis 10. Juni 1967. Vorbereitung und Durchführung dieser Veranstaltung bedeuteten seinerzeit für den kleinen Verein eine verantwortungsvolle Aufgabe. 22 Einzelveranstaltungen und Sitzungen mussten geplant und durchgeführt werden. Hierzu waren sechs Sitzungen des Vorbereitenden Ausschusses erforderlich. Die Tagung selbst umfasste: die Vorstandssitzung, die Vorstandsratssitzung, die Eröffnungsveranstaltung, sechs Fachvorträge, ein Podiumsgespräch, die Berichte der Arbeitskreise, die Mitgliederversammlung der DGfK, eine Besichtigung als Rahmenveranstaltung, den Gesellschaftsabend und zwei Exkursionen. Weiterhin war folgendes zu erledigen: die Herausgabe des Ausstellungskataloges und des Programmheftes, die erstmalige Herstellung und der Versand von Plakaten zur Werbung für den Kartographentag, die Zusammenstellung der Tagungsmappe und die Einrichtung des Tagungsbüros. Zur Finanzierung war die Beschaffung von zusätzlichen Geldern über Firmenwerbung erforderlich. Hinzu kam eine Werbeaktion für die Tagung selbst in über zwölf Fachzeitschriften.

Mit der Landkartenausstellung „Kartographie der Gegenwart“ anlässlich des Kartographentags trat die DGfK in Karlsruhe an die Öffentlichkeit. Die Ausstellung fand vom 8. bis 18. Juni 1967 im Hause der Landessammlungen für Naturkunde statt, dem heutigen Museum am Friedrichsplatz. Es gab eine Presseführung. Die Kartenschau konnte über den Zeitraum der Tagung hinaus für die Allgemeinheit zugänglich gemacht werden. Der Besuch war gut. Unsere Ausstellung fand in weiten Kreisen Anerkennung und Beachtung. Die Landkartenausstellung hat dem Ortsverein viel Mühe und Arbeit bereitet. Die Anforderung des Ausstellungsgutes, die Auswahl der Ausstellungsobjekte, die Beschaffung der Ausstellungstafeln, das Herrichten derselben, der Versand der Kataloge an die Leihgeber und die Rücksendung eines wesentlichen Teils des Ausstellungsmaterials erforderte den ganzen Einsatz aller Beteiligten. Ein Teil des Ausstellungsgutes konnte dankenswerterweise in den Besitz der DGfK übergehen und bildete den Grundstock für die später gegründete Karten- und Diasammlung der DGfK. Dieses Kartenarchiv wurde bis 1979 vom Ortsverein betreut und ist dann Dr. Lothar Zögner von der Staatsbibliothek Berlin übergeben werden. Die Beschaffung des Kartenmaterials für die Karlsruher Landkartenausstellung besorgten Ing. (grad) Hartmut Gerner und Heiner Scharpitz. Für die endgültige Auswahl des Ausstellungsguts und die Bearbeitung des Kataloges zeichneten Prof. Dr. Ruthard Oehme und Dr. Fritz Hölzel, Rheda/Westfalen, verantwortlich.

Im Jahre 1970 konnte der Ortsverein in den Ausstellungsräumen des Landesgewerbeamtes Baden-Württemberg Direktion Karlsruhe, mit einer weiteren Ausstellung die Öffentlichkeit ansprechen. DGfK-Präsident Bosse war es gelungen, die von Prof. Arnberger anlässlich der Dreiländertagung in Wien gezeigte Kartenzusammenstellung als Wanderausstellung durch die Bundesrepublik zu schicken. Der Start zu diesem Unternehmen erfolgte in Karlsruhe mit der Eröffnung der „Wiener Landkartenausstellung 1970“. Während der vierwöchigen Öffnungszeit hielten namhafte Wissenschaftler hervorragende Referate zu den in der Ausstellung berührten Themenkreisen. Nähere Einzelheiten über die bedeutende Ausstellung von Hochgebirgs- und Themakarten sind in an anderer Stelle dieser Veröffentlichung nachzulesen.

Das Landesvermessungsamt Baden-Württemberg hat 1979 im Landesgewerbeamt am Rondellplatz eine Kartenausstellung mit dem Thema „Die Landkarte im Wandel der Zeit“ gezeigt. 1981 fand in Karlsruhe der Deutsche Geodätentag statt. Unsere Mitglieder waren zu allen Veranstaltungen dieser Tagung eingeladen, insbesondere zur Behörden- und Firmenausstellung in der Gartenhalle. Anlässlich des Geodätentags zeigte die Badische Landesbibliothek die mehrwöchige Ausstellung „Die Oberrheinlande in alten Landkarten - Vom Dreißigjährigen Krieg bis zu Tulla“.

Einen Höhepunkt bildete der 35. Deutschen Kartographentag 1986. Dieser fand bereits im Neubau der Stadthalle am Festplatz statt. Die Anzahl der vorbereiteten und durchgeführten Einzelveranstaltungen stieg gegenüber 1967 auf 37. Hierzu gehören eine Pressekonferenz, der Empfang beim Oberbürgermeister der Stadt Karlsruhe, ein Lichtbildervortrag, das zwanglose Treffen, die Eröffnungsveranstaltung mit dem Festvortrag, die Fachvorträge, die Eröffnung der Ausstellungen, ein Gesellschaftsabend, die Mitgliederversammlung der DGfK, 17 Exkursionen bis ins Elsaß und Besichtigungen. Den Festvortrag hielt Prof. Dr.-Ing. Heinz Draheim, Altrektor der Universität Karlsruhe über „Die Kartographie in Geschichte und Gegenwart“. In acht weiteren Fachvorträgen konnte man sich über die aktuellen Entwicklungen in der Kartographie informieren. Nicht unerwähnt bleiben sollen die Fachfirmenausstellung „Partner der Kartographie“, die Behördenausstellung „Amtliche Kartographie in Karlsruhe“ und die Sonderausstellung „Rechnergestützte Kartographie - Beispiele, Überblick, Tendenzen“. Hinzu kamen zwölf Sitzungen des Vorbereitenden Ausschusses. Das Badische Generallandesarchiv zeigte anlässlich des Kartographentages eine öffentliche Sonderausstellung im Landesgewerbeamt in Karlsruhe: „Karten vom Oberrhein aus vier Jahrhunderten“. Wieder musste ein Plakat entworfen, hergestellt und verschickt werden. Im Vorfeld fand ein Plakatwettbewerb statt. Erforderlich waren auch die Zusammenstellung der Tagungsmappe und die Einrichtung des Tagungsbüros.

