Die
Entwicklung der Sektion Karlsruhe der Deutschen Gesellschaft für
Kartographie
Helmut
L e h m a n n
Die
Geschichte der Sektion Karlsruhe der Deutschen Gesellschaft für
Kartographie e.V. (DGfK) zeigt hervorragende Ergebnisse. Im Laufe
der Jahre konnten viele Veranstaltungen und Unternehmungen erfolgreich
durchgeführt werden, welche hier nur kurz gestreift werden
können.
Gründung
Anlässlich
der Gründung der DGfK am 09.07.1950 wurden einige Persönlichkeiten
gebeten, die Gründung von Regionalvereinen zu betreiben.
Für Karlsruhe übernahm diese Tätigkeit Verlagsbuchhändler
Direktor Josef Michel von der Kunstdruckerei Künstlerbund
Karlsruhe GmbH. Prof. Dr. Heinrich Lichte und Heinz
Bosse fanden nur wenig später den Weg nach Karlsruhe.
Im Jahre 1951 wurden die im heutigen Lande Baden-Württemberg
wohnenden 12 Mitglieder von der "Landesgruppe Baden-Württemberg"
erfasst, die unter der Leitung von Bosse, später Präsident
der DGfK, gebildet wurde. Es zeigte sich bald, dass bei der weiträumigen
Verteilung der kartographischen Stellen in Südwestdeutschland
ein erfolgreiches Arbeiten nur entstehen würde, wenn sich
die Bemühungen auf einige bestimmte Orte konzentrierten.
So sah die Landesgruppe ihre Aufgabe darin, einige Regionalvereine
der DGfK zu schaffen. Der föderative Aufbau der Gesellschaft
begann mit der Entstehung des Ortsvereins Stuttgart. Im Jahre
1954 führte das gleiche Bestreben durch Bosse zur
Gründung des Ortsvereins Karlsruhe. Hier schlossen sich neun
ordentliche Mitglieder und ein förderndes Mitglied der DGfK
zur gemeinsamen Arbeit zusammen.
Die
Gründungsversammlung des Ortsvereins Karlsruhe tagte am 02.02.1954
in der Gaststätte "Zum Blumenfels". Diese ist leider vor
Jahren der Spitzhacke zum Opfer gefallen. Den Eröffnungsvortrag
hielt Dr. Berthold Carlberg am 09.04.1954 (siehe
unten?)
Kartographische
Kolloquien
Von
1954 bis Ende Januar 1994 hat der Ortsverein zu insgesamt 148
Kolloquien eingeladen. Hiervon konnten 43 selbständig, 22
in Verbindung mit der Universität Karlsruhe (TH) als Kartographisches
oder Geodätisches Kolloquium durchgeführt werden. Seit
1969 finden keine gemeinsamen Kolloquien mit der Universität
mehr statt. Zu den Uni-Veranstaltungen mit kartographischen Themen
ergehen jedoch Einladungen. Eine fruchtbare Zusammenarbeit hat
sich inzwischen mit der Fachhochschule Karlsruhe (FH) ergeben.
Seit dem Winterhalbjahr 1982/83 wurden 41 Kartographische Kolloquien
gemeinsam mit den Fachbereich Vermessungswesen und Kartographie
(V/K), der FH durchgeführt. Dieser Fachbereich wurde 1993
in "Geoinformationswesen" umbenannt. Insgesamt hat der Ortsverein
bis Januar 1994 106 Kolloquien veranstaltet bzw. mitveranstaltet.
Zu 42 Kolloquien oder Fachvorträgen anderer Veranstalter
wurden unsere Mitglieder eingeladen.
Je
Winterhalbjahr werden vier Kartographische Kolloquien durchgeführt.
Die Auswahl der Themen aus vielen Bereichen der Kartographie und
ihren Nachbargebieten vermittelte den Teilnehmern der Veranstaltungen
einen guten Einblick in die Vielfältigkeit kartographischen
Schaffens. Seit 1981 finden die Kolloquien in der FH statt und
zwar bis 1992 im Kartographiegebäude, danach meist in den
Großen Hörsälen Elektrotechnik oder Bauingenieurwesen.
Zu den regelmäßigen Nachsitzungen trifft man sich seit
Jahren im "Goldenen Kreuz". Unsere Mitglieder konnten hier vielfältige
Kontakte mit den Gastrednern und auswärts wohnenden Kollegen
knüpfen.
Es
wurde immer wieder versucht, die jährlichen Veranstaltungsreihen
der Kartographischen Kolloquien unter ein Generalthema zu stellen.
1990/91 wurden hauptsächlich Vortragsthemen aus den neuen
Bundesländern angeboten. Das Generalthema 1991/92 hieß
"Geoinformationssysteme". Prof. Dr. Eduard Imhof wäre
1995 einhundert Jahre alt geworden. Dem großen Schweizer
Kartographen war deshalb das Programm 1995/96 gewidmet. Es sprachen
Prof. Dipl.-Ing. Ernst Spiess, Zürich, über die
"Entwicklung der Kartengraphik für thematische Karten am
Beispiel des "Atlas der Schweiz". Viola Imhof, Erlenbach/Zürich,
würdigte Leben und Werk ihres Mannes anlässlich der
Eröffnung einer Imhofausstellung. Prof. Dr. Gerhard Pöhlmann,
Berlin, sah im Schweizer Mittelschulatlas ein Gesamtkunstwerk,
als er mit dem Thema "Die kleinmaßstäbige Schweizer
Reliefkarte (Mittelschulatlas)" zu Besuch war. Am Ende der Vortragsreihe
zeigte Prof. Dr. Ulrich Freitag, Berlin, auf, wo Imhof
seinen Platz in der Geschichte der kartographischen Geländedarstellung
gefunden hat. Unter dem Generalthema "Wandel in der Kartographie"
wollten die Kolloquien 1997/98 die Situation in der Kartographie
unter den neuen Bedingungen der Europäisierung bzw. Globalisierung
beleuchten. Es sprachen Prof. Dr. István Klinghammer,
Budapest, Prof. Dr. h. c. Ernst Spiess, Zürich, DGfK-Präsident
Prof. Dr. Theodor Wintges, München und Prof. Dr.
Lorenz Hurni, Zürich. Die Reihe 1998/99 hatte sich zum
Ziel gesetzt, den Stand der neuesten kartographischen Herstellungstechniken
und Darstellungsmethoden aufzuzeigen. U. a. sprachen Prof. Dr.
Hartmut Asche, Potsdam, über "Kartenmodelle für
Umweltinformationssysteme" und Prof. Dr. Jean-Claude Müller,
Bochum, über "Interaktive multimediale Kartographie, Neuentwicklungen
und Forschungsagenda".
Im
folgenden Überblick wird versucht, die Kolloquien nach zusammengehörenden
Themenkreisen zu ordnen. Hierbei kann es nicht ausbleiben, dass
einzelne Veranstaltungen noch einmal in einer anderen Rubrik erscheinen.
Außerdem sind im Zusammenhang mit Mitgliederversammlungen
gehaltene Vorträge und Berichte eingefügt.
Generalthemen
Große
Beachtung bei den Mitgliedern und Freunden des Vereins, aber auch
in der Öffentlichkeit, fand Prof. Dr. Eduard I m h o f, Zürich-Erlenbach/Schweiz,
als er 1972 im voll besetzten Heinrich-Meidinger-Saal des Landesgewerbeamtes
in Karlsruhe über die Stellung der Kartographie zwischen
Kunst und Wissenschaft sprach. Ein weiteres generelles Thema lag
dem Vortrag von Heinz B o s s e zugrunde, der 1978 über den
Stand der deutschen Kartographie referierte. 1982 sprachen beide
Herren anlässlich einer Festveranstaltung in der Fachhochschule:
Prof. E. I m h o f berichtete aus seiner kartographischen Werkstatt
und H. B o s s e erläuterte die "Entwicklungen der Kartographie
in der Bundesrepublik".
Atlaskartographie
Die
Vorträge zum Themenbereich "Atlaskartographie" begannen 1969
mit einer Arbeit von Dr. Oskar
S
t o l l t, Braunschweig, über neue Atlanten des In- und Auslandes.
Gleich der nächste Vortrag widmete sich den Schulatlanten.
Er wurde vom Karlsruher Spezialisten auf diesem Gebiet, Prof.
Dr. Friedrich
P
f r o m m e r, gehalten. Der Leiter des Geographisch-Kartographischen
Instituts Meyer, Dr. Adolf H a n l e, sprach 1977 über "Atlaskartographie,
Redaktion und Technik". Einen Einblick in die Atlaskartographie
in der Dritten Welt vermittelte 1978 der spätere Präsident
der DGfK, Prof. Dr. Ulrich
F
r e i t a g aus Berlin, mit Ausführungen über den Wirtschaftsatlas
von Thailand. Im Winterprogramm 1982/83 stellte Dr. Helmut S c
h u l z e aus Stuttgart den "Alexander-Weltatlas" und Dr. Walter
T h a u e r, Bielefeld, den "Atlas Unsere Welt" vor. 1984 sprach
Dipl.-Volswirt H. J. S c h ä f e r von der Gesellschaft für
Technische Zusammenarbeit in Eschborn über "Grundlagenbeschaffung
für einen Planungs- und Entwicklungsatlas im Rahmen der Entwicklungshilfe
für Liberia". Dr. Wolfgang
P
l a p p e r aus Berlin gab im gleichen Jahr einen Tätigkeitsbericht
des Arbeitskreises Schulkartographie zur Wahrnehmbarkeit von Signaturen
in Schulatlanten. 1990 berichtete Dr. Werner S t a m s, Dresden,
aus seiner reichen Erfahrung über "Konzeption und Gestaltungsprinzipien
im Atlas DDR".
Geländedarstellung
Die
kartographische Geländedarstellung bildete ein klassisches
Problem der Kartographie. Mit acht Veranstaltungen nahm dieser
Themenkreis von 1959 bis 1970 einen verhältnismäßig
breiten Raum ein. Seitdem ist dieses Thema offensichtlich erschöpft.
Dürfte doch zu dem, was u.a. die hervorragendsten Spezialisten
I m h o f und H ö l z e l in Karlsruhe hierzu sagten, nicht
mehr viel hinzuzufügen sein.
1959
lag einem Vortrag von Erich T o s c h i n s k i, Koblenz, das
Thema "Geländegeneralisierung topographischer Karten" zugrunde.
Gerhard P ö h l m a n n, Stuttgart, referierte im gleichen
Jahr über "Neuere Entwicklungen in der Geländedarstellung".
1962 sprach der Wissenschaftliche Kartograph und Geograph Dr.
Fritz H ö l z e l aus Rheda in Westfalen über "Generalisierungsprobleme
bei der Geländeschummerung". Prof. Dr. Eduard I m h o f,
der Schweizer Altmeister der Kartographie aus Zürich-Erlenbach,
dozierte 1963 in der ihm eigenen eindrucksvollen Weise im Geodätischen
Institut der TH über "Abstraktion und Naturalismus in der
kartographischen Geländedarstellung".
"Vogelschaukarten"
galt 1966 ein Vortrag von Dr. Joseph K l e i n. Dem Kolloquium
der TH stellte sich 1968 Dr. Leonhard B r a n d s t ä t t
e r aus Wolfsberg in Kärnten/Österreich mit seinem Thema:
"Fels- und Geländedarstellung auf photogrammetrischer Grundlage".
Prof. Dr. Vencenz H a r v a l i k, Prag/Tschechoslowakei, löste
das Problem der Darstellung der dritten Dimension auf seine Art,
indem er die Anfertigung von kleinmaßstäbigen Geländereliefs
im Tiefziehverfahren auf Polymerisatfolien schilderte. Unvergessen
blieben seit 1970 die reich illustrierten Ausführungen von
Dr. Fritz H ö l z e l über "Die Reliefdarstellung in
modernen Karten".
Erst
mit der Einführung der rechnergestützten Kartenbearbeitung
taucht die "Geländedarstellung" wieder auf. Prof. Dr. Christian
H e r r m a n n sprach 1984 in einem FH-Vortrag über das
Thema "Wie kommen die Berge in die Landkarte? Vom Kupferstich
zum digitalen Geländemodell".
Kartographiegeschichte
In
den ersten 32 Jahren standen neun kartographiegeschichtliche Themen
auf den Einladungen des Ortsvereins. Über Martin Waldseemüller,
den Gründer der wissenschaftlichen Kartographie, sprach 1958
Prof. Dr. Ruthardt O e h m e. Ein sicherlich interessantes Gebiet
griff im gleichen Jahr der damalige Präsident der DGfK, Dr.
Theodor S i e w k e aus Frankfurt a.M. mit seinen "Erinnerungen
eines Kolonialkartographen" auf. Die ältesten Landkarten
Tirols und die frühesten kartographischen Darstellungen der
Gletscher behandelte 1966 Prof. Dr. Hans K i n z l aus Innsbruck/Österreich
im Geographischen Kolloquium der Universität. Zwei Vortragsveranstaltungen
hatte Dr. Alfons S c h ä f e r vom Generallandesarchiv Karlsruhe
übernommen. 1969 ging es um die wirtschaftliche Bedeutung
und rechtliche Stellung des Rheins anhand alter Rheinkarten und
1974 sprach Dr. S c h ä f e r über Karten und Pläne
zur Entwicklung der Kartographie im Oberrheingebiet. 1979 bekamen
wir eine Einladung in das Landesgewerbeamt zu einem Vortrag über
"Die Darstellung südwestdeutscher Landschaften in alten Karten".
Es sprach Dr. Eugen R e i n h a r d. Prof. Heinz B o s s e zeigte
uns 1980 "Die Bedeutung der Stadt Gotha für die Kartographie"
auf. 1986 referierte wieder Prof. Dr. E. R e i n h a r d über
"Karten vom Oberrhein aus vier Jahrhunderten". Über seine
"Numerischen Untersuchungen zur Genauigkeit der Küstendarstellung
in Portulankarten des 14. und 15. Jahrhunderts" berichtete im
gleichen Jahr Prof. Dr.-Ing. Peter M e s e n b u r g aus Essen.
Ende
1986 begann die "Epoche Neumann". Sie brachte uns in nur sieben
Jahren 22 Veranstaltungen über geschichtliche Themen. Hier
dürfte ein wenig zu Ausdruck kommen, dass der langjähriger
Vorsitzende Prof. Dr. Joachim N e u m a n n, Kartenhistoriker
ist. In der ersten Veranstaltung zeigte 1987 Prof. Dr. Uwe G i
r n d t seine Ton-Dia-Schau "Vermessung und Kartographie bei den
alten Römern". Zu einer Veranstaltung der Badischen Landesbibliothek
und der Bibliotheksgesellschaft waren wir 1988 eingeladen. 1989
sprach Prof. Dr. Peter H e r z aus Mainz über "Landbesitz
und Kataster im römischen Ägypten". Im gleichen Jahr
kam Prof. Dr.-Ing. Kurt B r u n n e r mit seinen Ausführungen
über "Die Bairischen Landtafeln des Philipp Apian" aus München
zu uns. 1990 gab es ein Kartographisches Kolloquium zum Thema:
"Grenzzeichen, Untergänger und geheime Zeugen". Es sprach
Karl-Heinz H e n t s c h e l.