Reisen

Exkursionen waren stets beliebt. Mehrtägige Reisen standen mehrfach auf dem Programm. Es begann 1957 mit einer Dreitagesfahrt zum 7. Deutschen Kartographentag nach Freiburg im Breisgau. Die Fahrt wurde mit der Eisenbahn durchgeführt. Die Teilnehmer hatten Gelegenheit zu einer Exkursion nach Breisach am Rhein. 1970 ging es ebenfalls mit der Bahn zu einem Aufenthalt nach Wien zur kartographischen Dreiländertagung. Von diesem Angebot machten vorwiegend Jungendmitglieder Gebrauch. Die Leitung hatte Reinhold Füg.

Einen ersten Höhepunkt der Reiseaktivitäten bildete 1971 die Omnibusfahrt nach Paris mit Besuch des Institut Géographique National, bei welchem die amtlichen französischen Kartenwerke hergestellt werden. Die Fahrt wurde in Verbindung mit dem Reisebüro Hirsch durchgeführt. Über den fachlichen Zweck hinaus konnte ein interessantes Besichtigungsprogramm angeboten werden.

1989 fuhr man gemeinsam mit dem Omnibus zu einem Kartographentag. Erneut ging es nach Wien zum „Kartographenkongress“. Reiseleiter war Prof. Dr. Joachim Neumann. Erfreulicherweise machten von dieser Gelegenheit viele Jugendmitglieder Gebrauch.

Einen weiteren Höhepunkt der Reisetätigkeit bildete 1991 eine mehrtägige Fahrt nach Dresden. Bei der Hinreise wurde Gotha und die dortige Hermann Haack GmbH besichtigt. Auf dem Dresdner Besichtigungsprogramm standen die Sächsische Landesbibliothek und eine Stadtführung mit dem Zwinger und dem darin untergebrachten Mathematisch-Physikalischen Salon. Am nächsten Tag folgten Besichtigungen des Karl-May-Museums in Radebeul und des Wasserschlosses Moritzburg sowie der Stadt Meißen mit den Schauwerkstätten der Porzellanmanufaktur. Eine Exkursion in das Elbsandsteingebirge bildete den Abschluss. Wertvoll war der persönliche Kontakt mit den Kartographen aus Sachsen.

1996 brachte eine Viertagesreise nach Paris. Während der Fahrt konnte man die Kathedrale in Reims anschauen. In Paris folgte eine Stadtrundfahrt, die am nächsten Tag fortgesetzt wurde. Auch gab es einen Besuch bei Michelin, der alten Reifenfirma mit großer kartographischer Tradition, eine Führung in Versailles und eine Abendrundfahrt durch Paris. Am letzten Morgen erfolgte eine Schiffsrundfahrt. Bevor es an die Heimreise ging, stand ein Besuch des Flohmarktes in Clignancourt an.

Einen neuen Höhepunkt der Veranstaltungstätigkeiten bildete 1998 eine fünftägige Studienfahrt nach Budapest. Diese Exkursion ist von Prof. Dr. Joachim Neumann und von Prof. Dr. István Klinghammer, Budapest, organisiert und geleitet worden. Nach einer Nachtfahrt wurde morgens die slowakische Hauptstadt Bratislava besichtigt. Am anderen Tag ging es weiter zur Kathedrale in Esztergom. Bis hier waren uns ungarische Kollegen entgegengekommen. Über das Donauknie und die Künstlerkolonie Szentendre erreichten wir Budapest. Auf dem Besichtigungsprogramm standen die Kartensammlung der Nationalbibliothek, die Kartenabteilung des Kriegsgeschichtlichen Museums und die Geographischen Fakultät der Universität, wo wir von Prof. Dr. Klinghammer durch sein Institut geführt wurden. Tags darauf führte ein Oberst durch das Museum des Militärkartographischen Instituts der Ungarischen Armee. Anschließend fuhren wir zur Firma Cartographia, einem nach der Wende privatisierten Großbetrieb. An den Arbeitsplätzen begann ein lebhafter Erfahrungsaustausch mit den ungarischen Kollegen. Der gemeinsame Abschluss fand im stilvollen Rahmen auf dem Gellertberg statt.

Seminare

Arbeitskurs Niederdollendorf der DGfK

Seit 1972 veranstaltet der Arbeitskreis Praktische Kartographie der DGfK den Niederdollendorfer Arbeitskurs in der Sportschule Schöneck auf dem Turmberg in Karlsruhe-Durlach. Diese international anerkannten Lehrgänge wurden bis 1978 von Prof. Heinz Bosse durchgeführt. Die Kursleitung hat 1980 Dipl.-Ing. Walter Leibbrand übernommen, der auch „Niederdollendorf 1994“ wieder in bewährter Weise durchführen wird. Als Kurssekretär stellte sich Volker Mann vom Ortsverein Karlsruhe von Anfang an für die örtliche Organisation zur Verfügung.

Regen Zuspruch fand 1988 eine vom Ortsverein organisierte Demonstrationsschau der Firma Renker, Düren. Hier wurden noch einmal die Möglichkeiten der herkömmlichen Kartographie aufgezeigt.

Kartographiekurse

1987 erreichte unsere Mitglieder eine Einladung zu einem Kartographiekurs des Verbandes Deutscher Hochschulgeographen. Prof. Dipl.-Math. Hans Kern und Rainer Rupprecht stellten im Rechenzentrum der Universität die „Einsatzmöglichkeiten der Computer-Kartographie“ vor.

Kartographie-Vorführungstage

Gemeinsam mit dem Fachbereich Vermessungswesen und Kartographie der Fachhochschule Karlsruhe (FH), dem CADCAM-Labor des Kernforschungszentrums und unterschiedlichen Firmen wurden in loser Folge Kartographie-Vorführungstage durchgeführt. Diese Demonstrationsserie stellte rechnergestütztes kartographisches Arbeiten von der Dateneingabe, über die interaktive Verwaltung, Bearbeitung und Gestaltung, bis zur Anfertigung druckreifer Originale vor. Im Mittelpunkt stand die Verbindung von Datenbanken und Geoinformationssystemen (GIS), sowie die Umwandlung vom Datenmodell in die kartographische Präsentation. Für die Durchführung zeichnete Prof. Hans Kern verantwortlich. Die Veranstaltungen hatten grundsätzlich mehrere inhaltsgleiche Termine, um die Teilnehmerzahlen überschaubar zu halten.

Es fanden folgende Veranstaltungen statt:

06/1989

Graphic Science, Leinfelden
Verarbeitung von Raster- und Vektordaten

10/1989

Siemens, Karlsruhe
SICAD-System

11/1989

Intergraph, München
Rechnergestützte Kartographie

03/1990

Kartoplan-pce, Berlin
Rechnergestützte Kartographie

10/1990

Arbeitsgemeinschaft für Entwicklungsplanung und Datenverarbeitung, Bonn-Bad Godesberg
ALK-GIAP

11/1990

Blackbit´s DTP-Studio, Göttingen, und Linotype AG, Eschborn
Kartographie-geignete DTP-Pakete

12/1990

Kohns und Poppenhäger, Neunkirchen
Geoinformationsystem GRIPS

04/1991

Ingenieurbüro Susanne Schmidt, Rheinstetten
Kartenkonstruktionspaket Cart/o/graphix der Cart/o/INFO AG, Bern/Schweiz

11/1991

TYDAC Vertriebsgesellschaft
für Graphische Datenverarbeitung, Karlsruhe
Geographisches System SPANS

09/1992

Institut für Angewandte Geodäsie, Frankfurt am Main
Fortführung des Kartenwerks 1:250 000 mit dem System RASCON

11/1992

Ingenieurbüros Harms und Müller, Erlenbach/Kandel
System MAP-SYS der Lüscher AG, Leutwil/Schweiz

12/1992

Egle-EDV-Service GmbH, Karlsruhe
Geoinformationssystem PROCART der Condata GmbH, München

05/1993

Schrieber Software GmbH, Herzogenrath
Automatische Kartenherstellung auf PostScript-Rasterbelichtern

Karlsruher Kurse in rechnergestützter Kartographie

Ein Renner waren die „Karlsruher Kartographiekurse“, die 1991 für die praxisnahe Ausbildung in rechnergestützter Kartographie eingerichtet worden sind. Hier konnten sich „manuelle“ Kartographen am Rechner einarbeiten. Im Unterschied zu den Kartographie-Vorführungstagen handelte es sich bei den Karlsruher Kursen in rechnergestützter Kartographie um Arbeitskurse. Diese wurden im Rechenzentrum der Universität durchgeführt. Die Teilnehmer bekamen die verschiedenen Möglichkeiten nicht nur vorgestellt, sondern konnten selbst damit arbeiten. Hierzu stand jeder Person ein eigener Apple-MacIntosh-Arbeitsplatz zur Verfügung. Die Anleitung der Teilnehmer erfolgt durch Assistenten der Fachhochschule. Man begann mit dem Scannen, arbeitete mit den Programmen Aldus-FreeHand und Linus-M, um schließlich zum Farbausdruck zu gelangen. Die Veranstaltungsreihe wurde 1991 vom Arbeitskurs Niederdollendorf des DGfK-Arbeitskreises Praktische Kartographie initiiert und von Prof. Dipl.-Math. Hans Kern und von Dipl.-Ing. Walter Leibbrand, Kernen im Remstal, durchgeführt. Der Kurs war schnell ausgebucht und musste 1992 zweimal wiederholt werden. 1993 und 1994 folgten drei Fortsetzungskurse mit den Schwerpunkten „Aldus FreeHand“, „Adobe Illustrator für Anfänger“ und „Aldus FreeHand für Fortgeschrittene“. Weitere DTP-Programme und PostSript-Anwendungen kamen hinzu. 1995 fand noch einmal ein Anfängerkurs für FreeHand sowie ein Lehrgang für Fortgeschrittene mit den Programmen Director, FreeHand, Illustrator, Photoshop und Streamline unter Beteiligung von Prof. Dr. Bernhard Bürg statt.

Ausbildungswesen

Bereits 1955 machte man einen ersten vergeblichen Versuch, sich mit Berufs- und Nachwuchsfragen zu beschäftigen. Kurt Weinhold teilte jedoch dem zuständigen DGfK-Arbeitskreisleiter Dr. Heyde in Berlin enttäuscht mit, dass an einem entsprechenden Diskussionsabend von 15 Mitgliedern nur zwei erschienen und diese an einer Abhaltung nicht interessiert waren.

1969 bot sich die Möglichkeit zum sechstägigen Berlin-Besuch. Der Ortsverein beteiligte sich mit acht Jugendlichen und einem Reiseleiter (Volker Mann) innerhalb einer Reisegruppe aus Baden-Württemberg an der Jugendsternfahrt der DGfK zum 18. Deutschen Kartographentag. Ein Jahr darauf ging es zu einem fünftägigen Aufenthalt nach Wien zur kartographischen Dreiländertagung. Von dieser Gelegenheit machten vorwiegend Jungendliche Gebrauch.

Anlässlich eines Kartographenabends erklärte Ing. (grad.) Peter Schönherr 1974 dem Nachwuchs die Papierherstellung und führte den Film „Herstellen - Ausrüsten - Veredeln von Papier“ vor.

Im Ergebnisband des Arbeitskurses Niederdollendorf „Ausbildungswege in der Kartographie“ ist über den Blockunterricht für Kartographen und Landkartentechniker an der Heinrich-Hübsch-Schule in Karlsruhe berichtet worden (Kirschbaum Verlag, Bonn-Bad Godesberg, 1975, Seite 114 ff). Leider hat sich die schulische Situation bald darauf merklich verschlechtert. Die Mitgliederversammlung des Ortsvereins gründete deshalb 1979 einen „Arbeitskreis Ausbildung“, der sich mit der Verbesserung der kartographischen Berufsschulausbildung in Karlsruhe befassen sollte. Der Arbeitskreis wurde anfänglich von Henning Wocke, dann von Ing. ( grad) Helmut Lehmann geleitet.