Die
folgenden Veranstaltungen gehören zu mehreren Reihen Vermessungs-
und Kartographiegeschichtlicher Kolloquien des Fachbereichs V/K
der Fachhochschule, zu denen unsere Mitglieder stets eingeladen
worden waren. Im Wintersemester 1990/91 gestaltete Prof. Dr. Joachim
N e u m a n n gleich zwei Veranstaltungen zum Thema: "Karten als
Zeugnisse mittelalterlicher Weltanschauung" (Teil I und Teil II).
Dipl.-Ing. Walter L e i b b r a n d, Kernen im Remstal, erklärte
die "Holzschnittechnik in der Kartographie" sehr anschaulich und
Prof. Dr. Richard O h n e m u s erläuterte "Das erste Markgräflich-Badische
Liegenschaftskataster im 18. Jahrhundert.
In
der gleichen Reihe stellte im Wintersemester 1991/92 zunächst
Prof. Dr. U. G i r n d t die Frage: "Wie weit ist es zur Ostküste
Asiens?", um dieses Problem des Columbus anschließend
anhand zeitgenössischer Dokumente und Karten zu untersuchen.
Der "Rohrnetzplan des Priors Wibert von Canterbury und
die Wasserversorgung im Mittelalter" beschäftigte Dipl.-Ing.
Klaus G r e w e aus Bonn. Es folgte noch einmal Prof. Dr. P. M
e s e n b u r g mit seinen inzwischen erweiterten Ausführungen
über die Portulankartenanalyse. Zum Abschluß sprach
Dipl.-Ing. Karl K o l l m e r über das Thema: "Die Dimension
der Erde - Kleine Geschichte der Gradmessungen".
Innerhalb
der fachübergreifenden Vortragsreihe der Fachhochschule zum
Columbusjahr 1992 erklärte Prof. Dr. Joachim N e u m a n
n "Das Weltbild der Antike und des christlichen Mittelalters".
Prof. U. G i r n d t modifizierte ein schon einmal angeschnittenes
Thema wie folgt: "Der Westweg nach Asien - Ein Problem aus der
Zeit des Columbus". Sehr lebendig führte uns Prof. Dr. Gerhard
B a r t h "Die Abenteuer des Christoph Columbus" vor Augen.
Weitere
Vermessungs- und Kartographiegeschichtliche Kolloquien brachte
das Wintersemester 1992/93. Zunächst sprach Prof. Dr. Kurt
B r u n n e r, München, über die ersten Karten Ostafrikas.
Hierbei handelte es sich um einen Beitrag zur Forschungs- und
Kolonialkartographie um die Jahrhundertwende. "Aufnahmen der französischen
Militärkartographie am Oberrhein vom Ende des 17. bis Anfang
des 19. Jahrhunderts" hieß das Thema von Prof. Dr. M u s
a l l bei der nächsten Veranstaltung.
Im
Kartographischen Kolloquium sprach im vergangenen Jahr Dipl.-Ing.
Hans B r u n n e r aus Dresden über "Otto von Odeleben -
Ein Kartograph zwischen Napoleon und Sächsischer Schweiz".
Bei
den Vermessungs- und Kartographiegeschichtlichen Kolloquien des
Wintersemesters 1993/94 tendierten die Themen teilweise in Richtung
Vermessungsgeschichte. Der Jurist Dr. Albrecht C o r d e s von
der Universität Freiburg i. Br. sprach anhand konkreter Prozeßbeispiele
über "Grenzzeichen und Grenzschutz im Spätmittelalter
und in der frühen Neuzeit". Prof Dr. Günter S c h i
l d e r, Universität Utrecht/Niederlande, ließ "Das
goldene Zeitalter der Niederländischen Kartographie" wieder
auferstehen und Dipl.-Ing. K. K o l l m e r erläuterte den
"Gebrauch des Astrolabiums". Wie man erkennen kann, wird ein Großteil
der sich auf historische Themen beziehenden Veranstaltungen durch
Karlsruher Persönlichkeiten gestaltet. Offensichtlich ist
es auch mit Hilfe unseres Vorsitzenden gelungen, einen Kreis kartographiegeschichtlich
interessierter Persönlichkeiten für diese Themengruppe
zu aktivieren.
Kartenkunde
Dem
kartenkundlichen Bereich lassen sich nur relativ wenig Vorträge
zuordnen. Walter W e b e r referierte bereits 1957 über die
Gauß-Krüger-Meridianstreifenabbildung. Ein Jahr später
leitete Dipl.-Ing. Rolf B ö h m e, Frankfurt a. M., einen
"Gang durch eine Kartensammlung". Chefkartograph Heinrich S c
h i e d e, München, sprach 1962 über die "Ordnung und
Anwendung der Farben in der Kartographie". 1967 wusste H. S c
h i e d e interessantes aus seinen Erfahrungen als "Kartograph
und Wanderer in den Bergen" zu berichten.
Wieder
mehr wissenschaftlich ausgerichtet war das Thema von Prof. Dr.
Fritz F e z e r aus Heidelberg anlässlich einer Ausstellungseröffnung
in der Badischen Landesbibliothek im Jahre 1988: "Von Schwenningen
nach Mannheim - Erdgeschichtliche Interpretation von Karten des
Neckargebiets".
Karten- und
Vermessungswesen
Die
Vorträge über das Karten- und Vermessungswesen begannen
im Gründungsjahr 1954 mit Prof. Dr. Heinrich L i c h t e
s Ausführungen über "Kartographie und Vermessungswesen
in Liberia". Allerdings sollte dieser Vortrag laut Mitteilung
des Referenten mehr als Plauderei innerhalb der Gesellschaft gedacht
sein. Schließlich wurde jedoch eine gemeinsame Veranstaltung
mit dem Deutschen Verein für Vermessungswesen daraus. "Die
schweizerische Landestopographie" war 1957 das Thema von Prof.
Dr.-Ing. S. B e r t s c h m a n n, Wabern/Schweiz. Ein weiterer
Blick in's Ausland erfolgte 1964 mit Dr. K u c h a r aus Prag
auf die topographische und thematische Kartographie der Tschechoslowakei.
Hans E r m e l, Hamburg, behandelte 1977 die "Internationale ozeanische
Kartographie", nachdem er schon im Jahre 1958 aus seiner reichen
Erfahrung über das deutsche Seekartenwesen gesprochen hatte.
Das
Karten- und Vermessungswesen der Stadt Karlsruhe stand zweimal
auf dem Programm: 1961 referierte Prof. Dr.-Ing. Fridolin B e
c k und 1972 Ing.(grad.) Karlheinz M ü l l e r, damals Kassenwart
des Ortsvereins. Gleichfalls doppelt wurde die Bundesbahnkartographie
angesprochen. So konnten 1957 Dr.-Ing. Botho L o r k e aus Wuppertal
und 1968 Heiner S c h a p i t z für jeweils einen Vortrag
gewonnen werden. Die amtliche Kartographie beanspruchte weiten
Raum innerhalb der Ausführungen Dr.-Ing. Gerhard H a m p
e l s, Stuttgart, der 1977 aus der Arbeit des Landesvermessungsamts
Baden-Württemberg berichtete. Die "Aufgaben der Forstvermessung
in der Landesvermessung" würdigte 1962 Dipl.-Ing. Richard
W a n d e r aus Freiburg i. Br.
In
einer Veranstaltung des Landesvermessungsamts sprach 1979 Dr.-Ing.
Dieter S c h m i d, Stuttgart, über "Die amtliche Kartographie
in Baden-Württemberg in der Gegenwart". Dipl.-Ing. Klaus
R ö c k e l aus Ludwigsburg behandelte 1981 im Geodätischen
Kolloquium das Thema "Rebflurbereinigung am Kaiserstuhl - pro
und contra". In der gleichen Reihe berichtete 1982 Dipl.-Ing.
ETH E. H u b e r, Wabern/Schweiz, "Aus der Arbeit des Bundesamts
für Landestopographie".
1982
kam noch einmal Dipl.-Ing. R. W a n d e r mit einem Vortrag über
das "Forstliche Vermessungs- und Kartenwesen in Baden-Württemberg"
zu Wort, diesmal innerhalb der Kartographischen Kolloquien. In
einem Uni-Kolloquium befasste sich 1987 Dipl.-Ing. Horst B e r
b e r i c h, Stuttgart, mit der Entwicklung und dem Stand des
Automatisierten Liegenschaftskatasters. Erst 1987 folgte mit Prof.
Dr. Werner B ö s e r wieder ein Blick in das Ausland. Er
berichtete über seine Vermessungsarbeiten bei archäologischen
Ausgrabungen in Jordanien". Dipl.-Ing. Viktor E i s e l e, Stuttgart,
stellte 1990 die "Vermessungsverwaltungen auf dem Weg in eine
digitale Zukunft" vor. 1990 sprach Dr. Gottfried
S
o u c h y aus Heidelberg über "40 Jahre kartographisches
Schaffen im VEB Hermann Haak Gotha". Das Thema von Dipl.-Ing.
Eberhard H e r d e g, Stuttgart, im Geödätischen Koloquim
1993 lautete: "Die amtliche Kartographie zwischen analoger und
digitalte Karte". Im Kartographischen Kolloquium war im gleichen
Jahr ein Vortrag der ehemaligen DDR gewidmet. Dr. Werner S t a
m s, Dresden, sprach über die "Karta Mira, World Map 1:200
000 - Das Weltkartenwerk der sozialistischen Länder".
Luft- und
Weltraumbilder
Das
Luftbild trat 1957 erstmals in den Gesichtskreis des Ortsvereins.
In der Technischen Hochschule wurde der Film "Vom Flugbild zur
Karte" vorgeführt. 1965 sprach Dr. Ernst S c h m i d t -
K r a e p e l i n aus Bonn im TH-Kolloquium über "Das Luftbild
als Dokument säkularer und kurzfristiger Landschaftswandelungen".
Dr.-Ing. Rudolf S c h w e i ß t h a l, Recklinghausen, behandelte
1970 das Thema "Luftbildkartographie". Noch etwas höher hinaus
ging 1970 Dr. Fritz H ö l z e l aus Rheda in Westfalen mit
seinem Vortrag über die Bedeutung der Weltraum-Luftbilder
der Erde für die Kartographie. Diese Veranstaltung gehörte
zu den am besten besuchten des Ortsvereins. Die Luftbildauswertung
für Vegetationskarten erklärte Dr. Gerhard L a n g von
den Landessammlungen für Naturkunde in Karlsrsuhe noch im
gleichen Jahr und der Dipl.-Geologe Dr. Rolf S t e l l r e c h
t, dem Ortsverein als Exkursionsleiter bestens vertraut, erläuterte
1971 die "Geologisch-morphololgische Luftbildinterpretation".
Anlässlich
der Gründung des Instituts für Photogrammetrie und Kartographie
am Fachbereich Vermessungswesen und Kartographie der FH sprach
1980 Prof. Dr. Manfred D ö h l e r über das Thema: "In
80 Jahren vom einfachen Stereokomparator zum rechnergestützten
photogrammetrischen Auswertegerät". Im gleichen Jahr lud
die Universität zum Vortrag "Kartographische Erschließung
der Erde von Satelliten aus - Möglichkeiten und Grenzen"
von Dr.-Ing. habil. Hans-Peter B ä h r aus Hannover ein.
1981 betrachtete Dr.-Ing. J. S i e v e r s, Frankfurt a.M., Luftaufnahmen
aus großer Höhe. Im Kartographischen Kolloquium sprach
1982 Prof. Dr. Ferdinand M a y e r, Trier, zur "Nutzung von Satellitendaten
für die Kartographie". 1985 folgte im Uni-Kolloquium Dr.-Ing.
Karl-Heinz B a s t i a n, Koblenz, zum Thema "Aspekte zur Luftbildkartenherstellung".
1990 sprach schließlich Prof. Dr. Berthold P f e i f f e
r über "Entschleierte Erde - Bildverarbeitung in Photogrammetrie
und Fernerkundung".
Randgebiete
Auch
nicht alltägliche Randgebiete der Kartographie kamen im Laufe
der Jahre zu Wort. So beeindruckte Heinz B o s s e 1968 das Publikum
in seinem Lichtbildervortrag "Kartographie auf Briefmarken" mit
einer eindrucksvollen Auswahl aus seiner Briefmarkensammlung kartographischer
Motive. 1987 trug Siegfried
B
i s c h o f f "Wünsche und Anregungen des Buchhandels an
den Kartenhersteller" heran. Ein anderes Thema bildet die Kartographie
in der Werbung, welches 1990 von Dr. Wolfgang P l a p p e r behandelt
wurde. Im vergangenen Jahr sprach Prof. Dr. Wolfgang S c h a r
f e aus Berlin über "Karten in Massenmedien". Diese von den
Kartographen wenig beachtete Sparte der Kartographie, produziert
jährlich größere Auflagenhöhen, als alle
anderen kartographischen Bereiche zusammen.
Rechnergestützte
Kartographie
Mit
der rechnergestützten Kartenherstellung befassen sich die
Kartographischen Kolloquien seit 1972. In der Kartographie wurden
Bedeutung und Möglichkeiten der elektronischen Datenverarbeitung
frühzeitig erkannt. Auf diesem Gebiet meldeten sich seitdem
in Karlsruhe in verschiedenen Veranstaltungsreihen hervorragende
deutsche und internationale Fachleute zu Wort. Als erster referierte
Dr. Heinz Schmidt-Falk enberg über "Kartographie und
Automation". Mit einem ähnlichen Thema kam 1974 Prof.
Dr. Alois Heupel aus Bonn in die Fächerstadt. Fred
Christ berichtete 1977 über Untersuchungen des Instituts
für Angewandte Geodäsie in Frankfurt a.M. zur automatischen
Generalisierung. Zum gleichen Thema sprach 1982 Dr.-Ing. W.
Weber, ebenfalls aus Frankfurt a.M.
Weitere
Veranstaltungen auf dem Gebiet der kartographischen Automation
folgten und wurden immer zahlreicher. Dipl.-Ing. Wilhelm L. P
f r o m m e r stellte 1984 "Forschungsarbeiten zur automatisch
gestützten Herstellung kleinmassstäbiger Karten beim
Institut für Angewandte Geodäsie" vor. Mit "Manipulationsprozessen
in der kartographischen Darstellungsverarbeitung" befasste sich
1985 Prof. Dr. Kurt B r a s s e l aus Zürich. Im gleichen
Jahr war Prof. Dr. Pinhas Y o é l i aus Tel Aviv auf Einladung
der FH zu Gast. P. Y o é l i sprach über "Rechnergestützte
Methoden der Geländedarstellung in Karten". Das Thema von
Dipl.-Ing. Helmut K u h n aus Bonn-Bad Godesberg lautete 1988
"Bildkartenherstellung - Eine Anwendung der digitalen Bildverarbeitung".
Prof. Hans K e r n stellte 1989 auf einer Veranstaltung der FH
die "Landkartenherstellung mit CAD" vor.
Mit
Prof. Dr.-Ing. Gerhard S c h w e i n f u r t h begannen 1991 die
Kolloquien über Geo-Informationssysteme (GIS). S c h w e
i n f u r t h s Thema hieß "Geo-Informationssysteme aus
kartographischer Sicht". Im gleichen Jahr sprach Dr.-Ing. habil.