Der Ausschuss kam 1980 zur Überzeugung, dass eine grundlegende Verbesserung der Situation nur durch die Einrichtung einer Landesfachklasse für Kartographen erreicht werden könne. Entsprechend wurde dem Oberschulamt Karlsruhe vorgeschlagen, eine solche Klasse einzurichten. Der Standort Karlsruhe sei für eine Fachklasse besonders geeignet, da hier mehrere öffentliche und private Arbeitgeber schon seit Jahrzehnten Kartographen ausbilden. Außerdem wird der an der Fachhochschule neu gegründete Studiengang Kartographie die Entwicklung der Kartographie im Karlsruher Raum positiv beeinflussen. Wie wir heute wissen, ist diese Prognose eingetroffen.

Der Arbeitskreis untermauerte die Eingabe beim Oberschulamt durch entsprechende Bitten um Unterstützung an den Oberbürgermeister der Stadt Karlsruhe, an die Industrie- und Handelskammer Mittlerer Oberrhein und an die Heinrich-Hübsch-Schule. Dem Arbeitskreis gehörten bald namhafte Vertreter aller an der Kartographieausbildung beteiligten Stellen und Firmen an. Selbst die Fachhochschule war vertreten. Schließlich erarbeitete man eine „Denkschrift zur Errichtung einer Landesfachklasse für Kartographen in Baden-Württemberg“ und verschickte diese an einflussreiche Persönlichkeiten und Institutionen in Politik und Wirtschaft.

Leider haben die Bemühungen des Arbeitskreises nicht zum gewünschten Erfolg geführt. Nach Mitteilung des Oberschulamts Karlsruhe würden die Zahlen der Auszubildenden im Ausbildungsberuf Kartograph auf Feststellung des zuständigen Ministeriums für Kultus und Sport von Schuljahr zu Schuljahr erhebliche Schwankungen aufweisen. Bei dieser Sachlage sei die Einrichtung einer Landesfachklasse für Kartographen in Karlsruhe zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht möglich. Der Ausschuss ermittelte, dass die Schülerzahl in Stuttgart zwischen fünf und 15 schwankt und in Karlsruhe bei sieben liegt. Das Thema „Landesfachklasse“ wurde nun nicht mehr weiter verfolgt, um das Erreichte nicht zu gefährden.

Durch die Bemühungen des Arbeitskreises hatte sich die Situation insofern verbessert, als mit Beginn des Schuljahrs 1980/81 ein Ingenieurkartograph seine Tätigkeit als Nebenlehrer für „Fachkunde“ aufnehmen konnte. Es wurden vier Wochenstunden erteilt, welche etwa zwei Drittel des zu vermittelnden Stoffs erfassten. Das restliche Drittel verblieb bei einem Fachlehrer der Berufsschule. Im Arbeitskreis sprachen sich die Fachlehrer seinerzeit eindeutig für eine Beibehaltung des seit Jahren bewährten Blockunterrichts aus.

Auch auf die Gestaltung des Lehrplans konnte der Ausschuss Einfluss nehmen. Seinerzeit bestand noch kein schulischer Lehrplan für die Ausbildung von Kartographen. In guter Zusammenarbeit mit den Fachlehrern erarbeiteten Arbeitsgruppen Lehrinhalte und Rechenbeispiele für „Mathematik“ sowie Lehrinhalte für „Praktische Fachkunde“. Schließlich wurde gemeinsam ein „Ausbildungsplan für die Berufsausbildung zum Kartographen in Karlsruhe“ erstellt und in den Schulbezirken Karlsruhe und Freiburg im Breisgau an neun Ausbildungsstellen als Empfehlung weitergeleitet. Dieser Ausbildungsplan stimmte die Aufteilung der zu vermittelnden Fertigkeiten und Kenntnisse zwischen den betrieblichen Ausbildungsstätten und den Möglichkeiten der Berufsschule aufeinander ab. Als weiterer Erfolg konnte die Einführung des Fachs „Praktische Fachkunde“ mit Beginn des Schuljahrs 1981/82 gewertet werden. Das Fach wurde durch einen zweiten Nebenlehrer mit ebenfalls vier Wochenstunden belegt.

Der Ortsverein hielt in dieser Zeit ständig Verbindung mit dem „Arbeitskreis Gesamtausbildung Kartographie“ der DGfK. Es wurden mehrere Eingaben gemacht, durch welche unsere Vorstellungen auch bundesweit eingebracht werden konnten.

Neue Möglichkeiten ergaben sich mit der Erstellung des Neubaus der Heinrich-Hübsch-Schule. Der Arbeitskreis wurde bereits 1981 in die räumliche Planung des Laborbereichs mit einbezogen. Geplant wurde eine Reproduktions- und Kopiereinrichtung mit Plattenschleuder, Kontaktkopiergerät und Reproduktionskamera. 1990 konnte sich der Ortsverein anlässlich eines Besuchs der Heinrich-Hübsch-Schule davon überzeugen, dass die Reproduktionseinrichtung in fachgerechter Form entstanden war.

Doch 1982 gab es neue Schwierigkeiten mit der Beschulung der Kartographen. Zwar bat das Oberschulamt Karlsruhe das Kultusministerium zunächst, noch einmal zu prüfen, ob eine Landesfachklasse in Karlsruhe eingerichtet werden könne. Mit dem gleichen Anliegen wandte sich jedoch das Oberschulamt Stuttgart an das Ministerium und reklamierte diese Einrichtung für sich. Nachdem diese Bestrebungen bei den badischen Ausbildungsstellen bekannt geworden waren, regte sich Protest von Freiburg im Breisgau bis Mannheim, der in einer Anzahl von Eingaben an das Kultusministerium mündete. Auch seitens des seinerzeitigen Oberbürgermeisters Otto Dullenkopf, der Politik, der Gewerkschaft und der Industrie- und Handelskammer kamen eindeutige Aussagen zu Gunsten der Heinrich-Hübsch-Schule. Die Sache war jedoch verfahren und keine Seite gab nach. Dipl.-Ing. Seebacher vom Oberschulamt Karlsruhe war fest entschlossen, keinen Schritt zurückzuweichen. Das Ministerium musste schließlich entscheiden. Für den Arbeitskreis Ausbildung galt es, jetzt wenigstens den bisherigen Stand zu erhalten. Der Ortsverein unterstützte den Antrag des Karlsruher Oberschulamts beim Kultusministerium, regte aber alternativ die Festschreibung des bisherigen Zustands an. Der Schulbezirk Freiburg sollte jedoch in Karlsruhe beschult werden.