Dieter F r i t s c h aus München über "Datenstrukturen
in Geo-Informationssystemen". Über "Trends und neue Entwicklungen
bei Geo-Informationssystemen" berichtete ebenfalls 1991 in der
Universität Dr.-Ing. Ralf B i l l aus Stuttgart. 1992 hatten
FH und Ortsverein Prof. Dr. Hans-Peter B ä h r eingeladen.
Sein Thema: "GIS als Fortsetzung der Kartographie mit anderen
Mitteln". Im vergangenen Jahr sprach Prof. Dr.-Ing. Dietmar
G
r ü n r e i c h aus Hannover über den Beitrag der Kartographie
zum Aufbau und zum Einsatz von Geo-Informationssystemen. Den vorläufigen
Schlusspunkt setzte im Dezember 1993 Prof. Dr. Ferjan O r m e
l i n g von der Reichsuniversität Utrecht/Niederlande mit
Ausführungen über "Die Rolle des Kartographen in Geographischen
Informationssystemen". Heute kann man feststellen, dass am Themenkreis
Rechnergestützte Kartographie das größte Publikumsinteresse
besteht.
Technologie
Schon
1957 begannen die Kartographischen Kolloquien zu technologischen
Themen. Als erster sprach Walter L e i b b r a n d über die
Anwendung des Siebdrucks in der Kartographie. Den nächsten
Vortrag hielt 1958 Wilhelm S t a h l über "Die Schichtgravur
in der Kartenherstellung". Die reprotechnische Bearbeitung von
Bauleitplänen schilderte 1974 Heinrich S c h m i d t vom
Vermessungsamt Hamburg. Heinz B o s s e, der viele Jahre lang
den Arbeitskreis Praktische Kartographie der DGfK geleitet hat,
sprach 1975 über die praktische Kartographie in der Entwicklung
und wußte viel aus seiner persönlichen Erfahrung heraus
zu berichten. Aus Koblenz reiste 1979 Hans-Peter M a t u s c h
e k an, um vor dem Ortsverein über die neuesten "Entwicklungen
in den manuellen kartographischen Techniken" zu referieren, wie
er es schon auf dem Arbeitskurs Niederdollendorf der DGfK im Herbst
1978 getan hatte.
Über
die "Originalbearbeitung der Deutschen Grundkarte 1 : 5 000 in
Baden-Württemberg" sprach 1981 Dipl.-Ing. (FH) Helmut L e
h m a n n im Jahre 1981. Ein Jahr später folgte Ing. (grad)
Walter B e c k, Stuttgart, mit der "Fortführung der Topographischen
Karte 1 : 50 000 beim Landesvermessungsamt Baden-Württemberg".
1986 kam Prof. Dr.-Ing. M o r g e n s t e r n aus Bonn zu uns.
Sein Thema: "Kartographische Reproduktionstechnik mit elektronischen
Systemen". Dipl.-Ing. Frieder G e b h a r d t, Darmstadt, schilderte
"150 Jahre Tradition in der Herstellung von Schulwandkarten -
Vergangenheit und Gegenwart". Nach Öffnung der innerdeutschen
Grenze kam Dr. Ingeborg W i l f e r t aus Dresden mit "Farbig
gedruckten Landkarten" nach Karlsruhe.
Zum
Themenkreis Technologie gab es neben den Kolloquien noch zwei
Fachinformationen mit praktischen Vorführungen im Labor des
Studiengangs Kartographie der Fachhochschule. 1982 kam Dr. Helmut
K r e m l i n g aus München (Keuffel & Esser) zur Vorführung
"Moderner Verfahren in der kartographischen Reproduktion" und
1988 zeigte die Firma Renker ihre Produkte im praktischen Einsatz.
Beide Veranstaltungen fanden am gleichen Tag zweimal statt, vormittags
für die Studenten, nachmittags für den Ortsverein.
Thematische
Kartographie
Neben
der topographischen Kartographie durfte selbstverständlich
die sich im Aufwind befindliche thematische Kartographie nicht
zu kurz kommen. Es begann bereits 1954 beim Eröffnungsvortrag
mit Dr. Berthold C a r l b e r g, der über "Die russische
Methode der komplexen Karte" sprach. Zu diesem Vortrag, zwei Monate
nach Gründung des Ortsvereins, seien hier einige Anmerkungen
gestattet. Dr. C a r l b e r g wirkte seinerzeit in Bern und war
mit einem früheren Zug als geplant in Richtung Norden gefahren.
Als dieser Zug zur richtigen Ankunftszeit hielt, stieg der Redner
aus und stand auf dem Bahnhof von Neustadt an der Weinstraße.
Die Rückkehr nach Karlsruhe nahm einige Zeit in Anspruch,
so dass Heinz
B
o s s e dem wartenden Auditorium die Zeit bis zum verspäteten
Beginn des Vortrages durch einige Ausführungen über
die Ziele und Aufgaben der DGfK etwas verkürzen musste. Doch
zurück zur Kartographie: Über "Probleme der Kartographie
des Meeresbodens" referierte 1959 Prof. Dr. Theodor S t o c k
s aus Hamburg. Einen guten Überblick über die "Methoden
der thematischen Kartographie" lieferte 1963 Dipl.-Ing. Rudolf
S c h w e i ß t h a l, Karlsruhe. "Die thematische Karte
als Mittel geographisch-kartographischer Information" behandelte
1970 Dr. Adolf H a n l e, Vorsitzender des Ortsvereins Mannheim
der DGfK.
Die
weiteren Themen waren speziellerer Art. Unser Ortsvereinsmitglied
Prof. Dr. med. Helmut J u s a t z, Heidelberg, sprach 1971 "Zur
Problematik der Herstellung medizinischer Karten als Aufgabe der
angewandten Kartographie". Anlässlich einer Ausstellung des
Landesgewerbeamtes in Karlsruhe hat der Ortsverein Dr. Ernst-Günter
K a n n e n b e r g aus Stuttgart eingeladen, um über "Ausgewählte
Beispiele aus der Bearbeitung des Landesplanungsatlasses von Baden-Württemberg"
zu berichten. Ebenfalls aus Stuttgart kam 1973 Jürgen B a
i s c h. Der Vortrag dieses Abends lautete: "Netzknoten- und Bauwerkskarte
1 : 25 000 von Baden-Württemberg". Das Thema des zweiten
Vortrages von Dr.med. H. J u s a t z lautete 1977: "Die Erde als
Krankheitsraum des Menschen - Ergebnisse medizinischer Forschung
aus 25 Jahren". 1978 hörte man zum Thema "Grundwassererkundung
in Baden-Württemberg" über die Hestellung von hydrologischen
Karten von Dipl.-Ing. Othmar H u p p m a n n .
Prof.
Dr. Heinz P a p e, Dortmund, sprach 1979 über die "Stadtplanung
und ihre kartographischen Voraussetzungen". Die "Zukunftsperspektiven
der thematischen Kartographie" untersuchte Prof. Dr. Dietrich
O. M ü l l e r 1980. Ein gemeinsames Kolloquium mit dem Bezirksverband
Freiburg i.Br. der DGfK fand 1981 in Karlsruhe statt. Wolfgang
B e h r aus Ueberstorf/Schweiz und Ing. (grad.) Adolf B e n j
e s, Schallstadt-Mengen, sprachen über "Die Entwicklung einer
preisgekrönten Autokarte - Erster Preis im ADAC-Wettbewerb
1972". Prof. Dr. Dietrich O. M ü l l e r referierte 1983
zum zweiten Mal vor dem Ortsverein. Jetzt lautete sein Thema:
"Das Afrikakartenwerk der Deutschen Forschungsgemeinschaft 1963
-1983". "Bewusste Kartenbildverzerrungen bei der Herstellung spezieller
thematischer Karten" untersuchte 1984 Prof. Dr.-Ing. Werner L
i c h t n e r, Darmstadt. Über die "Herstellung der thematischen
Karten des Landesvermessungsamts Baden-Württemberg" berichtete
1986 Dipl.-Ing. (FH) Heinz M o r h a r d t, Stuttgart.
Topographische
Kartographie
Dreizehn
Fachvorträge behandelten Themen aus dem Bereich der topographischen
Kartographie. In den Jahren der Neugestaltung und der Herstellung
der Topographischen Karte 1 : 50 000 waren Vorträge über
diese Karte besonders interessant. Zunächst konnte der Ortsverein
1956 Dr.-Ing. Werner K o s t aus Hannover mit seinen "Gedanken
zur Neugestaltung der Topographischen Karte 1 : 50 000" begrüßen.
1960 sprach Friedrich K r a n z, Frankfurt a.M., über "Die
amtlichen Kartenwerke und ihre neuzeitlichen Darstellungsmethoden".
Erich T o s c h i n s k i, Koblenz, kam 1961 als Redner: "Die
Topographische Karte 1 : 50 000 und ihre Herstellung" hießen
seine Ausführungen. Sehr spezielle Forderungen an die topographische
Kartographie stellte 1968 Martin Z i p p e l, Ulm, in seinen Ausführungen
über "Militärgeschichtliche Eintragungen in topographischen
Karten".
Das
Jahr 1970 brachte einen Höhepunkt, als Prof. Dr. Erik A r
n b e r g e r anlässlich der Eröffnung der Wiener Landkartenausstellung
zum Thema Hochgebirgskartographie angereist war. Das Kartenprobenwerk
1 : 25 000 des Westermann Verlages behandelte Prof. Dr. Walther
H o f m a n n im Jahre 1976. Prof. Dr.-Ing. Heinz S c h m i d
t - F a l k e n b e r g, Frankfurt a.M., sprach 1978 in der Universität
zum Thema: "Gestalten und Generalisieren beim Erstellen von topographischen
Kartenwerken".
Ebenfalls
im Uni-Kolloquium sprach 1980 Prof. Dr. Günter H a k e aus
Hannover über "Vermessung und kartographische Darstellung
von Wattgebieten". Im gleichen Jahr kam Prof. Dr. Joachim N e
u m a n n, damals aus Wachtberg-Pech, zum Kartographischen Kolloquium
und berichtete über seine "Untersuchungen zur Bebauungs-
und Straßengeneralisierung". Ing. (grad.) Ralf Rüdiger
A s m u s, Wachtberg-Ließem, sprach gleichfalls noch 1980
"Zur Frage der Siedlungsdarstellung in topographischen Karten".
1981
und 1984 ging es in´s Hochgebirge. Prof. Dr.-Ing. Kurt B r u n
n e r referierte zur "Darstellung von Gletschern in großmaßstäbigen
Karten" und Prof. Peter M e l l m a n n, München, hatte das
"Thema "Fortführung von Alpenvereinskarten" im Rucksack.
Den letzten Vortrag zu diesem Komplex hielt 1991 Dipl.-Geogr.
Roland H a u p t m a n n aus Erfurt über "Die topographischen
Karten der DDR".
Umweltschutz
Über
diesen Themenkreis macht sich der Ortsverein offensichtlich noch
nicht lange Gedanken. Erst 1991 tauchte die Frage "Papiererzeugung
- Papierrecycling - Ein umweltfreundlicher Regelkreis?" auf. Es
sprach Dipl.-Ing. Heinrich S c h m i d t aus Hamburg. "Abwasser-
und Abfallprobleme standen ein Jahr später an, als Dr. Arnim
L a b e r zu Gast war. Mit seinen Ausführungen über
"Rüstungs- und kriegsbedingte Altlasten - Erfassungsverfahren
und Ergebnispräsentation" wies im vergangenen Jahr Prof.
Dr. Jürgen D o d t aus Essen nach, welche Bedeutung die Kartographie
für die Beseitigung von Altlasten hat.
Weite Welt
Die
geographisch ausgerichteten Vorträge des Ortsvereins reichten
vom Nordkap bis zum Südpol. 1956 begann der frühere
DGfK-Präsident, Verleger Kurt M a i r, Stuttgart. Er berichtete
über "Eindrücke von einer Reise zum Nordkap". In Verbindung
mit den Mitgliederversammlungen und Kartographenabenden gaben
Klaus
B
r e i t e r Reiseberichte über Finnland (1968) und Ing. (grad.)
Hartmut G e r n e r über die Türkei (1969). Nach Südamerika
ging es 1971 mit dem damaligen Ortsvereinsvorsitzenden Henning
W o c k e. Sein Thema: "Hochland und Tiefland - Bunte Eindrücke
aus Bolivien". Auf den Spuren Alexander von Humboldts wandelte
der bekannte Buch- und Filmautor Martin S c h l i e ß l
e r aus Baden-Baden 1972 ebenfalls durch Südamerika. Prof.
Dr.-Ing. Walther H o f m a n n schaffte es noch weiter nach Süden
und sprach 1973 über den Kontinent am Südpol.
Es
folgten wieder Reiseberichte unserer Mitglieder und zwar 1979
von Emil S c h a l l e r mit einer Filmvorführung über
Kenia, 1981 von Henning W o c k e mit dem Westen Kanadas und 1983
Dipl.-Ing. (FH) Bernd H i l b e r e r mit Australien. 1986 war
H. W o c k e auf "Fotosafari in Kenia" und 1988 reiste Dipl.-Ing.
(FH) Angelika S c h m i t t durch die Nationalparks im Westen
der USA. 1988 sprach Prof. Dr. Hartmut A s c h e, Berlin, über
"Omans Sprung vom Mittelalter in die Neuzeit - Der Entwicklungsweg
eines arabischen Erdölförderlandes in Karte und Luftbild".
Besichtigungen
Die
unternommenen Firmen- und Institutsbesichtigungen waren gut besucht.
Ein gelegentlicher Blick in einen anderen Betrieb oder auch in
eine Ausstellung wurde stets freudig begrüßt und gerne
wahrgenommen. Schon im Gründungsjahr 1954 fand eine Besichtigung
der Produktionsanlagen der Papierfabrik Gebrüder Buhl KG
in Ettlingen statt, welche im Jahr 1973 noch einmal wiederholt
werden konnte. Die Technische Hochschule ermöglichte 1965
eine Führung durch das Institut für Photogrammetrie
und Topographie. Kartographisch interessant war ein Gang durch
die ständige Ausstellung der Außenstelle Karlsruhe
des Landesvermessungsamtes Baden-Württemberg im Jahre 1966.
Als aufschlussreich erwies sich die Besichtigung der Flussmodelle
der in Karlsruhe ansässigen Bundesanstalt für Wasserbau
im gleichen Jahr. Die Betriebsbesichtigung von 1967 bei den Badischen
Neuesten Nachrichten, einer der fünfzehn größten
Tageszeitungen der Bundesrepublik, wurde 1980 noch einmal wiederholt.
Auch zu Führungen im Landesgewerbeamt wurde zweimal eingeladen.
1971 besichtigte man die Ausstellung "Landes- und Regionalplanung
in Baden-Württemberg, Stadtplanung in Karlsruhe". Ein Jahr
später zeigte das Generallandesarchiv Karlsruhe im Landesgewerbeamt
anhand alter und neuer Karten und Pläne die Geschichte oberrheinischer
Städte in Vergangenheit und Gegenwart. 1980 war Gelegenheit,
das Institut für Photogrammetrie und Kartographie am Fachbereich
Vermessungswesen und Kartographie der Fachhochschule zu besichtigen.
In der Badischen Landesbibliothek gab es drei Ausstellungen zu
sehen, jeweils von Prof. Dr. Joachim Neumann sachkundig
geführt: 1981 "Die Oberrheinlande in alten Landkarten - Vom
Dreißigjährigen Krieg bis zu Tulla", 1988 "Der Neckar
in alten Landkarten" und vor einem Jahr die Weltkarten-Ausstellung
"Imago Mundi Moderna". Bereits 1990 (oder 1991?) besuchten wir
die Heinrich-Hübsch-Schule. In dieser Veranstaltung bekamen
wir "Informationen zur Berufsschulausbildung von Kartographen"
und besichtigten die Reproduktionseinrichtung. 1993 folgte die
Weltkartenausstellung "Imago Mundi Moderna, Weltkarten des zweiten
Entdeckungszeitalters" in der Landesbibliothek. An einer ATKIS-Vorführung
bei der Außenstelle des Landesvermessungsamts Baden-Württemberg
gab 1994 Werner Meinzer eine Einführung in das Amtliche
Topographisch-Kartographische Informationssystem. Anschließend
zeigte Dipl.-Ing. (FH) Peter Bühler die praktische
Erfassung an interaktiven Arbeitsplätzen. 1995 wurde in der
Hochschulbibliothek die in Zürich zusammengestellte "Eduard-Imhof-Ausstellung"
gezeigt. Ausgestellt waren Imhofs Karten und Atlanten,
seine Karten- und Landschaftsaquarelle sowie Gemälde. "Auf
dem Wege zur Großstadt, Karlsruhe in Plänen, Karten
und Bildern von 1834 bis 1915" hieß eine Ausstellung, die
anlässlich des Geodätentages 1997 im Neuen Ständehaus
aufgebaut war. Wir hatten Gelegenheit, an einer Führung durch
Prof. Dr. Joachim Neumann teilzunehmen. Aus gleichem Anlass
wurde im Generallandesarchiv die Ausstellung "Kulturlandschaften
am Oberrhein in alten und neuen Karten" gezeigt. Diese Ausstellung
war in Zusammenarbeit mit dem Landesdenkmalamt und der FH entstanden.
Für den Ortsverein fand eine Führung durch Dr. Marie
Salaba statt. 1999 veranstaltete die Hochschulbibliothek mit
Unterstützung des Ortsvereins die Ausstellung "Europäische
Schulatlanten des 19. und 20. Jahrhunderts". Von wenigen Ausnahmen
abgesehen stammten die Exponate aus der Privatsammlung von Eberhard
Hayn. Den Eröffnungsvortrag hielt Dr. Heinz Peter
Brogiato, Trier.
Exkursionen
Der
Ortsverein führte von Anfang an gut besuchte Exkursionen
und Erkundungsfahrten durch. Den Auftakt bildete 1956 eine Fahrt
mit dem Sonderzug "Fideler Sonntagsbummler" nach Ottenhöfen
mit einer Wanderung zur Hornisgrinde, der höchsten Erhebung
des nördlichen Schwarzwaldes. Dr. S t e l l r e c h t gab
1964 während einer Exkursion in die Pfalz interessante Einblicke
in den geologischen Aufbau des Oberrheingrabens. Gelungen war
auch 1966 eine Omnibus-Exkursion nach Mainz mit Besuch des Gutenberg-Museums,
einer würdigen Verwahrungsstätte für die zusammengetragenen
Schätze und Erinnerungsstücke der Buchdruckerkunst.
Der weinfrohe Aufenthalt in Oppenheim bei der Rückfahrt ist
den Teilnehmern noch in bester Erinnerung.
Eine
Omnibus-Exkursion brachte die Mitglieder 1967 zum Bibliographischen
Institut nach Mannheim zu einem Besuch des Duden-Verlages und
des Kartographischen Instituts Meyer. Am Nachmittag dieses Tages
wurde die Landessternwarte Heidelberg-Königsstuhl besucht.
Sehr interessant verlief 1970 eine Werksbesichtigung bei Carl
Zeiss in Oberkochen, mit Einführung in die Herstellung der
Vermessungsinstrumente und photogrammetrischen Geräte des
weltbekannten Unternehmens. Eine weitere Omnibus-Exkursion ging
1971 nach Bietigheim (Württemberg) zum Besuch der Druckmaschinenfabrik
Mailänder. Anschließend fand eine Stadtführung
statt. 1972 war der Ortsverein noch einmal in Mainz und nahm am
Festakt der DGfK zum 100jährigen Geburtstag von Hermann Haack
teil. Am Nachmittag des gleichen Tages konnte das Institut für
Angewandte Geodäsie in Frankfurt a.M. besichtigt werden.
Mit der Albtalbahn fuhren wir 1975 nach Marxzell. Dort begann
eine Herbstwanderung über Bernbach und den Mautzenstein nach
Bad Herrenalb, die unter der Leitung von Studienprofessor
H
a r t l e b stand.
Eine
besondere Spezialität des Ortsvereins waren die Orientierungsfahrten.
Die erste Auto-Rallye wurde 1972 als "Unternehmen Sichere Zündung"
durch den Kraichgau mit Durlach als Start- und Zielort durchgeführt.
Sieger war das Team Knörle/Bosse. 1977 kamen die Radfahrer
auf ihre Kosten, als zur "Fahrrad-Rallye" aufgerufen wurde. Eine
abwechslungsreiche Route musste herausgefunden werden. Unterwegs
gab es allerhand knifflige Fragen zu beantworten. Die zweite Auto-Rallye
wurde 1980 durch den Albgau gelegt. Eine zweite und vorerst letzte
Fahrrad-Rallye gab es im Jahre 1984.
Dipl.-Ing.
(FH) Ludwig F. M u s e r, Freiburg i. Br., führte den Ortsverein
1981 in den Kaiserstuhl. Der große Omnibus benutzte die
kleinsten Wege durch die Rebanlagen, um zu den interessantesten
Stellen der Rebflurbereinigungen zu gelangen. 1982 ging eine Omnibus-Exkursion
nach Kemnat zur Betriebsbesichtigung bei Mairs Geographischem
Verlag. Ein Jahr später führte Prof. Dr. Rolf
S
t e l l r e c h t eine geologische Exkursion durch die Gegend
von Maulbronn, Klosterbesichtigung eingeschlossen. Die Basler
Papiermühle und eine Besichtigung der römischen Siedlung
Augusta Raurica in Augst standen 1983 auf dem Programm einer Omnibus-Exkursion.
1987 wurde die Firma Franz Pietruska in Rülzheim besucht.
Anschließend ging es zu einer Besichtigung der Gebiets-Winzergenossenschaft
Deutsches Weintor in Ilbesheim/Südliche Weinstraße
mit Weinprobe.
Eine
geschichtlich-landeskundliche Wanderung führte noch im gleichen
Jahr durch den Naturpark Nordvogesen - Pfälzer Wald. 1988
fuhr der Ortsverein mit dem Schiff nach Speyer zur Besichtigung
des Kaiserdoms. Die Führung hatte Prof. Dr. S t e i n aus
Speyer übernommen. 1989 gab es einen Herbstausflug per PKW
nach Marbach am Neckar mit Besuch des Mayer-Museums. Den vorläufigen
Abschluß bildete im vergangenen Jahr eine Omnibus-Exkursion
in die Pfalz mit Betriebsbesichtigung bei der Pietruska Verlagsgesellschaft
in Rülzheim mit Besichtigung der konventionellen und digitalen
Kartographie. Es folgte eine originelle Wein- und Sektprobe bei
Weinbau Willi Jung in Kandel.
Reisen
Exkursionen
waren stets beliebt. Mehrtägige Reisen standen mehrfach auf
dem Programm. Es begann 1957 mit einer Dreitagesfahrt zum 7. Deutschen
Kartographentag nach Freiburg i. Br. Die Fahrt wurde mit der Eisenbahn
durchgeführt. Die Teilnehmer hatten Gelegenheit zu einer
Exkursion nach Breisach am Rhein. 1970 ging es ebenfalls mit der
Bahn zu einem Aufenthalt nach Wien zur kartographischen Dreiländertagung.
Von diesem Angebot machten vorwiegend Jungendmitglieder Gebrauch.
Die Leitung hatte Reinhold F ü g.
Einen
Höhepunkt der Reiseaktivitäten bildete 1971 die Omnibusfahrt
nach Paris mit Besuch des Institut Géographique National,
bei welchem die amtlichen französischen Kartenwerke hergestellt
werden. Die Fahrt wurde in Verbindung mit dem Reisebüro Hirsch
durchgeführt. Über den fachlichen Zweck hinaus konnte
ein interessantes Besichtigungsprogramm angeboten werden.
1983
fand eine Busfahrt in die Schweiz mit Besuch der "Basler Papiermühle"
statt. In 1984 wurde eine Fahrradrallye durchgeführt. Im
Mai 1987 besuchten wir die Firma Franz Pietruska, Rülzheim,
verbunden mit einer Führung bei einer Winzergenossenschaft.
Im
Spätjahr 1987 gab es eine geschichtlich-landeskundliche Wanderung
im Naturpark Nordvogesen - Pfälzer Wald. 1988 brachte ein
Motorschiff den Ortsverein nach Speyer zur Besichtigung des Kaiserdoms.
1989 erfolgte ein Herbstausflug zu einer Tunnelbaustelle an der
Schnellbahntrasse Frankfurt/Stuttgart. Ein weiteres Ziel war Marbach.
Dort galt unsere Reverenz Tobias Mayer, dem "Vermesser
des Meeres, der Erde und des Himmels".
1989
fuhr man gemeinsam mit dem Omnibus zu einem Kartographentag. Erneut
ging es nach Wien zum "Kartographenkongress". Reiseleiter war
Prof. Dr. Joachim Neumann.
Auch
1991 gab es eine schöne und interessante Omnibusreise. Diesmal
fuhren wir über Gotha nach Dresden. Neben fachlichen und
touristischen Besichtigungen standen Instituts- und Museumsbesuche
auf dem Programm. Wertvoll war der kollegiale Kontakt mit den
Kartographen aus Sachsen.
1993
folgte eine Pfalz-Exkursion. In Rülzheim wurde nochmals die
Pietruska Verlagsgesellschaft besichtigt, anschließend ging´s
zur Wein- und Sektprobe nach Kandel.
Eine
Busfahrt in die Kurpfalz wurde 1995 mit Besuch des Mannheimer
Reißmuseums durchgeführt, wo ein "kartographischer"
Rentierknochen zu sehen war, die möglicherweise älteste
kartographische Darstellung in Deutschland. Nachmittags erhielt
man in Ladenburg einen Einblick in die Bearbeitung eines archäologischen
Stadtplans. Den Abschluss bildete ein Spaziergang durch den berühmten
Schwetzinger Schlossgarten. 1996 fuhr der Ortsverein in den Pfälzerwald
zur Stadtführung in Bad Bergzabern und zu einer Wanderung
nach Dörrenbach.
Reisen
standen immer wieder einmal auf dem Programm. 1989 startete ein
Bus zum Kartographiekongress nach Wien. Erfreulicherweise machten
von dieser Gelegenheit viele Jugendmitglieder Gebrauch. Einen
Höhepunkt der Reisetätigkeit bildete 1991 eine mehrtägige
Fahrt nach Dresden. Bei der Hinreise wurde Gotha und die dortige
Hermann Haack GmbH besichtigt. Auf dem Dresdner Besichtigungsprogramm
standen die Sächsische Landesbibliothek und eine Stadtführung
mit dem Zwinger und dem darin untergebrachten Mathematisch-Physikalischen
Salon. Am nächsten Tag folgten Besichtigungen des Karl-May-Museums
in Radebeul und des Wasserschlosses Moritzburg sowie der Stadt
Meißen mit den Schauwerkstätten der Porzellanmanufaktur.
Eine Exkursion in das Elbsandsteingebirge bildete den Abschluss.
1996 brachte eine Viertagesreise nach Paris. Während der
Fahrt konnte man die Kathedrale in Reims anschauen. In Paris folgte
eine Stadtrundfahrt, die am nächsten Tag fortgesetzt wurde.
Auch gab es einen Besuch bei Michelin, der alten Reifenfirma mit
großer kartographischer Tradition, eine Führung in
Versailles und eine Abendrundfahrt durch Paris. Am letzten Morgen
erfolgte eine Schiffsrundfahrt. Bevor es an die Heimreise ging,
stand ein Besuch des Flohmarktes in Clignancourt an.
Einen
weiteren Höhepunkt der Veranstaltungstätigkeiten bildete
1998 eine fünftägige Studienfahrt nach Budapest. Diese
Exkursion ist von Prof. Dr. Joachim Neumann und von Prof.
Dr. István Klinghammer, Budapest, organisiert und geleitet
worden. Nach einer Nachtfahrt wurde morgens die slowakische Hauptstadt
Bratislava besichtigt. Am anderen Tag ging es weiter zur Kathedrale
in Esztergom. Bis hier waren uns ungarische Kollegen entgegengekommen.
Über das Donauknie und die Künstlerkolonie Szentendre
erreichten wir Budapest. Auf dem Besichtigungsprogramm standen
die Kartensammlung der Nationalbibliothek, die Kartenabteilung
des Kriegsgeschichtlichen Museums und die Geographischen Fakultät
der Universität, wo wir von Prof. Dr. Klinghammer
durch sein Institut geführt wurden. Tags darauf führte
ein Oberst durch das Museum des Militärkartographischen Instituts
der Ungarischen Armee. Anschließend fuhren wir zur Firma
Cartographia, einem nach der Wende privatisierten Großbetrieb.
An den Arbeitsplätzen begann ein lebhafter Erfahrungsaustausch
mit den ungarischen Kollegen. Der gemeinsame Abschluss fand im
stilvollen Rahmen auf dem Gellertberg statt.
Sonstige Veranstaltungen
Mitgliederversammlungen
Während
der vierzigjährigen Tätigkeit wurden vom Ortsverein
zwanzig Mitgliederversammlungen abgehalten. Diese dienten der
Information der Mitglieder über die zurückliegende oder
zukünftige Vereinsarbeit und zur Durchführung von Vorstandswahlen.
Zur Auflockerung wurden teilweise Filme und Lichtbilder von zurückliegenden
Veranstaltungen vorgeführt. Auch hatte man im Anschluss an
die Mitgliederversammlungen Gelegenheit, Berichte unserer Mitglieder
von Auslandsreisen in Wort und Bild zu erleben.
Kartographenabende
Mehr
dem geselligen Beisammensein vorbehalten waren einige Kartographenabende.
Der erste fand 1967 in der Marxzeller Mühle statt. 1971 stand
die Vorführung des Tonfilms "Vom Flugbild zur Karte" auf
dem Programm eines Abends. Anlässlich eines weiteren Kartographenabends
erklärte Ing. (grad.) Peter S c h ö n h e r r 1974 der
Jugend die Papierherstellung und führte den Film "Herstellen
- Ausrüsten - Veredeln von Papier" vor. Auf Wunsch der Kartographen
wurde anschließend Martin S c h l i e ß l e r s Fernsehfilm
"Auf den Spuren Alexander von Humboldts" gezeigt, womit das Thema
eines vorangegangenen Vortrages noch einmal aufgegriffen werden
konnte. 1981 berichtete Henning W o c k e im Kolpinghaus über
"Eine Reise durch den Westen Kanadas".