1983 teilte das Ministerium für Kultus und Sport Baden-Württemberg dem Ortsverein folgendes mit: „Bei sorgfältiger Prüfung und Abwägung der Gesichtspunkte, die für und gegen die Einrichtung von Landesfachklassen für Auszubildende des Einzelberufs Kartograph an der Heinrich-Hübsch-Schule in Karlsruhe oder an der Johannes-Gutenberg-Schule in Stuttgart sprechen, ist das Ministerium zu der Auffassung gelangt, dass solche Landesfachklassen nicht eingerichtet werden können. In diesem Beruf ist unter Zugrundelegung der derzeitigen Schülerzahl mit nur 16 Schülern pro Jahr im ganzen Land zu rechnen. Der dauerhafte Bestand eigener Fachklassen wäre damit nicht gesichert. Gegen eine Einrichtung der Landesfachklassen in Stuttgart wenden sich die Industrie- und Handelskammer Mittlerer Oberrhein in Karlsruhe sowie die Ausbildungsfirmen in Karlsruhe und Umgebung, die in diesem Fall nicht zu einer Weiterführung der Ausbildung für den Kartographenberuf bereit wären. Gleiches gilt umgekehrt für den Fall der Einrichtung der Landesfachklassen in Karlsruhe. Hier müsste entsprechend mit einem Rückgang der Ausbildungsbereitschaft der Firmen im Bereich Stuttgart gerechnet werden. Es erscheint bei dieser Sachlage geboten, die Beschulung der Auszubildenden in diesem Beruf in der bisherigen Form weiterzuführen.“

Dies war ein beachtlicher Teilerfolg für den Ortsverein, der nur durch die gemeinsamen Bemühungen der politisch Verantwortlichen, des Oberschulamts und des Berufsstands möglich war. In der Folgezeit kamen die südbadischen Auszubildenden nach Karlsruhe. Später gelang es sogar, die Lehrlinge aus Rheinland-Pfalz an der Heinrich-Hübsch-Schule anzusiedeln. Da die aktuellen Probleme gelöst waren, ist der Arbeitskreis Ausbildung nach 1983 nicht mehr tätig geworden.

Seit 1983 zeichnet der Ortsverein den jeweils besten Absolventen des Studiengangs Kartographie der Fachhochschule durch einen Ehrenpreis aus.

Ende der achtziger Jahre vertrat zunächst Dipl.-Ing. (FH) Helmut Lehmann, später Dipl.-Ing. Dieter Kunz den Ortsverein im Arbeitskreis Gesamtausbildung der DGfK. Auf diese Weise konnte Karlsruhe am „Modellversuch Ausbildungsleitfaden“ mitwirken. Ziel des Versuches war es, bundesweit einen Ausbildungsleitfaden zu entwickeln und zu erproben, der alle notwendigen und wünschenswerten Ausbildungsinhalte der Kartographenausbildung berücksichtigt. Der Ortsverein verschickte Entwürfe des Ausbildungsleitfadens an alle Ausbildungsstellen im Karlsruher Bereich und forderte die Ausbilder auf, Verbesserungsvorschläge einzubringen.

In 1990 wurden drei Veranstaltungen speziell für die Auszubildenden und deren Ausbilder durchgeführt. Diese Reihe begann mit einer gemeinsam mit der Heinrich-Hübsch-Schule getragenen Betriebsbesichtigung bei der Verlagsdruckerei Schweyer & Müller. Ein Informationsnachmittag stellte den Studiengang Kartographie der Fachhochschule vor. Diese Veranstaltung wurde zusammen mit der Heinrich-Hübsch-Schule durchgeführt. Außerdem förderte der Ortsverein die Teilnahme von vier Auszubildenden aus dem Raum Karlsruhe am Jugendforum der DGfK in Bonn.

Die Jugendveranstaltungen waren meist gut besucht. Leider haben all diese speziellen Aktivitäten für die Auszubildenden insofern nicht zum auch gewünschten Erfolg geführt, als praktisch keine Auszubildenden für die Gesellschaft gewonnen werden konnten.

Verschiedenes

Besucherzahlen

Der Besuch der Veranstaltungen hat sich leider nicht proportional zur Mitgliederbewegung entwickelt. 1973 wurde ein Durchschnittsbesuch von knapp 100 Personen je Veranstaltung ermittelt. Aber auch seinerzeit gab es recht unterschiedliche Zahlen. Der Schnitt wurde durch attraktive Redner wie Imhof, Hölzel und Schließler gehoben. Im Zeitraum von 1982 bis 1986 zählte man im Mittel noch 50 Veranstaltungsbesucher. Leider sind die Besucherzahlen weiterhin rückläufig. An den Exkursionen und Rallyes lag die Teilnehmerzahl meist unverändert bei ca. 35 Personen. An der Dresden-Reise haben 40 Damen und Herren teilgenommen. Mitgliederversammlungen hatten schon immer einen relativ schwachen Besuch.

Mitgliederbewegung

Wie bereits erwähnt, lag die Mitgliederzahl anfänglich bei neun Personen und einem korporativen Mitglied. Die Zahl stieg zwar in den ersten beiden Jahren auf 14, was jedoch der ursprünglichen katastrophalen Kassenlage noch keine wesentliche Entlastung brachte. Von dem bescheidenen Monatsbeitrag von 1,- DM musste damals schon die Hälfte an die Hauptkasse der Gesellschaft abgeführt werden. Da anfänglich der Besuch der Veranstaltungen zu wünschen übrig ließ, zweifelte der damalige Vorsitzende zunächst daran, ob man einen so kleinen Ortsverein überhaupt weiter bestehen lassen könne. Das Jahr 1956 brachte den erhofften Aufschwung. Die Mitgliederzahl stieg auf 34 und erreichte 1958 einen ersten Höhepunkt mit 39.