Festliche
Veranstaltungen
Anlässlich
des fünfzehnjährigen Bestehens des Ortsvereins traf
man sich 1969 zu einer bescheidenen Feier im Hotel "Hasen" in
der Oststadt. Ing. (grad.) Hartmut G e r n e r aus Schwetzingen
führte an diesem Abend seine Lichtbilder von einer Urlaubsreise
durch die Türkei vor. 1971 waren unsere Mitglieder zu einem
kleinen Empfang eingeladen, den Stadtrat Günter C a l m b
a c h in der Badischen Landesbibliothek gab, als er dieser eine
von ihm gestiftete Faksimile-Ausgabe des Atlasses des Großen
Kurfürsten überreichte. Die Jubiläumsveranstaltung
des Ortsvereins anlässlich seines fünfundzwanzigjährigen
Bestehens fand 1979 im Hotel "Kaiserhof" am Marktplatz statt.
Als Ehrengäste waren anwesend DGfK-Präsident Heinz B
o s s e und Vizepräsident Prof. Dr. Alois H e u p e l. Gereicht
wurde ein Feinschmeckerteller mit geräuchertem Fisch, Bündner
Fleisch und natürlich Badischer Wein.
1982
erhielten wir eine Einladung der Fachhochschule zu einer Festveranstaltung
in der FH-Aula aus Anlass des inzwischen acht Semester laufenden
Studiengangs Kartographie und der Übergabe der Reproduktions-
und Drucklaboratorien.
Anlässlich
des 1988 in Karlsruhe tagenden 4. Kartographiehistorischen Colloquiums
gab der Ortsverein einen Empfang in der Badischen Landesbibliothek
zur Förderung fachlicher Gespräche zwischen den Freunden
und Erforschern alter Karten und den Karlsruher Kartographen.
Im
gleichen Jahr (1988) hat die Fachhochschule Karlsruhe (FH) auch
unsere Mitglieder zu einer Festveranstaltung anlässlich der
Wiederkehr der Gründung des Studiengangs Vermessungswesen
vor 50 Jahren und des Studiengangs Kartographie vor zehn Jahren
eingeladen. Prof. Dr. Werner Böser stellte die Studiengänge
vor. Der Festvortrag stammte von Prof. Dr. Günter Hake,
Hannover, zum Thema "Studieren heute für den Beruf von morgen
- Betrachtungen zu den Studiengängen Vermessungswesen und
Kartographie". Im Anschluss an den Festakt fand ein Stehempfang
statt. Außerdem bestand Gelegenheit zur Besichtigung der
Einrichtungen der Studiengänge.
Ortsverein
und Fachbereich der FH feierten 1989 in Anwesenheit des Präsidenten
der DGfK, Prof. Dr. Ulrich Freitag, gemeinsam den 80. Geburtstag
von Prof. Heinz Bosse mit einer Festveranstaltung. Die
Festrede hielt Stephan Perthes vom Justus Perthes Verlag.
In
guter Erinnerung ist noch die Einladung der Pietruska Verlagsgesellschaft
in Rülzheim anlässlich der Eröffnung des neuen
Betriebsgebäudes im Jahre 1990. Den mehr als 300 erschienenen
Gästen stand das ganze Haus mit seinen kartographischen Arbeitsplätzen
und technischen Einrichtungen offen. Das anschließende Festbankett
wurde feierlich musikalisch umrahmt. Ein erlesenes Büfett
sorgte für das leibliche Wohl.
1994
feierte der Ortsverein sein 40-jähriges Bestehen. In seiner
Festansprache begrüßte Prof. Dr. Joachim Neumann
eine Reihe hervorragender Persönlichkeiten. Auch war eine
50-köpfige Reisegruppe aus Dresden zu Gast. DGfK-Präsident
Prof. Dr. Ulrich Freitag, Berlin, verband seine Glückwünsche
mit dem Vortrag "Die Welt in unseren Köpfen: Kognitives Kartieren
in Alltag und Wissenschaft". Zum Jubiläum hat der Ortsverein
die Festschrift "40 Jahre Ortsverein Karlsruhe der Deutschen Gesellschaft
für Kartographie e.V." herausgegeben. Diese enthält
einen Beitrag über die Entwicklung des Vereins und einen
Veranstaltungskalender. Zusätzlich wurden Berichte über
den Ortsverein reproduziert. Enthalten sind ferner ein Pressespiegel
sowie Artikel über die ortsansässigen Einrichtungen
und Betriebe auf dem Gebiet der Kartographie. Darüber hinaus
wurde der Stand der kartographischen Berufsschulausbildung in
Karlsruhe geschildert.
1998
wurden in einer besonderen Veranstaltung der ehemalige Vorsitzende
des Ortsvereins, Henning Wocke und der Schriftführer
Helmut Lehmann, der seit 1964 im Amt ist, jeweils für
ihre 40-jährige Mitgliedschaft geehrt.
Seminare
Arbeitskurs
Niederdollendorf der DGfK
Seit
1972 veranstaltet der Arbeitskreis Praktische Kartographie der
DGfK den Niederdollendorfer Arbeitskurs in der Sportschule Schöneck
auf dem Turmberg in Karlsruhe-Durlach. Diese
international
anerkannten Lehrgänge wurden bis 1978 von Prof. Heinz B o
s s e durchgeführt. Die Kursleitung hat 1980 Dipl.-Ing. Walter
L e i b b r a n d übernommen, der auch "Niederdollendorf
1994" wieder in bewährter Weise durchführen wird. Als
Kurssekretär stellte sich Volker M a n n vom Ortsverein Karlsruhe
von Anfang an für die örtliche Organisation zur Verfügung.
Regen
Zuspruch fand 1988 eine vom Ortsverein organisierte Demonsstrationsschau
der Firma Renker, Düren. Hier wurden noch einmal die Möglichkeiten
der herkömmlichen Kartographie aufgezeigt.
Kartographiekurse
1987
erreichte unsere Mitglieder eine Einladung zu einem Kartographiekurs
des Verbandes Deutscher Hochschulgeographen. Prof. Dipl.-Math.
Hans Kern und R. Rupprecht stellten im Rechenzentrum
der Universität die "Einsatzmöglichkeiten der Computer-Kartographie"
vor.
Kartographie-Vorführungstage
Gemeinsam
mit dem Fachbereich Vermessungswesen und Kartographie der Fachhochschule
Karlsruhe (FH), dem CADCAM-Labor des Kernforschungszentrums und
unterschiedlichen Firmen wurden in loser Folge Kartographie-Vorführungstage
durchgeführt. Diese Demonstrationsserie stellte dv-gestütztes
kartographisches Arbeiten von der Dateneingabe, über die
interaktive Verwaltung, Bearbeitung und Gestaltung, bis zur Anfertigung
druckreifer Originale vor. Im Mittelpunkt stand die Verbindung
von Datenbanken und Geo-Informationssystemen (GIS), sowie die
Umwandlung vom Datenmodell in die kartographische Präsentation.
Für die Durchführung zeichnete Prof. Hans Kern
verantwortlich. Die Veranstaltungen hatten grundsätzlich
mehrere inhaltsgleiche Termine, um die Teilnehmerzahlen überschaubar
zu halten.
Es fanden
folgende Veranstaltungen statt:
06/1989 Graphic
Science, Leinfelden
Verarbeitung
von Raster- und Vektordaten
10/1989 Siemens,
Karlsruhe
SICAD-System
11/1989 Intergraph,
München
Rechnergestützte
Kartographie
03/1990 Kartoplan-pce,
Berlin
Rechnergestützte
Kartographie
11/1990 Blackbit´s
DTP-Studio, Göttingen
Linotype
AG, Eschborn
Kartographie-geignete
DTP-Pakete
10/1990 Arbeitsgemeinschaft
für Entwicklungsplanung und Datenverarbeitung, Bonn-Bad
Godesberg
ALK-GIAP
12/1990 Kohns
und Poppenhäger, Neunkirchen
Geo-Informationsystem
GRIPS
04/1991 Ingenieurbüro
Susanne Schmidt, Rheinstetten
Kartenkonstruktionspaket
Cart/o/graphix der Cart/o/INFO AG, Bern/Schweiz
11/1991 TYDAC
Vertriebsgesellschaft für Graphische
Datenverarbeitung,
Karlsruhe
Geographisches
System SPANS
11/1992 Ingenieurbüros
Harms und Müller, Erlenbach/Kandel
System
MAP-SYS der Lüscher AG, Leutwil/Schweiz
09/1992 Institut
für Angewandte Geodäsie, Frankfurt a.M.
Fortführung
des Kartenwerks 1 : 250 000 mit dem System RASCON
12/1992 Egle-EDV-Service
GmbH, Karlsruhe
Geo-Informationssystem
PROCART der Condata GmbH, München
05/1993 Schrieber
Software GmbH, Herzogenrath
Automatische
Kartenherstellung auf PostScript-Rasterbelichtern
Karlsruher
Kurse in rechnergestützter Kartographie
Ein
Renner waren die "Karlsruher Kartographiekurse", die 1991 für
die praxisnahe Ausbildung in rechnergestützter Kartographie
eingerichtet worden sind. Hier konnten sich "manuelle"
Kartographen am Rechner einarbeiten. Im Unterschied zu den Kartographie-Vorführungstagen
handelte es sich bei den Karlsruher Kursen in rechnergestützter
Kartographie um Arbeitskurse. Diese wurden im Rechenzentrum der
Universität durchgeführt. Die Teilnehmer bekoamen die
verschiedenen Möglichkeiten nicht nur vorgestellt, sondern
konnten selbst damit arbeiten. Hierzu stand jeder Person ein eigener
Apple-MacIntosh-Arbeitsplatz zur Verfügung. Die Anleitung
der Teilnehmer erfolgt durch Assistenten der Fachhochschule. Man
begann mit dem Scannen, arbeitete mit den Programmen Aldus-FreeHand
und Linus-M, um schließlich zum Farbausdruck zu gelangen.
Die Veranstaltungsreihe wurde 1991 vom Arbeitskurs Niederdollendorf
des DGfK-Arbeitskreises Praktische Kartographie initiiert und
von Prof. Dipl.-Math. Hans Kern und von Dipl.-Ing. Walter
Leibbrand, Kernen im Remstal, durchgeführt. Der Kurs
war schnell ausgebucht und musste 1992 zweimal wiederholt werden.
1993 und 1994 folgten drei Fortsetzungskurse mit den Schwerpunkten
"Aldus FreeHand", "Adobe Illustrator für Anfänger" und
"Aldus FreeHand für Fortgeschrittene". Weitere DTP-Programme
und PostSript-Anwendungen kamen hinzu. 1995 fand noch einmal ein
Anfängerkurs für FreeHand sowie ein Lehrgang für
Fortgeschrittene mit den Programmen Director, FreeHand, Illustrator,
Photoshop und Streamline unter Beteiligung von Prof. Dr.
Bernhard Bürg statt.
Tagungen und
Ausstellungen
Kartographentage
und Landkartenausstellungen
Ein
Besonderer Höhepunkt der Veranstaltungen und fruchtbar in
seinen Auswirkungen war der 16. Deutsche Kartographentag in Karlsruhe
vom 7. bis 10. Juni 1967. Vorbereitung und Durchführung dieser
Veranstaltung bedeuteten seinerzeit für den kleinen Verein
eine verantwortungsvolle Aufgabe. 22 Einzelveranstaltungen und
Sitzungen mussten geplant und durchgeführt werden. Hierzu
waren sechs Sitzungen des Vorbereitenden Ausschusses erforderlich.
Die Tagung selbst umfasste: die Vorstandssitzung, die Vorstandsratssitzung,
die Eröffnungsveranstaltung, sechs Fachvorträge, ein
Podiumsgespräch, die Berichte der Arbeitskreise, die Mitgliederversammlung
der DGfK, eine Besichtigung als Rahmenveranstaltung, den Gesellschaftsabend
und zwei Exkursionen. Weiterhin war folgendes zu erledigen: die
Herausgabe des Ausstellungskataloges und des Programmheftes, die
erstmalige Herstellung und der Versand von Plakaten zur Werbung
für den Kartographentag, die Zusammenstellung der Tagungsmappe
und die Einrichtung des Tagungsbüros. Zur Finanzierung war
die Beschaffung von zusätzlichen Geldern über Firmenwerbung
erforderlich. Hinzu kam eine Werbeaktion für die Tagung selbst
in über zwölf Fachzeitschriften.
Mit
der Landkartenausstellung "Kartographie der Gegenwart" anlässlich
des Kartographentags trat die DGfK in Karlsruhe an die Öffentlichkeit.
Die Ausstellung fand vom 8. bis 18.6.1967 im Hause der Landessammlungen
für Naturkunde statt, dem heutigen Museum am Friedrichsplatz.
Es gab eine Presseführung. Die Kartenschau konnte über
den Zeitraum der Tagung hinaus für die Allgemeinheit zugänglich
gemacht werden. Der Besuch war gut. Unsere Ausstellung fand in
weiten Kreisen Anerkennung und Beachtung.
Die
Landkartenausstellung hat dem Ortsverein viel Mühe und Arbeit
bereitet. Die Anforderung des Ausstellungsgutes, die Auswahl der
Ausstellungsobjekte, die Beschaffung der Ausstellungstafeln, das
Herrichten derselben, der Versand der Kataloge an die Leihgeber
und die Rücksendung eines wesentlichen Teils des Ausstellungsmaterials
erforderte den ganzen Einsatz aller Beteiligten. Ein Teil des
Ausstellungsgutes konnte dankenswerterweise in den Besitz der
DGfK übergehen und bildete den Grundstock für die später
gegründete Karten- und Diasammlung der DGfK. Dieses Kartenarchiv
wurde bis 1979 vom Ortsverein betreut und ist dann Dr. Lothar
Z ö g n e r von der Staatsbibliothek Berlin übergeben
werden. Die Beschaffung des Kartenmaterials für die Karlsruher
Landkartenausstellung besorgten Ing. (grad) Hartmut G e r n e
r und Heiner S c h a r p i t z. Für die endgültige Auswahl
des Ausstellungsguts und die Bearbeitung des Kataloges zeichneten
Prof. Dr. Ruthard O e h m e und Dr. Fritz H ö l z e l, Rheda/Westfalen,
verantwortlich.
Im
Jahre 1970 konnte der Ortsverein in den Ausstellungsräumen
des Landesgewerbeamtes mit einer weiteren Ausstellung die Öffentlichkeit
ansprechen. DGfK-Präsident B o s s e war es gelungen, die
von Prof. A r n b e r g e r anlässlich der Dreiländertagung
in Wien gezeigte Kartenzusammenstellung als Wanderausstellung
durch die Bundesrepublik zu schicken. Der Start zu diesem Unternehmen
erfolgte in Karlsruhe mit der Eröffnung der "Wiener Landkartenausstellung
1970". Während der vierwöchigen Öffnungszeit hielten
namhafte Wissenschaftler hervorragende Referate zu den in der
Ausstellung berührten Themenkreisen. Nähere Einzelheiten
über die bedeutende Ausstellung von Hochgebirgs- und Themakarten
sind in an anderer Stelle dieser Veröffentlichung nachzulesen.
Das
Landesvermessungsamt Baden-Württemberg hat 1979 im Landesgewerbeamt
am Rondellplatz eine Kartenausstellung mit dem Thema "Die Landkarte
im Wandel der Zeit" gezeigt. 1981 fand in Karlsruhe der Deutsche
Geodätentag statt. Unsere Mitglieder waren zu allen Veranstaltungen
dieser Tagung eingeladen, insbesondere zur Behörden- und
Firmenausstellung in der Gartenhalle. Anlässlich des Geodätentags
zeigte die Badische Landesbibliothek die mehrwöchige Ausstellung
"Die Oberrheinlande in alten Landkarten - Vom Dreißigjährigen
Krieg bis zu Tulla".
Einen
Höhepunkt bildete der 35. Deutschen Kartographentag 1986.
Dieser fand bereits im Neubau der Stadthalle am Festplatz statt.
Die Anzahl der vorbereiteten und durchgeführten Einzelveranstaltungen
stieg gegenüber 1967 auf 37. Hierzu gehören eine Pressekonferenz,
der Empfang beim Oberbürgermeister der Stadt Karlsruhe, ein
Lichtbildervortrag, das zwanglose Treffen, die Eröffnungsveranstaltung
mit dem Festvortrag, die Fachvorträge, die Eröffnung
der Ausstellungen, ein Gesellschaftsabend, die Mitgliederversammlung
der DGfK, 17 Exkursionen bis ins Elsaß und Besichtigungen.
Den Festvortrag hielt Prof. Dr.-Ing. Heinz Draheim, Altrektor
der Universität Karlsruhe über "Die Kartographie in
Geschichte und Gegenwart". In acht weiteren Fachvorträgen
konnte man sich über die aktuellen Entwicklungen in der Kartographie
informieren. Nicht unerwähnt bleiben sollen die Fachfirmenausstellung
"Partner der Kartographie", die Behördenausstellung "Amtliche
Kartographie in Karlsruhe" und die Sonderausstellung "Rechnergestützte
Kartographie - Beispiele, Überblick, Tendenzen". Hinzu
kamen zwölf Sitzungen des Vorbereitenden Ausschusses. Das
Badische Generallandesarchiv zeigte anlässlich des Kartographentages
eine öffentliche Sonderausstellung im Landesgewerbeamt in
Karlsruhe: "Karten vom Oberrhein aus vier Jahrhunderten". Wieder
musste ein Plakat entworfen, hergestellt und verschickt werden.
Im Vorfeld fand ein Plakatwettbewerb statt. Erforderlich war auch
die Zusammenstellung der Tagungsmappe und die Einrichtung des
Tagungsbüros.
1988
sind unsere Mitglieder zur Eröffnung der Ausstellung "Der
Neckar in alten Karten" eingeladen worden. Veranstalter waren
die Badische Bibliotheksgesellschaft und die Badische Landesbibliothek,
in deren Räumen die Ausstellung stattfand. Im vergangenen
Jahr zeigte die Badische Landesbibliothek schließlich die
öffentliche Landkartenausstellung "Imago Mundi Moderna -
Weltkarten des zweiten Entdeckungszeitalters".
Ausbildungswesen
Bereits
1955 machte man einen ersten vergeblichen Versuch, sich mit Berufs-
und Nachwuchsfragen zu beschäftigen. Kurt W e i n h o l d
teilte jedoch dem zuständigen DGfK-Arbeitskreisleiter Dr.
H e y d e in Berlin enttäuscht mit, dass an einem entsprechenden
Diskussionsabend von 15 Mitgliedern nur zwei erschienen und diese
an einer Abhaltung nicht interessiert waren.
1969
bot sich die Möglichkeit zum sechstägigen Berlin-Besuch.
Der Ortsverein beteiligte sich mit acht Jugendlichen und einem
Reiseleiter (Volker M a n n) innerhalb einer Reisegruppe aus Baden-Württemberg
an der Jugendsternfahrt der DGfK zum 18. Deutschen Kartographentag.
Ein Jahr darauf ging es zu einem fünftägigen Aufenthalt
nach Wien zur kartographischen Dreiländertagung. Von dieser
Gelegenheit machten vorwiegend Jungendliche Gebrauch.
Anlässlich
eines Kartographenabends erklärte Ing. (grad.) Peter S c
h ö n h e r r 1974 dem Nachwuchs die Papierherstellung und
führte den Film "Herstellen - Ausrüsten - Veredeln von
Papier" vor.
Im
Ergebnisband des Arbeitskurses Niederdollendorf "Ausbildungswege
in der Kartographie" ist über den Blockunterricht für
Kartographen und Landkartentechniker an der Heinrich-Hübsch-Schule
in Karlsruhe berichtet worden (Kirschbaum-Verlag, Bonn-Bad Godesberg,
1975, Seite 114 ff). Leider hat sich die schulische Situation
bald darauf merklich verschlechtert. Die Mitgliederversammlung
des Ortsvereins gründete deshalb 1979 einen "Arbeitskreis
Ausbildung", der sich mit der Verbesserung der kartographischen
Berufsschulausbildung in Karlsruhe befassen sollte. Der Arbeitskreis
wurde anfänglich von Henning W o c k e, dann von Ing.( grad)
Helmut L e h m a n n geleitet.
Der
Ausschuss kam 1980 zur Überzeugung, dass eine grundlegende
Verbesserung der Situation nur durch die Einrichtung einer Landesfachklasse
für Kartographen erreicht werden könne. Entsprechend
wurde dem Oberschulamt Karlsruhe vorgeschlagen, eine solche Klasse
einzurichten. Der Standort Karlsruhe sei für eine Fachklasse
besonders geeignet, da hier mehrere öffentliche und private
Arbeitgeber schon seit Jahrzehnten Kartographen ausbilden. Außerdem
wird der an der Fachhochschule neu gegründete Studiengang
Kartographie die Entwicklung der Kartographie im Karlsruher Raum
positiv beeinflussen. Wie wir heute wissen, ist diese Prognose
eingetroffen.
Der
Arbeitskreis untermauerte die Eingabe beim Oberschulamt durch
entsprechende Bitten um Unterstützung an den Oberbürgermeister
der Stadt Karlsruhe, an die Industrie- und Handelskammer Mittlerer
Oberrhein und an die Heinrich-Hübsch-Schule. Dem Arbeitskreis
gehörten bald namhafte Vertreter aller an der Kartographieausbildung
beteiligten Stellen und Firmen an. Selbst die Fachhochschule war
vertreten. Schließlich erarbeitete man eine "Denkschrift
zur Errichtung einer Landesfachklasse für Kartographen in
Baden-Württemberg" und verschickte diese an einflussreiche
Persönlichkeiten und Institutionen in Politik und Wirtschaft.
Leider
haben die Bemühungen des Arbeitskreises nicht zum gewünschten
Erfolg geführt. Nach Mitteilung des Oberschulamts Karlsruhe
würden die Zahlen der Auszubildenden im Ausbildungsberuf
Kartograph auf Feststellung des zuständigen Ministeriums
für Kultus und Sport von Schuljahr zu Schuljahr erhebliche
Schwankungen aufweisen. Bei dieser Sachlage sei die Einrichtung
einer Landesfachklasse für Kartographen in Karlsruhe zum
gegenwärtigen Zeitpunkt nicht möglich. Der Ausschuss
ermittelte, dass die Schülerzahl in Stuttgart zwischen fünf
und 15 schwankt und in Karlsruhe bei sieben liegt. Das Thema "Landesfachklasse"
wurde nun nicht mehr weiter verfolgt, um das Erreichte nicht zu
gefährden.
Durch
die Bemühungen des Arbeitskreises hatte sich die Situation
insofern verbessert, als mit Beginn des Schuljahrs 1980/81 ein
Ingenieurkartograph seine Tätigkeit als Nebenlehrer für
"Fachkunde" aufnehmen konnte. Es wurden vier Wochenstunden erteilt,
welche etwa zwei Drittel des zu vermittelnden Stoffs erfassten.
Das restliche Drittel verblieb bei einem Fachlehrer der Berufsschule.
Im Arbeitskreis sprachen sich die Fachlehrer seinerzeit eindeutig
für eine Beibehaltung des seit Jahren bewährten Blockunterrichts
aus.
Auch
auf die Gestaltung des Lehrplans konnte der Ausschuss Einfluss
nehmen. Seinerzeit bestand noch kein schulischer Lehrplan für
die Ausbildung von Kartographen. In guter Zusammenarbeit mit den
Fachlehrern erarbeiteten Arbeitsgruppen Lehrinhalte und Rechenbeispiele
für "Mathematik" sowie Lehrinhalte für "Praktische Fachkunde".
Schließlich wurde gemeinsam ein "Ausbildungsplan für
die Berufsausbildung zum Kartographen in Karlsruhe" erstellt und
in den Schulbezirken Karlsruhe und Freiburg i. Br. an neun Ausbildungsstellen
als Empfehlung weitergeleitet. Dieser Ausbildungsplan stimmte
die Aufteilung der zu vermittelnden Fertigkeiten und Kenntnisse
zwischen den betrieblichen Ausbildungsstätten und den Möglichkeiten
der Berufsschule aufeinander ab. Als weiterer Erfolg konnte die
Einführung des Fachs "Praktische Fachkunde" mit Beginn des
Schuljahrs 1981/82 gewertet werden. Das Fach wurde durch einen
zweiten Nebenlehrer mit ebenfalls vier Wochenstunden belegt.
Der
Ortsverein hielt in dieser Zeit ständig Verbindung mit dem
"Arbeitskreis Gesamtausbildung Kartographie" der DGfK. Es wurden
mehrere Eingaben gemacht, durch welche unsere Vorstellungen auch
bundesweit eingebracht werden konnten.
Neue
Möglichkeiten ergaben sich mit der Erstellung des Neubaus
der Heinrich-Hübsch-Schule. Der Arbeitskreis wurde bereits
1981 in die räumliche Planung des Laborbereichs mit einbezogen.
Geplant wurde eine Reproduktions- und Kopiereinrichtung mit Plattenschleuder,
Kontaktkopiergerät und Reproduktionskamera. 1990 konnte sich
der Ortsverein anlässlich eines Besuchs der Heinrich-Hübsch-Schule
davon überzeugen, dass die Reproduktionseinrichtung in fachgerechter
Form entstanden war.
Doch
1982 gab es neue Schwierigkeiten mit der Beschulung der Kartographen.
Zwar bat das Oberschulamt Karlsruhe das Kultusministerium zunächst,
noch einmal zu prüfen, ob eine Landesfachklasse in Karlsruhe
eingerichtet werden könne. Mit dem gleichen Anliegen wandte
sich jedoch das Oberschulamt Stuttgart an das Ministerium und
reklamierte diese Einrichtung für sich. Nachdem diese Bestrebungen
bei den badischen Ausbildungsstellen bekannt geworden waren, regte
sich Protest von Freiburg i. Br. bis Mannheim, der in einer Anzahl
von Eingaben an das Kultusministerium mündete. Auch seitens
des seinerzeitigen Oberbürgermeisters Otto D u l l e n k
o p f, der Politik, der Gewerkschaft und der Industrie- und Handelskammer
kamen eindeutige Aussagen zu Gunsten der Heinrich-Hübsch-Schule.
Die Sache war jedoch verfahren und keine Seite gab nach. Dipl.-Ing.
S e e b a c h e r vom Oberschulamt Karlsruhe war fest entschlossen,
keinen Schritt zurückzuweichen. Das Ministerium musste schließlich
entscheiden. Für den Arbeitskreis Ausbildung galt es, jetzt
wenigstens den bisherigen Stand zu erhalten. Der Ortsverein unterstützte
den Antrag des Karlsruher Oberschulamts beim Kultusministerium,
regte aber alternativ die Festschreibung des bisherigen Zustands
an. Der Schulbezirk Freiburg i. Br. sollte jedoch in Karlsruhe
beschult werden.
1983
teilte das Ministerium für Kultus und Sport Baden-Württemberg
dem Ortsverein folgendes mit: "Bei sorgfältiger Prüfung
und Abwägung der Gesichtspunkte, die für und gegen die
Einrichtung von Landesfachklassen für Auszubildende des Einzelberufs
Kartograph an der Heinrich-Hübsch-Schule in Karlsruhe oder
an der Johannes-Gutenberg-Schule in Stuttgart sprechen, ist das
Ministerium zu der Auffassung gelangt, dass solche Landesfachklassen
nicht eingerichtet werden können. In diesem Beruf ist unter
Zugrundelegung der derzeitigen Schülerzahl mit nur 16 Schülern
pro Jahr im ganzen Land zu rechnen. Der dauerhafte Bestand eigener
Fachklassen wäre damit nicht gesichert. Gegen eine Einrichtung
der Landesfachklassen in Stuttgart wenden sich die Industrie-
und Handelskammer Mittlerer Oberrhein in Karlsruhe sowie die Ausbildungsfirmen
in Karlsruhe und Umgebung, die in diesem Fall nicht zu einer Weiterführung
der Ausbildung für den Kartographenberuf bereit wären.
Gleiches gilt umgekehrt für den Fall der Einrichtung der
Landesfachklassen in Karlsruhe. Hier müsste entsprechend
mit einem Rückgang der Ausbildungsbereitschaft der Firmen
im Bereich Stuttgart gerechnet werden. Es erscheint bei dieser
Sachlage geboten, die Beschulung der Auszubildenden in diesem
Beruf in der bisherigen Form weiterzuführen."
Dies
war ein beachtlicher Teilerfolg für den Ortsverein, der nur
durch die gemeinsamen Bemühungen der politisch Verantwortlichen,
des Oberschulamts und des Berufsstands möglich war. In der
Folgezeit kamen die südbadischen Auszubildenden nach Karlsruhe.
Später gelang es sogar, die Lehrlinge aus Rheinland-Pfalz
an der Heinrich-Hübsch-Schule anzusiedeln. Da die aktuellen
Probleme gelöst waren, ist der Arbeitskreis Ausbildung nach
1983 nicht mehr tätig geworden.
Seit
1983 zeichnet der Ortsverein den jeweils besten Absolventen des
Studiengangs Kartographie der Fachhochschule durch einen Ehrenpreis
aus.
Ende
der achtziger Jahre vertrat zunächst Dipl.-Ing. (FH) Helmut
L e h m a n n, später Dipl.-Ing. Dieter K u n z den Ortsverein
im Arbeitskreis Gesamtausbildung der DGfK. Auf diese Weise konnte
Karlsruhe am "Modellversuch Ausbildungsleitfaden" mitwirken. Ziel
des Versuches war es, bundesweit einen Ausbildungsleitfaden zu
entwickeln und zu erproben, der alle notwendigen und wünschenswerten
Ausbildungsinhalte der Kartographenausbildung berücksichtigt.
Der Ortsverein verschickte Entwürfe des Ausbildungsleitfadens
an alle Ausbildungsstellen im Karlsruher Bereich und forderte
die Ausbilder auf, Verbesserungsvorschläge einzubringen.
In
1990 wurden drei Veranstaltungen speziell für die Auszubildenden
und deren Ausbilder durchgeführt. Diese Reihe begann mit
einer gemeinsam mit der Heinrich-Hübsch-Schule getragenen
Betriebsbesichtigung bei der Verlagsdruckerei Schweyer & Müller.
Ein Informationsnachmittag stellte den Studiengang Kartographie
der Fachhochschule vor. Diese Veranstaltung wurde zusammen mit
der Heinrich-Hübsch-Schule durchgeführt. Außerdem
förderte der Ortsverein die Teilnahme von vier Auszubildenden
aus dem Raum Karlsruhe am Jugendforum der DGfK in Bonn.