Die Schwierigkeiten, mit denen sich kleine Ortsvereine ständig auseinander zu setzen haben, lassen sich mit dem Hinweis beleuchten, dass sich beispielsweise der Ortsverein Hannover bereits bei seiner Gründung auf 35 Mitglieder stützen konnte. 1960 verdoppelte die DGfK ihren Mitgliedsbeitrag. Leider führte die Beitragserhöhung beim Ortsverein Karlsruhe in Verbindung mit dem Fortziehen einiger Mitglieder zu zahlreichen Austritten. Der Mitgliederstand sank auf 30 und verminderte sich bis Ende 1962 weiter auf 26. Trotzdem hat die Erhöhung der Beiträge insgesamt Mehreinnahmen gebracht und die Grundlage für ein erfolgreiches Wirken geschaffen. Nachdem sich der Mitgliederstand bis zum Beginn des Jahre 1966 nicht mehr wesentlich änderte, ergab sich danach eine stetige Aufwärtsbewegung bis zu einem Höchstwert von 94 Mitgliedern 1972. Dann war wieder eine abnehmende Tendenz festzustellen. Ende 1978 betrug die Mitgliederzahl nur noch 67. Da die verbliebenen Mitglieder zum Teil schon vor vielen Jahren in die DGfK eingetreten waren, konnte man jedoch durchaus noch von einer soliden Grundlage sprechen.

Ende 1968 gehörten jeweils rund 10 % der Mitglieder den Altersgruppen unter 25 bzw. über 65 Jahren an. 1978 zählten knapp 8 % zur untersten Altersgruppe und 69 % zur mittleren. 23 % der Mitglieder waren älter als 65 Jahre. Im Dezember 1993 waren 19 % noch nicht 25 Jahre alt, 76 % gehören zur mittleren Gruppe und 5 % der Mitglieder waren mehr als 65 Jahre alt. Hier ist deutlich der Einfluss der Fachhochschule auf die Altersstruktur unseres Ortsvereins zu erkennen. Am Jahresende 1993 hatte der Ortsverein 269 Mitglieder. Er ist damit vermutlich der mitgliederstärkste Regionalverein der DGfK. Natürlich kam diese Entwicklung nicht von ungefähr. Um einen solchen Umfang zu erreichen, ist eine jahrzehntelange Werbe- und Überzeugungsarbeit erforderlich. Allerdings nutzt all dies wenig, wenn nicht ständig Leistung für die Kartographie im allgemeinen und die Mitglieder des Ortsvereins im besonderen erbracht wird. Der Vorstand sieht in der steigenden Mitgliederzahl eine Bestätigung seiner geleisteten Arbeit.

Im Studiengang Kartographie der Fachhochschule ist seit vielen Jahren zu beobachten, dass die Mitgliedschaft in der DGfK zunimmt, je höher das Semester ist. Im abschließenden achten Semester sind Nichtmitglieder die Ausnahme. Der Schriftführer stellt hierzu umfangreiches Werbe- und Informationsmaterial zu Verfügung. Die Aktionen haben oft keinen spontanen Erfolg, wirken aber wie man sieht sehr nachhaltig. Die FH-Absolventen sind später über die ganze Bundesrepublik verteilt tätig und treten in andere Regionalvereine über. Aus Karlsruher Sicht wäre deshalb eine bessere finanzielle und materielle Unterstützung unserer Aktivitäten durch den Vorstand der DGfK wünschenswert. Zumindest sollte man regelmäßig genügend kostenlose Werbeexemplare der Kartographischen Nachrichten zur Verfügung stellen.

Von den Mitgliedern wohnte vor 25 Jahren etwa ein Fünftel außerhalb der Stadt Karlsruhe, vor 15 Jahren waren es schon knapp zwei Fünftel. Heute wohnen 54 % außerhalb, zum Teil in größerer Entfernung. Der Frauenanteil beträgt 40 %. Bei den studentischen Mitgliedern sind es fast 50 %. Anlässlich der örtlichen Vorstandswahlen war von dieser Entwicklung bisher noch nicht viel zu spüren. Mitgliederversammlungen scheinen von den Frauen als „Männersache“ angesehen zu werden.

Der Mitgliederstand des Ortsvereins hatte 1983 die Zahl 152 erreicht. Die Mitgliederzahl stieg in den Folgejahren und erreichte 1994 mit 281 den Höhepunkt, um danach wieder abzusinken. Karlsruhe war damit zeitweilig der mitgliederstärkste Regionalverein der DGfK. Ende 1999 führte die Mitgliederdatei der Sektion 210 Personen auf. Leider sank die Mitgliederzahl zum 1. Januar 2000 weiter. Hinter den meisten Austritten steckt der allgemeine Sparwille. Die aktuelle Mitgliederzahl findet sich unter dem Link „Mitglieder“.

Öffentlichkeitsarbeit

Nach dem Motto „Klappern gehört zum Handwerk“ hat der Ortsverein seit 1966 Öffentlichkeitsarbeit betrieben. Das vielfältige Ergebnis der Bemühungen ist zum großen Teil in der Festschrift „40 Jahre Ortsverein Karlsruhe der Deutschen Gesellschaft für Kartographie e. V.“ (Karlsruhe, 1994, Eigenverlag) nachzulesen. In den ersten Jahren spiegelten sich relativ viele unserer Aktivitäten in den Zeitungen wieder. Heute ist das leider nicht mehr der Fall. Dies wird zum Teil verständlich, wenn man bedenkt, dass die Konkurrenz im Blätterwald fehlt.

Eine gut besuchte Pressekonferenz im Park-Hotel diente zur Information der Öffentlichkeit über die in Karlsruhe anlässlich des 16. Kartographentages 1967 geplanten Veranstaltungen. Zur Eröffnung der Landkartenausstellung anlässlich des Kartographentages gab es eine Presseführung. Der Rundfunk brachte je eine Reportage über den Kartographentag und die Ausstellung. Eine weitere Pressekonferenz mit Presseführung wurde zur Eröffnung der „Wiener Landkartenausstellung 1970“ gemeinsam mit der Direktion Karlsruhe des Landesgewerbeamtes Baden-Württemberg gegeben.

Anlässlich des Vereinsjubiläums erschien 1979 die Festschrift „25 Jahre Ortsverein Karlsruhe der Deutschen Gesellschaft für Kartographie e. V.“ Während der nächsten Mitgliederversammlung lobte Prof. Dr. Walther Hofmann diese Veröffentlichung als „gut gelungen und billig“. Auch zum 35. Deutschen Kartographentag 1986 wurde wieder eine Pressekonferenz abgehalten. 1987 fand in der Heinrich-Hübsch-Schule ein Tag der offenen Tür statt. Auch an diesem hat sich der Ortsverein beteiligt. Gezeigt wurden ein Informationsplakat der DGfK, das Tagungsplakat des Karlsruher Kartographentages von 1986 und Ausstellungstafeln des Landesvermessungsamts Baden-Württemberg über den Kupferstich sowie über Zeichen-, Montage- und Schummerungsverfahren.

Die eigentliche Pressearbeit beschränkt sich heute praktisch auf die Veröffentlichung hinweisender Notizen im „Karlsruher Notizblock“ und im „Karlsruher Kalender“ der Stadtausgabe Karlsruhe der Badischen Neuesten Nachrichten (BNN). Unsere Veranstaltungshinweise werden zwar regelmäßig gebracht, ansonsten ist die BNN an unsere Arbeit wenig interessiert. Berichterstatter wurden jahrelang eingeladen, erschienen aber nie. Der Rundfunk ist entsprechend zurückhaltend.

Die in den KN erscheinenden regelmäßigen Berichte über die Veranstaltungsreihen werden durch die Redaktion teilweise etwas gekürzt. Man hat deshalb 1990 aus der Not eine Tugend gemacht und die Texte den KN ungekürzt beigelegt. Hierdurch wurden die Nachrichten aktueller und vollständiger. Außerdem konnten Veranstaltungen vorher angekündigt werden. Die Mitglieder erhalten zusätzlich auch sonst noch allerlei Hinweise. Die KN-Beilage haben wir „OV-Info“ genannt. Da die KN seit Heft 4/1994 nicht mehr über den Ortsverein verteilt, sondern durch den Kirschbaum Verlag verschickt wird, versenden wir das OV-Info seitdem unabhängig von der KN. Hierdurch ist man nicht mehr an den Rhythmus der KN gebunden und kann die eigenen Mitglieder noch aktueller erreichen. Das OV-Info erscheint bei Bedarf zwei- bis sechsmal jährlich. Bis Ende 1999 sind 23 KN-unabhängige, zwei bis sechsseitige OV-Infos erschienen. Heute geben wir entsprechen Sektions-Infos heraus. Diese werden nicht nur per Post verschickt, sondern auch als E-Mail.

Raumfragen

Rückschauend fällt auf, dass der Ortsverein stets auf Lokalsuche für Mitgliederversammlungen, Kartographenabende und kleinere Vorträge im engeren Kreis war. Es bleibt zu hoffen, dass es in Zukunft endlich gelingen möge, ein Vereinsheim zu finden, welches den verschiedenen Anforderungen für Veranstaltungen entspricht und auch als Treffpunkt für die „Nachsitzungen“ bei den Fachvorträgen geeignet ist. Die Nachsitzungen haben sich zu einer regelmäßigen Gewohnheit entwickelt. Sie fanden lange Jahre im Hotel „Kaiserhof“ am Marktplatz statt und brachten stets intensive fachliche Gespräche. Unsere Mitglieder konnten zwischenmenschliche Kontakte mit den Gastrednern und mit auswärts wohnenden Kollegen knüpfen. Da bei diesen Sitzungen meist auch der seinerzeitige Präsident der DGfK Heinz Bosse anwesend war, konnte man dem Stammtisch eine gewisse allgemeine Bedeutung zumessen. Manche Idee wurde in diesem Kreis geboren, aufgegriffen und weiter verfolgt. Heute treffen wir uns zu den Nachsitzungen im „Goldenen Kreuz“ am Ludwigsplatz. Die hier geführten Gespräche bleiben bei den Beteiligten gewöhnlich in bester Erinnerung.

Auch die Veranstaltungsorte der Kartographischen Kolloquien haben im Laufe der Jahre mehrfach gewechselt. Der Eröffnungsvortrag fand 1954 im Kleinen Hörsaal des Elektrotechnischen Instituts der Technischen Hochschule (TH) statt. Ab 1956 stand der Jordan-Hörsaal des wiederaufgebauten Geodätischen Instituts der TH in der Englerstraße zur Verfügung. Als sich der Ortsverein personell etwas von der TH gelöst hatte, wurden die Fachvorträge 1967 in den Max-Auerbach-Hörsaal der Landessammlungen für Naturkunde verlegt, dem heutigen Museum am Friedrichsplatz. Soweit einzelne Veranstaltungen an anderen Orten stattfanden, wie zum Beispiel im Heinrich-Meidinger-Saal des Landesgewerbeamts am Rondellplatz, ist dies im Veranstaltungskalender vermerkt. Nachdem die Kartographie in der Fachhochschule (FH) eine Heimstatt gefunden hatte, verlegte man unsere Kolloquien 1981 in den Hörsaal 108 des Kartographiegebäudes der FH in der Bismarckstraße. Da dieser Saal wegen des Ausbaus der Bestuhlung nicht mehr zur Verfügung stand, zogen wir 1992 in den Großen Hörsaal des Vermessungsgebäudes der FH in der Moltkestraße. Zwischendurch diente auch der Große Hörsaal Elektrotechnik (ebenfalls in der Moltkestraße) als Vortragsraum.