Die
Jugendveranstaltungen waren meist gut besucht. Leider haben all
diese speziellen Aktivitäten für die Auszubildenden
insofern nicht zum auch gewünschten Erfolg geführt,
als praktisch keine Auszubildenden für die Gesellschaft gewonnen
werden konnten.
Veranstaltungszahlen
Insgesamt
hat der Ortsverein Karlsruhe bis zum Januar 1979 zu 113 Veranstaltungen
eingeladen. Bis Ende Januar 1994 kamen noch einmal 146 Einladungen
hinzu. Insgesamt sind es folglich 259 Veranstaltungen. Hierbei
waren 64 Einladungen von anderen Trägen. Aus dem dieser Veröffentlichung
angeschlossenen Veranstaltungskalender geht hervor, welche Veranstaltungen
selbständig durchgeführt werden konnten und welche in
Verbindung mit anderen Institutionen oder Vereinen zu bringen
sind.
Zu
den einzelnen Veranstaltungen gehen aus Kostengründen und
wegen der zusätzlichen Mehrarbeit keine Extra-Einladungen
mehr hinaus, wenn man einmal von solchen zu Mitgliederversammlungen
und dergleichen absieht. Das Kartographische Kolloquium wird weiterhin
gemeinsam mit der Fachhochschule veranstaltet. Hierzu gibt es
entsprechend gemeinsame Einladungen.
Öffentlichkeitsarbeit
Nach
dem Motto "Klappern gehört zum Handwerk" hat der Ortsverein
seit 1966 eine gewisse Öffentlichkeitsarbeit betrieben. Das
vielfältige Ergebnis der Bemühungen ist zum großen
Teil in dieser Schrift nachzulesen. In den ersten Jahren spiegelten
sich relativ viele unserer Aktivitäten in den Zeitungen wieder.
Heute ist das leider nicht mehr der Fall. Dies wird zum Teil verständlich,
wenn man bedenkt, dass die Konkurrenz im Blätterwald fehlt.
Eine
gut besuchte Pressekonferenz im Park-Hotel diente zur Information
der Öffentlichkeit über die in Karlsruhe anlässlich
des 16. Kartographentages 1967 geplanten Veranstaltungen. Zur
Eröffnung der Landkartenausstellung anlässlich des Kartographentages
gab es eine Presseführung. Der Rundfunk brachte je eine Reportage
über den Kartographentag und die Ausstellung. Eine weitere
Pressekonferenz mit Presseführung wurde zur Eröffnung
der "Wiener Landkartenausstellung 1970" gemeinsam mit der Direktion
Karlsruhe des Landesgewerbeamtes Baden-Württemberg gegeben.
Anlässlich
des Vereinsjubiläums erschien 1979 die Festschrift "25 Jahre
Ortsverein Karlsruhe der Deutschen Gesellschaft für Kartographie
e.V.". Während der nächsten Mitgliederversammlung lobte
Prof. Dr. Walther H o f m a n n diese Veröffentlichung als
"gut gelungen und billig". Auch zum 35. Deutschen Kartographentag
1986 wurde wieder eine Pressekonferenz abgehalten. 1987 fand in
der Heinrich-Hübsch-Schule ein Tag der offenen Tür statt.
Auch an diesem hat sich der Ortsverein beteiligt. Gezeigt wurden
ein Informationsplakat der DGfK, das Tagungsplakat des Karlsruher
Kartographentages von 1986 und Ausstellungstafeln des Landesvermessungsamts
Baden-Württemberg über den Kupferstich sowie über
Zeichen-, Montage- und Schummerungsverfahren.
Die
Berichte des Ortsvereins in den Kartographischen Nachrichten (KN)
sind durch die Schriftleitung seit einigen Jahren teilweise etwas
gekürzt worden. Wir haben deshalb aus der Not eine Tugend
gemacht und die Texte ab 1990 den KN ungekürzt beigelegt.
Hierdurch sind die Nachrichten aktueller und vollständiger
geworden. Außerdem können gleichzeitig unsere Veranstaltungen
vorher ankündigt werden. Die Mitglieder erhalten zusätzlich
auch sonst noch allerlei Hinweise. Diese KN-Beilage wird vom Schriftführer
bearbeitet. Wir haben das Blatt "OV-INFO" genannt. Das INFO liegt
nicht jedem KN-Heft bei, sondern nur, wenn es etwas zu vermelden
gibt. Diese Art der Verteilung der Einladungen spart uns Arbeitszeit
und Portokosten, da die KN ohnehin alle zwei Monate verschickt
werden muss. Das INFO kommt allgemein gut an.
In
den KN selbst berichtet der Ortsverein seit Jahrzehnten meist
einmal jährlich über die geleistete Arbeit. Diese Berichte
wurden reproduziert. Sie sind in dieser Veröffentlichung
in einem besonderen Abschnitt nachzulesen.
Die
eigentliche Pressearbeit beschränkt sich heute praktisch
auf die Veröffentlichung hinweisender Notizen im "Karlsruher
Notizblock" und im "Karlsruher Kalender" der Stadtausgabe Karlsruhe
der Badischen Neuesten Nachrichten (BNN). Unsere Veranstaltungshinweise
werden zwar regelmäßig gebracht, ansonsten ist die
BNN an unsere Arbeit wenig interessiert. Berichterstatter wurden
jahrelang eingeladen, erschienen aber nie. Der Rundfunk ist entsprechend
zurückhaltend.
Die
in den KN erscheinenden regelmäßigen Berichte über
die Veranstaltungsreihen werden durch die Redaktion teilweise
etwas gekürzt. Man hat deshalb 1990 aus der Not eine Tugend
gemacht und die Texte den KN ungekürzt beigelegt. Hierdurch
wurden die Nachrichten aktueller und vollständiger. Außerdem
konnten Veranstaltungen vorher angekündigt werden. Die KN-Beilage
haben wir "OV-Info" genannt. Da die KN seit Heft 4/1994 nicht
mehr über den Ortsverein verteilt, sondern durch den Kirschbaum
Verlag verschickt wird, versenden wir das OV-Info seitdem unabhängig
von der KN. Hierdurch ist man nicht mehr an den Rhythmus der KN
gebunden und kann die eigenen Mitglieder noch aktueller erreichen.
Das OV-Info erscheint bei Bedarf zwei- bis sechsmal jährlich.
Bis Ende 1999 sind 23 KN-unabhängige, zwei bis sechsseitige
OV-Infos erschienen.
Mitgliederbewegung
Wie
bereits erwähnt, lag die Mitgliederzahl anfänglich bei
neun Personen und einem korporativen Mitglied. Die Zahl stieg
zwar in den ersten beiden Jahren auf 14, was jedoch der ursprünglichen
katastrophalen Kassenlage noch keine wesentliche Entlastung brachte.
Von dem bescheidenen Monatsbeitrag von 1,- DM musste damals schon
die Hälfte an die Hauptkasse der Gesellschaft abgeführt
werden. Da anfänglich der Besuch der Veranstaltungen zu wünschen
übrig ließ, zweifelte der damalige Vorsitzende zunächst
daran, ob man einen so kleinen Ortsverein überhaupt weiter
bestehen lassen könne. Das Jahr 1956 brachte den erhofften
Aufschwung. Die Mitgliederzahl stieg auf 34 und erreichte 1958
einen ersten Höhepunkt mit 39.
Die
Schwierigkeiten, mit denen sich kleine Ortsvereine ständig
auseinanderzusetzen haben, lassen sich mit dem Hinweis beleuchten,
dass sich beispielsweise der Ortsverein Hannover bereits bei seiner
Gründung auf 35 Mitglieder stützen konnte. 1960 verdoppelte
die DGfK ihren Mitgliedsbeitrag. Leider führte die Beitragserhöhung
beim Ortsverein Karlsruhe in Verbindung mit dem Fortziehen einiger
Mitglieder zu zahlreichen Austritten. Der Mitgliederstand sank
auf 30 und verminderte sich bis Ende 1962 weiter auf 26. Trotzdem
hat die Erhöhung der Beiträge insgesamt Mehreinnahmen
gebracht und die Grundlage für ein erfolgreiches Wirken geschaffen.
Nachdem sich der Mitgliederstand bis zum Beginn des Jahre 1966
nicht mehr wesentlich änderte, ergab sich danach eine stetige
Aufwärtsbewegung bis zu einem Höchstwert von 94 Mitgliedern
1972. Dann war wieder eine abnehmende Tendenz festzustellen. Ende
1978 betrug die Mitgliederzahl nur noch 67. Da die verbliebenen
Mitglieder zum Teil schon vor vielen Jahren in die DGfK eingetreten
waren, konnte man jedoch durchaus noch von einer soliden Grundlage
sprechen.
Heute
gehören zwei Mitglieder der DGfK bereits seit mehr als 40
Jahren an, da sie der Gesellschaft schon vor Ortsvereinsgründung
beigetreten waren. Es sind dies Prof. Heinz B o s s e und Dipl.-Ing.
Karl-Heinz M ü l l e r. Die Liste der "Fünfundzwanzigjährigen"
ist erfreulich lang: Peter H u b e r, Erich W e s t e n f e l
d e r, Henning W o c k e, Dipl.-Ing. (FH) Helmut L e h m a n n,
Max S t e c h e r, Wolfgang
S
p e c k, Prof. Hans-Jürgen Z y l k a, Klaus B r e i t e r,
Edeltrud B o s s e, Bruno K l ö c k n e r, Dipl.-Ing.(FH)
Hartmut G e r n e r, Prof. Dr. Joachim N e u m a n n, Dipl.-Ing.(FH)
Gerhard G e n t n e r, Volker M a n n, Günter Z w i r n e
r, Helmut K ü h n, Dipl.-Ing. Peter O e l m a n n, Herbert
K r a t z, Dipl.-Ing.(FH) Peter S c h ö n h e r r, Hermann
D e w a l d, Dipl.-Ing. Karl K o l l m e r und Reinhold F ü
g.
Mit
Prof. Heinz B o s s e hat unser Ortsverein den Ehrenpräsidenten
der DGfK und mit Henning W o c k e ein Ehrenmitglied in seinen
Reihen.
Ende
1968 gehörten jeweils rund 10 % der Mitglieder den Altersgruppen
unter 25 bzw. über 65 Jahren an. 1978 zählten knapp
8 % zur untersten Altersgruppe und 69 % zur mittleren. 23 % der
Mitglieder waren älter als 65 Jahre. Im Dezember 1993 waren
19 % noch nicht 25 Jahre alt, 76 % gehören zur mittleren
Gruppe und 5 % der Mitglieder waren mehr als 65 Jahre alt. Hier
ist deutlich der Einfluss der Fachhochschule auf die Altersstruktur
unseres Ortsvereins zu erkennen. Am Jahresende 1993 hatte der
Ortsverein 269 Mitglieder. Er ist damit vermutlich der mitgliederstärkste
Regionalverein der DGfK. Natürlich kam diese Entwicklung
nicht von ungefähr. Um einen solchen Umfang zu erreichen,
ist eine jahrzehntelange Werbe- und Überzeugungsarbeit erforderlich.
Allerdings nutzt all dies wenig, wenn nicht ständig Leistung
für die Kartographie im allgemeinen und die Mitglieder des
Ortsvereins im besonderen erbracht wird. Der Vorstand sieht in
der steigenden Mitgliederzahl eine Bestätigung seiner geleistete
Arbeit.
Im
Studiengang Kartographie der Fachhochschule ist seit vielen Jahren
zu beobachten, dass die Mitgliedschaft in der DGfK zunimmt, je
höher das Semester ist. Im abschließenden achten Semester
sind Nichtmitglieder die Ausnahme. Der Schriftführer stellt
hierzu umfangreiches Werbe- und Informationsmaterial zu Verfügung.
Die Aktionen haben oft keinen spontanen Erfolg, wirken aber wie
man sieht sehr nachhaltig. Die FH-Absolventen sind später
über die ganze Bundesrepublik verteilt tätig und treten
in andere Regionalvereine über. Aus Karlsruher Sicht wäre
deshalb eine bessere finanzielle und materielle Unterstützung
unserer Aktivitäten durch den Vorstand der DGfK wünschenswert.
Zumindest sollte man regelmäßig genügend kostenlose
Werbeexemplare der Kartographischen Nachrichten zur Verfügung
stellen.
Von
den Mitgliedern wohnten vor 25 Jahren etwa ein Fünftel außerhalb
der Stadt Karlsruhe, vor 15 Jahren waren es schon knapp zwei Fünftel.
Heute wohnen 54 % außerhalb, zum Teil in größerer
Entfernung. Der Frauenanteil beträgt 40 %. Bei den studentischen
Mitgliedern sind es fast 50 %. Anlässlich der örtlichen
Vorstandswahlen war von dieser Entwicklung bisher noch nicht viel
zu spüren. Mitgliederversammlungen scheinen von den Frauen
als "Männersache" angesehen zu werden.
Fördernde
und außerordentliche Mitglieder werden seit einigen Jahren
zwar noch bei den Regionalvereinen geführt. Der Beitrag geht
jedoch im wesentlichen an den Schatzmeister der DGfK. Dieser Mitgliederkreis
erhält die Kartographischen Nachrichten direkt vom Schatzmeister,
Rundschreiben und Einladungen dagegen vom Ortsverein. Diese Lösung
ist aus Sicht der Regionalvereine unbefriedigend, denn das praktizierte
Verfahren trägt nicht zur Integration der lokalen Kartographie
bei.
Der
Mitgliederstand des Ortsverein hatte 1983 die Zahl 152 erreicht.
Die Mitgliederzahl stieg in den Folgejahren und erreichte 1993
mit 269 den Höhepunkt, um danach wieder abzusinken. Karlsruhe
war damit zeitweilig der mitgliederstärkste Regionalverein
der DGfK. Ende 1999 führte die Mitgliederdatei der Sektion
210 Personen auf. Leider sank die Mitgliederzahl zum 1.1.2000
weiter. Hinter den meisten Austritten steckt der allgemeine Sparwille.
Vorstände
In
der Gründungsversammlung des Ortsvereins wurde Kurt Weinhold
zum Vorsitzenden und Karl Pöhls zum Schriftführer
gewählt. Letzterer trat 1955 zurück und übergab
K. Weinhold diesen Posten zusätzlich. 1956 übernahm
Prof. Dr. Heinrich Lichte das Amt des 1. Vorsitzenden,
Heinz Bosse das des Stellvertreters. K. Weinhold
blieb Schriftführer und Kassenwart. Prof. Dr. Lichte
übergab die Vorstandsgeschäfte 1959 an Prof. Dr.
Ruthard Oehme. K. Weinhold hat seitdem nur noch die Kassengeschäfte
weitergeführt. Die Schriftführertätigkeit übernahm
Hans Richter. Zur Mitgliederversammlung 1964 trat Prof.
Dr. Oehme zurück. Auch H. Bosse und H. Richter
schieden aus. Die Versammlung wählte Henning Wocke
zum neuen Vorsitzenden, Helmut Lehmann zum Schriftführer
und bestätigte K. Weinhold als Kassenwart. Aus gesundheitlichen
Gründen musste dieser jedoch bald aus dem Vorstand ausscheiden.
Seit 1966 wurde die Kasse durch Karlheinz Müller betreut.
Die Vorstandswahl 1968 bestätigte die Ämter des Vorsitzenden,
des Schriftführers und des Kassenwarts. Im Jahre 1973 wurde
dieser Vorstand wiedergewählt und durch zwei Beisitzer ergänzt.