Sonstiges

Aus Anlass des 1987 in Karlsruhe tagenden DGfK-Arbeitskreises Geschichte der Kartographie beteiligte sich der Ortsverein finanziell an der Faksimilierung einer Portulankarte der Badischen Landesbibliothek in einer Auflage von 500 Stück.

Veranstaltungszahlen

Insgesamt hat der Ortsverein Karlsruhe bis zum Januar 1979 zu 113 Veranstaltungen eingeladen. Bis Ende Januar 1994 kamen noch einmal 146 Einladungen hinzu. Insgesamt sind es folglich 259 Veranstaltungen (1994). Hierbei waren 64 Einladungen von anderen Trägen. Aus dem dieser Veröffentlichung angeschlossenen Veranstaltungskalender geht hervor, welche Veranstaltungen selbständig durchgeführt werden konnten und welche in Verbindung mit anderen Institutionen oder Vereinen zu bringen sind.

Zu den einzelnen Veranstaltungen gehen aus Kostengründen und wegen der zusätzlichen Mehrarbeit keine Extra-Einladungen mehr hinaus, wenn man einmal von solchen zu Mitgliederversammlungen und dergleichen absieht. Das Kartographische Kolloquium wird weiterhin gemeinsam mit der Fachhochschule veranstaltet. Hierzu gibt es entsprechend gemeinsame Einladungen.

Ausblick

Bei verschiedenen Anlässen hat sich gezeigt, dass den Exkursionen und Besichtigungen in Hinblick auf die Mitgliederwerbung eine nicht zu unterschätzende Bedeutung zukommt. Es wäre deshalb wünschenswert, die Anzahl der Exkursionen zu erhöhen und mindestens einmal jährlich zu einer gemeinsamen Fahrt zu starten. Deshalb sollten künftig auch mehr Besichtigungen fachlicher und allgemeiner Art ermöglicht werden, eventuell sogar in regelmäßiger Folge. Ferner muss man sich weiterhin Gedanken machen, auf welche Weise man die Jugendlichen in Zukunft ansprechen kann, um gerade die jüngeren praktischen Kollegen mehr für die Arbeit der DGfK zu interessieren.

Als die Fachhochschule Karlsruhe mit Beginn des Wintersemesters 1978/79 den Studiengang Kartographie eingerichtet hatte, ist in dieser Hinsicht eine große Aufgabe auf den Ortsverein zugekommen. Es gelang zwar im wesentlichen, die Kartographie-Studenten an die DGfK heranzuführen. Der Ortsverein Karlsruhe leistet für die gesamte DGfK und für die anderen Regionalvereine eine wichtige Aufgabe bezüglich der Mitgliederbewegung. Gleichzeitig ist durch die Fachhochschule eine belebende Wirkung auf die Kartographie im Karlsruher Raum und darüber hinaus eingetreten.

Universität und Fachhochschule standen dem Ortsverein stets helfend zur Seite. Die gute Zusammenarbeit bei Vortragsveranstaltungen, bei Exkursionen und bei der Durchführung der Kartographentage sowie die Bereitwilligkeit, mit welcher die Professoren Dr. Lichte (UNI), Dr. Oehme (UNI) und Dr. Neumann (FH) jahrelang den Ortsverein geleitet haben, wird mit besonderem Dank erwähnt. Heute leitet bekanntlich Prof. Kern (FH) den Verein. Verbindlichen Dank ist der Ortsverein aber auch denjenigen schuldig, die sich in den vergangenen Jahren als Referenten und Exkursionsleiter zur Verfügung gestellt haben. Auch den vom Ortsverein um Besichtigungen angesprochenen Betrieben und Instituten sei für ihr wohlwollendes Entgegenkommen gedankt.

Ebenso danken wir der Universität, der Fachhochschule, dem Museum am Friedrichsplatz und dem Landesgewerbeamt Baden-Württemberg, Direktion Karlsruhe und anderen für die Bereitstellung von Vortrags- und Ausstellungsräumen, womit sie die Arbeit der Kartographischen Gesellschaft wesentlich gefördert haben. Für mannigfaltige Hilfestellungen in vielen Jahren sei auch der Außenstelle Karlsruhe des Landesvermessungsamts Baden-Württemberg gedankt. Nicht unerwähnt bleiben soll in diesem Zusammenhang die Leitung des Ortsvereins, die lange Zeit in den Händen von Henning Wocke lag. Wir danken Henning Wocke deshalb an dieser Stelle noch einmal herzlich für seinen unermüdlichen Einsatz für den Verein in all den Jahren.

Die gesamte Arbeit steht und fällt jedoch mit dem Zuspruch, den unsere Veranstaltungen finden. Die Vorstandschaft ist den Mitgliedern und Freunden des Ortsvereins zu Dank verpflichtet für ihr Interesse an der Tätigkeit unserer Vereinigung in den vergangenen vierzig Jahren sowie für die Teilnahme an den Vorträgen, Besichtigungen, Exkursionen, Mitgliederversammlungen und sonstigen Veranstaltungen. Es bleibt zu wünschen, dass sich hieran auch in Zukunft nichts ändern möge, um eine weitere Festigung und Entwicklung des Ortsvereins Karlsruhe der Deutschen Gesellschaft für Kartographie e. V. zu ermöglichen.

Helmut Lehmann

Literatur

  1. 15 Jahre, siehe KN 3/1969, Seite 109 f

  2. 25 Jahre Ortsverein Karlsruhe der Deutschen Gesellschaft für Kartographie e. V.,
    Karlsruhe 1979, Festschrift, Selbstverlag

  3. Kartographie der Gegenwart in der Bundesrepublik Deutschland ´84, Band I Textteil,
    Bielefeld 1984, Selbstverlag der DGfK, Seite 289 f, Ortsverein Karlsruhe

  4. 40 Jahre Ortsverein Karlsruhe der Deutschen Gesellschaft für Kartographie e. V.,
    Karlsruhe 1994, Festschrift, Selbstverlag

  5. 40 Jahre, siehe auch KN 1/1995, Seite 35 f

  6. 50 Jahre Deutsche Gesellschaft für Kartographie e. V., Kartographische Schriften,
    Kirschbaum Verlag, Bonn 2000, Seite 145 ff, Ortsverein/Sektion Karlsruhe