Hierzu stellten sich Reinhold Füg und Volker Mann
zur Verfügung. 1979 schied K. Müller als Kassenwart
aus. Nachfolger wurde Günter Zwirner. Die übrigen
Vorstandsposten blieben unverändert besetzt. Die Mitgliederversammlung
1983 bestätigte H. Wocke als Vorsitzenden und H.
Lehmann als Schriftführer. Kassenwart wurde Johannes
Kuhs, Beisitzer Prof. Dr. Kurt Brunner und Reinhold
Füg. J. Kuhs und R. Füg schieden vorzeitig
aus dem Amt aus. Frank Ruppenthal übernahm deshalb 1984 die
Kasse kommissarisch. Nachdem H. Wocke 1986 nach 22 Jahren
auf eine erneute Kandidatur verzichtet hatte, übernahm Prof.
Dr. Joachim Neumann das Amt des Vorsitzenden. Im übrigen
brachte die Vorstandswahl 1986 folgendes Ergebnis: Schriftführer
blieb H. Lehmann, als Kassenwart wurde F. Ruppenthal
bestätigt. Erstmals wählte man drei Beisitzer und zwar
Dipl.-Ing. (FH) Angelika Schmitt (Angelika Zibat),
Lothar Klaumünzner und Franz Pietruska. Dieser
Vorstand wurde 1991 bestätigt. Dank Prof. Dr. Neumanns
unermüdlichen Einsatzes erlebte der Ortsverein einen erfreulichen
Aufschwung. Weil Prof. Dr. Neumann 1999 wegen seines bevorstehenden
Eintritts in den Ruhestand und des damit verbundenen Wegzugs,
nicht mehr als Vorsitzender zur Verfügung stand, übergab
die Mitgliederversammlung 1999 die Geschicke des Vereins an Prof.
Hans Kern.
Besucherzahlen
Der
Besuch der Veranstaltungen hat sich leider nicht proportional
zur Mitgliederbewegung entwickelt. 1973 wurde ein Durchschnittsbesuch
von knapp 100 Personen je Veranstaltung ermittelt. Aber auch seinerzeit
gab es recht unterschiedliche Zahlen. Der Schnitt wurde durch
attraktive Redner wie I m h o f, H ö l z e l und S c h l
i e ß l e r gehoben. Im Zeitraum von 1982 bis 1986 zählte
man im Mittel noch 50 Veranstaltungsbesucher. Leider sind die
Besucherzahlen weiterhin rückläufig. An den Exkursionen
und Rallyes lag die Teilnehmerzahl meist unverändert bei
ca. 35 Personen. An der Dresden-Reise haben 40 Damen und Herren
teilgenommen. Mitgliederversammlungen hatten schon immer einen
relativ schwachen Besuch.
Raumfragen
Rückschauend
fällt auf, dass der Ortsverein stets auf Lokalsuche für
Mitgliederversammlungen, Kartographenabende und kleinere Vorträge
im engeren Kreis war. Es bleibt zu hoffen, dass es in Zukunft
endlich gelingen möge, ein Vereinsheim zu finden, welches
den verschiedenen Anforderungen für Veranstaltungen entspricht
und auch als Treffpunkt für die "Nachsitzungen" bei den Fachvorträgen
geeignet ist. Die Nachsitzungen haben sich zu einer regelmäßigen
Gewohnheit entwickelt. Sie fanden lange Jahre im Hotel "Kaiserhof"
am Marktplatz statt und brachten stets intensive fachliche Gespräche.
Unsere Mitglieder konnten zwischenmenschliche Kontakte mit den
Gastrednern und mit auswärts wohnenden Kollegen knüpfen.
Da bei diesen Sitzungen meist auch der seinerzeitige Präsident
der DGfK Heinz B o s s e anwesend war, konnte man dem Stammtisch
eine gewisse allgemeine Bedeutung zumessen. Manche Idee wurde
in diesem Kreis geboren, aufgegriffen und weiter verfolgt. Heute
treffen wir uns zu den Nachsitzungen im "Goldenen Kreuz" am Ludwigsplatz.
Die hier geführten Gespräche bleiben bei den Beteiligten
gewöhnlich in bester Erinnerung.
Auch
die Veranstaltungsorte der Kartographischen Kolloquien haben im
Laufe der Jahre mehrfach gewechselt. Der Eröffnungsvortrag
fand 1954 im Kleinen Hörsaal des Elektrotechnischen Instituts
der Technischen Hochschule (TH) statt. Ab 1956 stand der Jordan-Hörsaal
des wiederaufgebauten Geodätischen Instituts der TH in der
Englerstraße zur Verfügung. Als sich der Ortsverein
personell etwas von der TH gelöst hatte, wurden die Fachvorträge
1967 in den Max-Auerbach-Hörsaal der Landessammlungen für
Naturkunde verlegt, dem heutigen Museum am Friedrichsplatz. Soweit
einzelne Veranstaltungen an anderen Orten stattfanden, wie z.B.
im Heinrich-Meidinger-Saal des Landesgewerbeamts am Rondellplatz,
ist dies im Veranstaltungskalender vermerkt. Nachdem die Kartographie
in der Fachhochschule (FH) eine Heimstatt gefunden hatte, verlegte
man unsere Kolloquien 1981 in den Hörsaal 108 des Kartographiegebäudes
der FH in der Bismarckstraße. Da dieser Saal wegen des Ausbaus
der Bestuhlung nicht mehr zur Verfügung stand, zogen wir
1992 vorübergehend in den Großen Hörsaal des Vermessungsgebäudes
der FH in der Moltkestraße. Im vergangenen Jahr wechselte
man in den Großen Hörsaal Elektrotechnik, ebenfalls
in der Moltkestraße.
Sonstiges
Aus
Anlass des 1987 in Karlsruhe tagenden DGfK-Arbeitskreises Geschichte
der Kartographie beteiligte sich der Ortsverein finanziell an
der Faksimilierung einer Portulankarte der Badischen Landesbibliothek
in einer Auflage von 500 Stück.
Ausblick
Bei
verschiedenen Anlässen hat sich gezeigt, dass den Exkursionen
und Besichtigungen in Hinblick auf die Mitgliederwerbung eine
nicht zu unterschätzende Bedeutung zukommt. Es wäre
deshalb wünschenswert, die Anzahl der Exkursionen zu erhöhen
und mindestens einmal jährlich zu einer gemeinsamen Fahrt
zu starten. Deshalb sollten künftig auch mehr Besichtigungen
fachlicher und allgemeiner Art ermöglicht werden, eventuell
sogar in regelmäßiger Folge. Ferner muss man sich weiterhin
Gedanken machen, auf welche Weise man die Jugendlichen in Zukunft
ansprechen kann, um gerade die jüngeren praktischen Kollegen
mehr für die Arbeit der DGfK zu interessieren.
Als
die Fachhochschule Karlsruhe mit Beginn des Wintersemesters 1978/79
den Studiengang Kartographie eingerichtet hatte, ist in dieser
Hinsicht eine große Aufgabe auf den Ortsverein zugekommen.
Es gelang zwar im wesentlichen, die Kartographie-Studenten an
die DGfK heranzuführen. Der Ortsverein Karlsruhe leistet
für die gesamte DGfK und für die anderen Regionalvereine
eine wichtige Aufgabe bezüglich der Mitgliederbewegung. Gleichzeitig
ist durch die Fachhochschule eine belebende Wirkung auf die Kartographie
im Karlsruher Raum und darüber hinaus eingetreten.
Universität
und Fachhochschule standen dem Ortsverein stets helfend zur Seite.
Die gute Zusammenarbeit bei Vortragsveranstaltungen, bei Exkursionen
und bei der Durchführung der Kartographentage sowie die Bereitwilligkeit,
mit welcher die Professoren Dr. L i c h t e (Uni) und Dr. O e
h m e (Uni) jahrelang den Ortsverein geleitet haben, wird mit
besonderem Dank erwähnt. Heute leitet bekanntlich Prof. Dr.
N e u m a n n (FH) den Verein. Verbindlichen Dank ist der Ortsverein
aber auch denjenigen schuldig, die sich in den vergangenen Jahren
als Referenten und Exkursionsleiter zur Verfügung gestellt
haben. Auch den vom Ortsverein um Besichtigungen angesprochenen
Betrieben und Instituten sei für ihr wohlwollendes Entgegenkommen
gedankt.
Ebenso
danken wir der Universität, der Fachhochschule, dem Museum
am Friedrichsplatz und dem Landesgewerbeamt Baden-Württemberg,
Direktion Karlsruhe und anderen für die Bereitstellung von
Vortrags- und Ausstellungsräumen, womit sie die Arbeit der
Kartographischen Gesellschaft wesentlich gefördert haben.
Für mannigfaltige Hilfestellungen in vielen Jahren sei auch
der Außenstelle Karlsruhe des Landesvermessungsamts Baden-Württemberg
gedankt. Nicht unerwähnt bleiben soll in diesem Zusammenhang
die Leitung des Ortsvereins, die lange Zeit in den Händen
von Henning W o c k e lag. Wir danken Henning W o c k e deshalb
an dieser Stelle noch einmal herzlich für seinen unermüdlichen
Einsatz für den Verein in all den Jahren.
Die
gesamte Arbeit steht und fällt jedoch mit dem Zuspruch, den
unsere Veranstaltungen finden. Die Vorstandschaft ist den Mitgliedern
und Freunden des Ortsvereins zu Dank verpflichtet für ihr
Interesse an der Tätigkeit unserer Vereinigung in den vergangenen
vierzig Jahren sowie für die Teilnahme an den Vorträgen,
Besichtigungen, Exkursionen, Mitgliederversammlungen und sonstigen
Veranstaltungen. Es bleibt zu wünschen, dass sich hieran
auch in Zukunft nichts ändern möge, um eine weitere
Festigung und Entwicklung des Ortsvereins Karlsruhe der Deutschen
Gesellschaft für Kartographie e.V. zu ermöglichen.
Ortsverein
Karlsruhe
Von
der Aktivität des Vorstands zeugt eine Vielzahl durchgeführter
Veranstaltungen. Die oben angegebene Festschrift umfasst die Entwicklung
bis 1994 und enthält alle Veranstaltungen. Beim Durchblättern
fällt die breite Veranstaltungspalette auf, zu der die Mitglieder
eingeladen worden sind. Bis Ende Januar 1994 waren dies 259 Veranstaltungen,
die teilweise ganz in eigener Verantwortung durchgeführt
werden konnten, teilweise in guter Zusammenarbeit mit anderen
Trägern. Enthalten sind auch 64 Einladungen zu Veranstaltungen
befreundeter Institutionen. Diese Zahlen haben sich seitdem beträchtlich
erhöht. Zu den einzelnen Veranstaltungen ergehen aus Kostengründen
und wegen der zusätzlichen Mehrarbeit grundsätzlich
keine extra Einladungen mehr. Zu den Kartographischen Kolloquien,
die weiterhin gemeinsam mit der FH, Fachbereich Vermessungswesen
und Kartographie, seit 1993 Fachbereich Geoinformationswesen,
veranstaltet werden, gibt es entsprechend gemeinsame Sammeleinladungen
für das ganze Winterprogramm.
Die
Mitglieder wurden regelmäßig zu Veranstaltungen anderer
Träger eingeladen. So lud die Universität zum "Geodätischen
Kolloquium" ein. Auch in dieser Reihe sind immer wieder einzelne
Vorträge aus kartographischer Sicht interessant gewesen.
Das FH-Rektorat veranstaltet hin und wieder fachübergreifende
Vorträge, um die einzelnen Fachbereiche vorzustellen. Wiederholt
sprachen in dieser Reihe auch Angehörige des Fachbereichs
Vermessungswesen und Kartographie (VK), jetzt Geoinformationswesen,
über aktuelle oder kartengeschichtliche Themen. Auch der
Fachbereich hat auch zu eigenen Fachveranstaltungen eingeladen.
Die FH lädt einmal jährlich zum Tag der offenen Tür.
1996 und 1998 nutzte der Studiengang Kartographie die Gelegenheit,
um den aktuellen Stand der Kartographie vorzuführen. Der
Fachbereich VK der FH begann 1990 in Verbindung mit dem Freundeskreis
Vermessungswesen mit einer Vortragsreihe über karten- und
vermessungsgeschichtliche Themen, den "Vermessungs- und Kartographiegeschichtlichen
Kolloquien". Zu den Veranstaltungen waren die Mitglieder des Ortsvereins
stets eingeladen. Von 1990 bis 1999 fanden 33 Veranstaltungen
statt. Auch über den engen Kreis der Kartographen und Geodäten
hinaus waren Kollegen aktiv. So sprachen 1999 Prof. Dr. Joachim
Neumann vor der Museumsgesellschaft Ettlingen und die Professoren.
Dr. Tilman Müller und Dr. Christian Herrmann
im Rahmen einer Ausstellung des Landesgewerbeamts.
Helmut
Lehmann
Anlage:
1 Tabelle
Anlage
Tabelle
der Vorstände des Ortsvereins Karlsruhe 1983 - 1999,
Gründungsdatum,
Mitgliederzahl
Regionalverein Datum
der Wahl
Gründungsdatum 1.
Vorsitzender Schriftführer
(Mitglieder
1983/1999) 2. Vorsitzender/Stellv. Kassenwart
Ortsverein Ab
24.03.1983:
Karlsruhe Henning
Wocke Helmut Lehmann
02.02.1954 2.
Vorsitzender entfällt Johannes Kuhs
(152/205) Beisitzer:
Prof.
Dr. Kurt Brunner und
Reinhold
Füg
Ab 27.11.1986:
Prof.
Dr. Joachim Neumann Helmut Lehmann
2. Vorsitzender
entfällt Frank Ruppenthal
Beisitzerin:
Angelika
Schmitt
Beisitzer:
Lothar
Klaumünzner und
Franz
Pietruska
Ab 16.10.1991:
Prof.
Dr. Joachim Neumann Helmut Lehmann
2. Vorsitzender
entfällt Frank Ruppenthal
Beisitzerin:
Angelika
Zibat, geb. Schmitt
Beisitzer:
Lothar
Klaumünzner und
Franz
Pietruska
Ab 06.07.1995:
Prof.
Dr. Joachim Neumann Helmut Lehmann
2. Vorsitzender
entfällt bis 07.10.1998: Beisitzerin: Frank
Ruppenthal
Tanja
Schwarz ab 07.10.1998 interimistisch:
Beisitzer: Prof.
Dr. Joachim Neumann
Lothar
Klaumünzner und ab 23.04.1999 kommissarisch:
Franz
Pietruska Peter Huber
Ab 02.07.1999:
Prof.
Hans Kern Helmut Lehmann
Rotensoler
Straße 32 Peter Huber
76359
Marxzell
2. Vorsitzender
entfällt
Beisitzerin:
Tanja
Schwarz
Beisitzer:
Prof.
Dr. Joachim Neumann
Literatur:
15
Jahre siehe KN
25
Jahre siehe KN,
Festschrift
"25 Jahre Ortsverein Karlsruhe der Deutschen Gesellschaft für
Kartographie e.V.".
40
Jahre Festschrift, Untertitel "40 Jahre Kartographie in Karlsruhe",
KN
Wiener
Band
Berliner
Band
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